ÖFB-Jungstar erhält in Bremen einen 4-Jahres-Vertrag.
Marko Arnautovic wird in Zukunft für den deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen stürmen. Die Bremer haben den 21-jährigen ÖFB-Teamspieler am Freitagnachmittag als ersten Zugang für die kommende Saison vorgestellt. Twente-Enschede-Angreifer Arnautovic, der in der vergangenen Saison leihweise bei Inter Mailand engagiert gewesen war, unterschrieb bei Werder einen Vierjahresvertrag. Über die Ablösesumme vereinbarten die Vereine Stillschweigen.
"Will hier Titel gewinnen"
"Ich bin sehr froh, dass ich
hier spielen kann und bin hierhergekommen, um Titel zu gewinnen. Ich will
alles zeigen, was ich kann", sagte Arnautovic auf der eilig einberufenen
Pressekonferenz. "Der Verein ist sehr familiär, die Mannschaft hat großes
Potenzial." Der gebürtige Wiener ist neben Teamverteidiger Sebastian Prödl
und den Junioren Kevin Krisch und Patrick Derdak der vierte Österreicher,
der bei den Bremern unter Vertrag steht. Ausdrücklich dankte der junge
Stürmer U21-Teamchef Andreas Herzog, der an dem Transfer in einer Art
beratenden Funktion beteiligt war. "Wenn ich nach Hause komme, wird er der
erste Mensch sein, den ich anrufe. Ich werde ihm für alles danken, was er
getan hat", sagte Arnautovic.
Werder-Bosse erfreut
Cheftrainer Thomas Schaaf und
Geschäftsführer Klaus Allofs zeigten sich sehr erfreut über die
Verpflichtung: "Marko ist ein junger, sehr talentierter Stürmer, der bereits
einige Erfahrungen sammeln konnte. Wir sind sicher, dass er eine sportliche
Bereicherung für uns darstellt und wir ihn bei uns noch weiterentwickeln
können", meinte Schaaf. Allofs wies darauf hin, dass der Transfer "in die
Reihe unserer letzten Verpflichtungen" passe. "Er ist ein junger Spieler mit
großem Potenzial, der bei Twente seine Qualitäten bereits gezeigt hat.
Arnautovic passt in die Mannschaft, die mit jungen Spielern gespickt ist."
Trainingslager in Österreich
Arnautovic wird zum
Trainingsstart am 5. Juli seine Arbeit bei den Werderanern aufnehmen. Am 29.
Juli kommen die Deutschen auf ein einwöchiges Trainingslager nach Bad
Waltersdorf. "Ich sehe hier eine große Chance, den nächsten Schritt in
meiner Karriere zu machen. Ich bin heiß auf den Trainingsstart in einem
Monat", sagte der mittlerweile fünffache ÖFB-Teamspieler. Im Angriff der
Bremer wird die Konkurrenz allerdings enorm sein. Claudio Pizarro, Hugo
Almeida oder Aaron Hunt werden wohl die größten Konkurrenten um ein
Stammleiberl sein.
Neue Chance sich zu beweisen
In Bremen muss sich der als
hochtalentiert gepriesene Stürmer beweisen. Nahezu unbeobachtet von der
österreichischen Fußball-Szene hatte Arnautovic vor Jahren in der Jugend von
Twente Enschede auf sich aufmerksam gemacht. Technisch versiert, robust und
schnell sorgte der 1,92-m-Mann aus "Oostenrijk" für Furore. Als "neuen
Zlatan Ibrahimovic" priesen Medien bald den damals 17-Jährigen, der noch
keine Erstliga-Partie bestritten hatte. Am 14. April 2007 war es endlich
soweit, beim 0:2 gegen PSV Eindhoven kam Arnautovic erstmals in der
Ehrendivision zum Einsatz.
Mit dem schwedischen Superstar hat der Wiener nicht nur die Statur gemeinsam. Wie "Ibra" gilt auch Arnautovic, dessen spielerische Qualitäten unbestritten sind, als ähnliche Diva. Während ihn in Wien die Trainer als "verhaltensauffällig" beschrieben, lebte sich der Edeltechniker in Enschede ein. Für Twentes Kampfmannschaft erzielte er in 44 Einsätzen zwölf Tore und wechselte im vergangenen Sommer zu Inter Mailand. Aus dem damals verkündeten Rekordtransfer um 10 Millionen Euro wurde aber nichts, da diese Summe nur bei zehn Einsätzen in Inters Team fällig geworden wäre. Arnautovic bestritt jedoch nur drei Kurz-Einsätze für die Mailänder.