"Kann viel mehr"

Andi Herzog über Supertalent Arnautovic

03.09.2010

U21-Teamchef Andreas Herzog (41) über seinen Einfluss auf Bremen-Bomber Marko Arnautovic (21) - dessen Skandale und Qualitäten.

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ÖSTERREICH: Herr Herzog, seitdem Sie sich um Arnautovic kümmern, geht es mit ihm bergauf. Was machen Sie so Besonderes mit Marko?
Andreas Herzog: Ich versuche, ihm nur zu helfen. Die harte Kritik in Deutschland hat ihn sehr getroffen. Es ist plötzlich alles eskaliert. Da hat er mich gebraucht. Wir haben viel miteinander gesprochen. Nach seinen zwei Toren gegen Köln muss ich ihn jetzt eher wieder auf den Boden runterholen.
ÖSTERREICH: Würden Sie sagen, Arnautovic ist ein schwieriger Typ?
Herzog: Marko ist ein extrovertierter Typ, aber kein Ungustl, eher ein lustiger Kerl. Beim Training ist er nicht zu überhören, immer für einen Spaß zu haben. Er hat sich bei uns gut eingelebt. ÖSTERREICH: Im Bremen krachte er gleich zu Beginn mit Kapitän Frings zusammen. Kein guter Start, oder?
Herzog: Nein. Zum Glück zählt meine Stimme in Bremen noch viel. Ich habe mit Trainer Schaaf dar über gesprochen. Auch in Bremen weiß man natürlich, dass Marko schon viel Blödsinn gemacht hat. Aber er ist ein junger Spieler. Man muss schon auch bedenken, dass er es nicht immer leicht hatte. Er ist sehr jung nach Holland gegangen, dann zu Inter Mailand - einem Topklub! Dort hat er dann plötzlich sehr viel Geld verdient. In Bremen ist er jetzt sicher besser aufgehoben. ÖSTERREICH: Ist Bremen genau der richtige Verein für Arnautovic?
Herzog: Schaaf ist genau der richtige Trainer. Er und Allofs sind seit Jahren am Ruder. Sie wissen, wie man mit jungen Spielern umgehen muss. Sie werfen nicht gleich die Nerven weg, wenn es nicht sofort klappt.
ÖSTERREICH: Teamchef Didi Constantini verzichtet hingen noch immer auf Marko.
Herzog: Zum Glück für mich und die U21. Aber explodiert ist Marko ja erst nach der Kaderbekanntgabe. Davor gab es nur Wirbel um ihn. Ich denke, heute würde Constantini vielleicht anders entscheiden.
ÖSTERREICH: Was kann Arnautovic noch erreichen
Herzog: Sehr viel! Er hat riesiges Potenzial. Überhaupt wenn man bedenkt, dass er jetzt ein halbes Jahr nicht gespielt hat. Er darf sich nur nicht verrückt machen lassen.

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