Prödl produzierte Kopie seiner Niederlande-Tore.
Die Bremen-Legionäre Marko Arnautovic und Sebastian Prödl haben am Freitagabend mit ihren Toren den so wichtigen ÖFB-Heimsieg in der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan sichergestellt. Den Anfang machte der 1,94 große Abwehrrecke Prödl, der bereits nach 132 Sekunden nach einem Junuzovic-Corner mit dem Kopf zur Führung einnickte. In Minute 53 erlöste dann Offensivspieler Arnautovic die 26.500 Zuschauer im Ernst-Happel-Stadion mit dem Treffer zum 2:0 endgültig und besorgte in der 92. Minute auch noch den 3:0-Endstand.
Während der 23-jährige Steirer Prödl in seinem 26. Länderspiel sein drittes Länderspiel-Tor - allesamt mit dem Kopf nach Cornern von der rechten Seite ins selbe Tor des Happel-Ovals (Doppeltorschütze am 26. März 2008 beim 3:4 gegen die Niederlande) - erzielte, waren es für den 21-jährigen Wiener Arnautovic seine beiden ersten Treffer im Teamdress, den er am Freitag zum sechsten Mal überstreifen durfte. Dabei hatte die Partie für den 1,92-m-Mann gar nicht gut begonnen. Erst als er nach einer Viertelstunde mit Martin Harnik die Seite wechselte und über links kam, brachte er seine spielerische Qualität besser zur Geltung.
Genie und Wahnsinn
Dass er diese besitzt, ist unbestritten - auch wenn der Sohn eines Serben und einer Österreicherin, der vor vier Jahren noch im Wiener Außenbezirk Floridsdorf im Käfig gespielt hat, oft zwischen Genie und Wahnsinn pendelt und es damit seinen Trainern alles andere denn leicht macht. Doch mit seinem Wechsel zum niederländischen Spitzenclub Twente Enschede im Jahr 2006 begann schließlich der Aufstieg zum internationalen Star.
Nach dem Vizemeistertitel mit Twente 2009 wurde für Arnautovic ein Bubentraum war, er wechselte zu Inter Mailand. Superstar-Trainer Jose Mourinho verlor jedoch mit dem anfangs verletzten Österreicher, der laut ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs "einen gesunden Poscher" hat, schnell die Geduld. Am Ende der Saison hatte Inter zwar das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Cup erobert, aber Arnautovic brachte es gerade einmal auf drei Einsätze, die in Summe 72 Minuten dauerten, in der Meisterschaft.
"Bester Spieler der letzten 30 Jahre"
Deshalb musste Twente einen neuen Abnehmer für den als schwierig verschrienen Offensivkicker finden. Werder Bremen ließ sich schließlich im Sommer 2010 auf das "Abenteuer Arnautovic" ein. Auch Coach Thomas Schaaf hatte es zu Beginn nicht gerade leicht mit dem ÖFB-Internationalen, der laut Teamchef Andreas Herzog Österreichs "bester Spieler der letzten 30 Jahre" ist und sogar Legenden wie Herbert Prohaska und Hans Krankl "in den Schatten" stellt. Aber mittlerweile hat Arnautovic wie Prödl - auch bedingt durch die Verletzungsmisere der Hanseaten - seinen Fixplatz in der Bremer Startelf.
Bleibt abzuwarten, ob Arnautovic auch so eine tolle Debütsaison mit Werder erlebt wie sein Teamkollege Prödl, der 2009 mit der Schaaf-Elf deutscher Cup-Sieger wurde und im UEFA-Cup-Finale erst nach Verlängerung mit 1:2 an Schachtjor Donezk scheiterte.