ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick gab am Dienstag seinen ersten Kader nach der EURO bekannt. Im Aufgebot für das Nations-League-Doppel gegen Slowenien (6.9) und Norwegen (9.9): Marko Arnautovic, der nach der Achtelfinal-Pleite gegen die Türkei (1:2) sein Karriereende im Nationalteam angedeutet hatte.
Das Thema Teamrücktritt dürfte für ÖFB-Rekordspieler Marko Arnautovic wohl vom Tische sein. Denn für das kommende Nations-League-Auswärtsdoppel gegen Slowenien (6.September, 20.45 Uhr) und Norwegen ist der Inter-Mailand-Joker mit von der Partie. Und das obwohl Arnautovic nach dem bitteren EM-Aus gegen die Türkei im Achtelfinale (2:1) angedeutet hatte, seine ÖFB-Karriere an den Nagel zu hängen. Teamchef Ralf Rangnick wusste davon jedoch nichts: "Ich habe heute wieder länger mit ihm telefoniert. Mir gegenüber hat er nicht einmal die Andeutung eines Rücktritts gemacht, deswegen hat es für mich kein Fragezeichen gegeben, und es war klar, ihn wieder einzuladen ", erklärte der 66-Jährige.
WM mit Arnautovic?
Der Deutsche ließ zudem durchblicken, dass während des Lehrgangs Gespräche über die langfristige Zukunft des Stürmers stattfinden werden: „Wir werden jetzt auch sicher während des Lehrgangs Zeit haben, noch einmal darüber zu sprechen, wie er das selbst sieht, auch in Richtung WM oder WM-Quali. Aber für diesen Lehrgang war es auch aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Entrup und Gregoritsch sowieso klar, dass er dabei ist“, ergänzte Rangnick. Damit räumte er nicht nur jegliche Spekulationen über Arnautovics Rücktritt aus dem Weg, sondern machte auch Hoffnungen auf mehr – die WM-Quali oder sogar die WM 2026 in Mexiko, USA und Kanada
Am Montag startet Nations-League-Reise
Rangnick begrüßt seine Schützlinge am Montag in Kärnten, trainiert wird in Klagenfurt. Nächsten Donnerstag erfolgt dann die Anreise nach Ljubljana, bereits am Samstag geht es weiter nach Oslo. Davor ist auch eine Aufarbeitung des bitteren EM-Achtelfinal-Outs gegen die Türkei angesagt. "Ich selbst habe noch nie so lang gebraucht, um den negativen Ausgang eines Spiels zu verarbeiten", berichtete der Nationaltrainer.
Das "Welcome Back"-Video, das die ÖFB-Kicker traditionell vor dem Beginn eines Lehrgangs zu sehen bekommen, werde diesmal besonders emotional sein, erzählte Rangnick. "Bei jedem Mal Anschauen hatte ich Tränen in den Augen." Der Teamchef ließ noch einmal die Stunden nach dem Ausscheiden Revue passieren. "Die gesamte Mannschaft ist ohne Handy und teilweise schweigend zwei, drei Stunden bis vier Uhr in der Früh in der Hotellobby zusammengesessen. Das ist bemerkenswert und zeigt diesen extremen Zusammenhalt der Gruppe. Am nächsten Tag bei der Verabschiedung sind viele Tränen geflossen. Das zeigt, wie gern wir länger dabei gewesen wären." Man sei allerdings gegen die Türken "energetisch nicht zu 100 Prozent an die Gruppenspiele herangekommen".