Vorläufig wird Sportdirektor Heinz Fuchsbichler das Training übernehmen. Gleichzeitig ist er aber auch mit der Suche nach einem Nachfolger betraut.
Den bereits vierten Trainer-Wechsel der laufenden Fußball-Saison hat es etwas überraschend in der T-Mobile-Bundesliga gegeben. Der SCR Altach, der als Tabellenachter überwintert, löste schon am Dienstagabend mit dem Deutschen Manfred Bender den Vertrag einvernehmlich und mit sofortiger Wirkung auf, teilten die Vorarlberger am Mittwoch mit. Mit der Leitung des Trainings wurde vorerst Sportdirektor Heinz Fuchsbichler betraut.
Kurzes Gastspiel
Club-Präsident Werner Gunz und sein "Vize"
Christoph Längle hatten Bender am Dienstagabend den bereits am Montag vom
Vorstand gefassten Beschluss mitgeteilt. Im darauffolgenden Gespräch
einigten sich Gunz, Längle und Bender über eine einvernehmliche Auflösung
des Ein-Jahres-Vertrages, der noch bis Sommer 2008 gelaufen wäre. Der
Deutsche war erst am 7. Mai 2007 als Nachfolger von Michael Streiter
engagiert worden.
"Chemie stimmte nicht"
"Die Chemie zwischen
Manfred Bender, der Mannschaft und dem Verein hat in den vergangenen Wochen
nicht mehr gestimmt. Deshalb war dieser Schritt vor allem in Hinblick auf
den zu erwartenden Abstiegskampf in der Bundesliga notwendig",
begründete Gunz die vorzeitige Trennen von dem 41-jährigen
Ex-Bayern-Spieler, der für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar war.
"Traf mich wie ein Keulenschlagn"
Für Bender, der mit
SCR Altach im Herbst Austria (1:0) und Rapid (2:0) geschlagen sowie gegen
Tabellenführer Sturm Graz (0:0) und Meister Red Bull Salzburg (1:1) Remis
erreicht hat, ist die plötzliche Trennung völlig unerwartet gekommen. Es
habe nichts darauf hingedeutet. "Es hat mich getroffen wie einen Boxer, der
nach drei Sekunden der ersten Runde K.o. geht, aber mit einem 15-Runder
gerechnet hat", sagte der Trainer am Mittwoch zur APA - Austria Presse
Agentur. Im ORF-Radio Vorarlberg sprach er von einem "Keulenschlag".
Vor der Ablöse schien für Bender die Fußball-Welt noch in Ordnung gewesen zu sein. "Ich bin am 3. Jänner noch mit der Vereinsspitze zusammen getroffen, um die Kader-Planungen zu besprechen und über eventuelle Verstärkungen zu reden. Dabei wurde noch meine Arbeit und die gute und tolle Zusammenarbeit mit mir gelobt", meinte der Ur-Bayer, dem der Job im "Ländle" nach eigenen Worten "wirklich Spaß gemacht" hatte.
Fuchsbichler als Interimslösung
Mit der Leitung des
Trainings der Vorarlberger wurde vorerst SCR-Sportdirektor Heinz
Fuchsbichler betraut. "Er soll wieder für Ruhe innerhalb der Mannschaft
sorgen, außerdem hat er die zeitlich nicht befristete Aufgabe, einen
Nachfolger für Bender zu suchen", erklärte Gunz zur vorläufigen
Regelung des neuen Cheftrainers. Die Altacher starten am 16. Februar mit dem
Auswärtsspiel gegen Cupsieger Austria Wiens ins Fußball-Frühjahr.
Vor den letzten 13 Runden, vor denen SCR Altach nur drei Punkte Vorsprung auf Wacker Innsbruck und Schlusslicht Austria Känrten aufweist, hat der Aufsteiger von 2006 für den vierten Trainer-Wechsel der laufenden Saison gesorgt. Bisher haben Vizemeister SV Josko Ried (Thomas Weissenböck statt Helmut Kraft), Wacker Innsbruck (Kraft statt Lars Söndergaard) und Austria Kärnten (Klaus Schmidt statt Walter Schachner) die Feldherrn ausgetauscht.