Madrilenen reicht 1:1 bei Barcelona, um ersten Meistertitel seit 18 Jahren zu holen.
Die Überraschung in der spanischen Fußball-Liga ist perfekt: Außenseiter Atletico Madrid hat erstmals seit 1996 wieder den Titel der Primera Division gewonnen. In einem echten Finale verteidigte die Simeone-Truppe in der 38. und letzten Runde durch ein 1:1 (0:1) am Samstag bei Verfolger und Titelverteidiger FC Barcelona den ersten Platz erfolgreich und gewann ihren zehnten Ligatitel.
Remis reicht
Eine Woche vor dem Champions-League-Finale in Lissabon gegen Stadtrivale Real konnten die Gäste vor 98.760 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou das Führungstor der Hausherren durch Alexis Sanchez (34.) mit einem Kopfballtor von Diego Godin (48.) verdient ausgleichen. Atletico beendete die Liga mit einem Drei-Punkte-Vorsprung vor den mit einem viermal größeren Etat operierenden "Superreichen" Barca und Real Madrid (beide 87 Zähler). Real besiegte zum Abschluss Espanyol Barcelona 3:1 (0:0).
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Costa und Turan verletzt out
Wermutstropfen für den neuen Meister: Die "Colchoneros" (Matratzenmacher) müssen vor dem CL-Finale um den Einsatz von Nationalelf-Stürmerstar Diego Costa und Spielmacher Arda Turan bangen. Beide Leistungsträger schieden in Barcelona schon in der ersten Hälfte in der 15. und der 23. Minute verletzt aus.
Die jüngere Statistik sprach bereits für Atletico. Bei fünf Aufeinandertreffen hatte es in der laufenden Saison bei vier Remis keinen einzigen Sieg von Barca gegeben. Die Madrilenen hatten im spanischen Supercup den Kürzeren gezogen, sich aber im Viertelfinale der Champions League revanchiert.
Sanchez' Traumtor am Ende zu wenig
In einer sehr hektischen und spannenden, wenn auch nicht hochklassigen Partie waren die Hausherren in der 34. Minute durch ein Traumtor von Sanchez in Führung gegangen. Aus spitzem Winkel knallte der Chilene nach Vorlage von Lionel Messi den Ball mit rechts ins linke obere Toreck von Thibaut Courtois. Nach der Pause startete Atletico einen furiosen Sturmlauf. Zunächst traf David Villa nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff den Pfosten, und in der 48. köpfelte der uruguayische Innenverteidiger Godin nach einer Ecke den Ausgleich.
Barca/Real-Dynastie beendet
Erstmals seit der Saison 2003/2004, als der FC Valencia Meister wurde, konnte keiner der beiden Top-Clubs Barcelona und Real Madrid den Titel erringen. Mit zehn Titeln liegt Atletico allerdings noch weit hinter Rekordchampion Real (32 Titel) und Barcelona (22). Viele Barcelona-Fans pfiffen ihr Team aus. Für den argentinischen Trainer Gerardo Martino, der laut Medien nach Saisonende gehen muss, könnte es ein trauriger Abschied gewesen sein.
Auch Busquets verletzt out
Für den spanischen Nationaltrainer Vicente del Bosque gab es nach dem Saisonfinale ebenfalls keinen Grund zum Jubeln. Neben Costa wurde auch mit Barcelonas Mittelfeldmann Sergio Busquets ein zweiter wichtiger Akteur der "La Roja" knapp einen Monat vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien (57. gegen Alex Song) verletzt ausgewechselt.
Ronaldo verletzt
Verletzungssorgen gab es auch bei Real. Weltfußballer Cristiano Ronaldo musste beim Aufwärmen wegen erneuter Probleme im linken Oberschenkel passen und wurde kurzfristig aus dem Kader genommen. Torjäger Karim Benzema ging unterdessen in der 68. Minuten vom Feld, offensichtlich hat sich der Franzose eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. Laut Real-Trainer Carlo Ancelotti kann Ronaldo im Champions-League-Finale aber spielen. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, man habe nichts riskieren wollen.