Arnautovic bei Werder vor Schlüsseljahr, Alaba bei Bayern vor Durchbruch.
Das Jahr des angestrebten Durchbruchs für die einen, Bestätigung von bereits Geleistetem für andere: Österreichs Teamkicker gehen mit unterschiedlichen Ambitionen in die neue Saison der deutschen Fußball-Bundesliga. Während David Alaba
beim FC Bayern München den großen Sprung in die Stammelf des Rekordmeisters schaffen will, wollen "Dauerbrenner" wie Christian Fuchs
oder Emanuel Pogatetz ihren Wert bestätigen. Für Marko Arnautovic
steht indes eine wohl richtungsweisende Saison auf dem Programm.
Arnautovic braucht mehr "Konstanz"
Werder Bremens "Enfant terrible" trainierte in der Vorbereitung laut seinem Trainer Thomas Schaaf "intensiv". Schaaf forderte vom Wiener aber vor allem eines: Konstanz. In der Vorsaison war diese bei Arnautovic nicht gegeben, Werders im Sommer 2010 geholter Millioneneinkauf pendelte zwischen Bank und Spielfeld. Die Geduld der Bremer Verantwortlichen in der neuen Spielzeit nicht überzustrapazieren sollte Arnautovic' oberste Prämisse sein.
Nur drei Tore in 25 Einsätzen in der Saison 2010/11 sprachen sportlich nicht unbedingt für den für über sechs Millionen Euro geholten Österreicher. "Dieses Jahr will ich endlich durchstarten und Tore machen - also das, was von mir erwartet wird", meinte Arnautovic selbst unlängst gegenüber der Bremer "Kreiszeitung". Klar ist, dass der einst abgefeierte Jungstar mit nun 22 Jahren die Kurve zum Stammspieler bei Werder in dieser Saison schaffen sollte.
Alaba peilt Stammplatz bei Bayern an
Einen Stammplatz bei einem weit prominenteren Namen peilt indes Österreichs größtes Talent dieser Tage an. David Alaba kehrte nach einem Leihvertrag bei 1899 Hoffenheim, für die er alle Frühjahrsspiele bestritten hat, nach München zurück. Beim FC Bayern hängen die Trauben für den Wiener allerdings hoch. In Alabas bevorzugtem Betätigungsfeld im Mittelfeld tummeln sich Teamspieler aus Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden.
Positiv kann der 19-Jährige vermerken, dass sich Bayerns Trainer Jupp Heynckes für seine Rückkehr stark gemacht hatte. "David hat große Fähigkeiten und eine große Zukunft", urteilte Heynckes über den ÖFB-Teamspieler. Zu Saisonstart darf sich Alaba auch Chancen auf die Startelf ausrechnen, sind mit Franck Ribery und Arjen Robben noch zwei Stars des Rekordmeisters noch nicht voll fit. Beide schufteten zuletzt in Sonder-Trainingseinheiten an der nötigen Fitness.
Stranzl & Co wollen starke Leistungen bestätigen
Bereits in Europas Top-Liga etabliert haben sich andere rot-weiß-rote Kicker. Mit Martin Stranzl und Emanuel Pogatetz bekleiden bei Borussia Mönchengladbach bzw. Europa-League-Starter Hannover 96 zwei österreichische Legionäre jeweils das Amt des Abwehrchefs. Martin Harnik gilt beim VfB Stuttgart längst nicht nur als "Super-Joker", sondern als variabel einsetzbare Offensivkraft im System von Trainer Bruno Labbadia.
Fuchs vor neuer Herausforderung
An neuer Arbeitsstätte erneut seinen Wert beweisen möchte Christian Fuchs. Von Mainz 05 zog es den Niederösterreicher bekanntlich nach Gelsenkirchen, mit Schalke 04 will er die nur vom Sieg im DFB-Pokal gerettete Pannensaison der "Königsblauen" vergessen machen. Fuchs soll auf Schalke für Dynamik am linken Flügel sorgen. "Ralf Rangnick hat klargemacht, dass er auf mich setzt und von mir auch erwartet, dass ich eine gewisse Lücke links hinten schließe", sagte Fuchs über die Erwartungen seines Trainers.
Neben einem oberen Tabellenrang mit seinem Neo-Verein peilt Fuchs auch einen persönlichen Quantensprung an. "Ich möchte weiter an mir arbeiten, mich weiterentwickeln, noch besser werden", erklärte der 25-Jährige. Ein Teamkollege aus der Nationalelf ist indes schon zufrieden, endlich wieder fit zu werden. Sebastian Prödl plagte sich seit Mitte März mit einer langwierigen Verletzung (Muskeleinriss im Gesäßbereich) herum.
Prödl kämpft sich zurück
Nach einer Operation in Graz kämpft sich der Steirer nun langsam wieder auf Bundesliga-Niveau zurück und gab erst Dienstag sein Comeback bei Werder Bremen. "An die hohe Trainingsbelastung muss ich mich erst gewöhnen. Aber der Trainer hat gesehen, dass ich wieder bereit bin", war der 24-Jährige zuversichtlich. Bis September will der Ex-Sturm-Kicker wieder zurück sein. "Dann werde ich körperlich mit allen auf Augenhöhe sein und der Konkurrenzkampf kann beginnen."
Die ersten Erfahrung in der ersten deutschen Bundesliga will ein Trio sammeln. Julian Baumgartlinger ist von der Wiener Austria zu Mainz 05 gewechselt und kämpft um einen Stammplatz. Dazu kommen die beiden U20-Teamspieler Marco Djuricin, der mit Hertha BSC Berlin aufgestiegen ist, und Torhüter Samuel Radlinger, der von St. Florian zu Hannover 96 gewechselt ist.