Sturm-Trainer
Alle lieben "Meister Proper"
27.05.2011
Franko Foda: Nach dem Titel-Gewinn wurde er rasiert – seiner Frau „tat es weh“.
Nach dem Triumph tauchte Foda mit seiner Frau Andrea in den Urlaub ab. Von Entspannung kann aber keine Rede sein. Seit er mit Sturm sensationell Fußballmeister wurde, ist nichts mehr, wie es war. Foda ist jetzt Kult – auch weil er sich von den Sturm-Spielern wie versprochen die Haare abrasieren ließ. Das Interview:
ÖSTERREICH: Wie hat Ihre Frau reagiert, als sie Sie mit Glatze gesehen hat, Franco?
Franco Foda: Ich bin um sechs Uhr in der Früh von der Feier heimgekommen – da hat sie zum Glück noch geschlafen. Aber ich weiß, es tut ihr ein bisschen weh.
ÖSTERREICH: Viele haben ja gedacht, dass Sie vielleicht kneifen würden ...
Foda: Nein. Ein Mann – ein Wort. Die Spieler wollten mir schon nach dem Cupsieg eine Glatze scheren. Damals habe ich gesagt: Erst dann, wenn wir den Meistertitel holen. Das ist einzigartig, etwas Außergewöhnliches. Da kann man sich dann auch ruhig auf außergewöhnliche Dinge einlassen. Das habe ich getan. Damit habe ich kein Problem.
ÖSTERREICH: Sie sind jetzt Kult, ein Held – und die Fans lieben Sie. Können Sie versprechen, dass Sie bei Sturm bleiben?
Foda: Die Frage stellt sich eigentlich nicht, weil ich noch einen Vertrag bis Juni 2012 habe.
ÖSTERREICH: Aber ...
Foda: Aber im Fußball kann man nie sagen, was passiert. Da ändert sich manchmal von einem Tag auf den anderen alles. So ist das Geschäft.
ÖSTERREICH: Und Sie sind heiß begehrt, oder?
Foda: Bisher habe ich die Verträge eingehalten. Ich gehe davon aus, dass es auch diesmal so sein wird. Außerdem: Solange nichts konkret ist, gibt’s für mich auch keinen Grund, über Veränderungen und einen neuen Klub nachzudenken – ich bin glücklich in Graz, auch wenn du als Trainer immer das Ziel haben musst, in einer der besten Ligen der Welt zu arbeiten. Also in Spanien, England, Italien oder Deutschland.
ÖSTERREICH: Womöglich mischen Sie ja auch mit Sturm die Champions League auf?
Foda: Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Sie hat in dieser Saison Großartiges geleistet. Wie es bei Sturm weitergeht, ob man den Kader halten und sogar verstärken kann, wird man sehen. Wir backen etwas kleinere Brötchen. Allein der Titelgewinn ist ein Wunder.