Trainer Schmidt ist von Mannschaft trotz Anfangsproblemen begeistert.
Selbst mit der zweiten Garnitur ist Salzburg derzeit für die heimische Konkurrenz unerreichbar. Am Sonntag bekam Abstiegskandidat Admira die geballte Fußball-Kraft der Bullen zu spüren, unterlag auswärts 1:6
und ließ den Leader bereits 19 Punkte davonziehen. Da streute auch Admira-Coach Walter Knaller Rosen: "Salzburg hat zwei Garnituren, die wahrscheinlich beide Meister werden könnten."
Anfangsprobleme
Dass Salzburgs Trainer Roger Schmidt die Mannschaft im Vergleich zum 3:0 in Amsterdam auf acht Positionen verändert hatte, wirkte sich zwar nicht im Ergebnis aus, war zu Beginn der Partie aber doch zu sehen. "Wir haben schon ein bisschen gebraucht, um in das Spiel zu kommen, sind auch in den einen oder anderen Konter gelaufen", meinte Schmidt. Valentino Lazaro sah es ähnlich. "Wir hatten am Anfang unsere Schwierigkeiten", meinte der 17-Jährige, der bei seinem siebenten Bundesligaeinsatz sein Tordebüt feierte (30.).
Der Beginn verlief in der Tat nicht nach Plan, Admiras Benjamin Sulimani nutzte einen missglückten Patzer von Franz Schiemer schon in der zweiten Minute zur überraschenden Führung. Salzburg schaffte nach einer halben Stunde zwar den verdienten Ausgleich durch Lazaro, entschieden war da aber noch nichts. Erst der Ausraster Sulimanis, der sich durch Rodnei im Strafraum zu Fall gebracht sah, brachte den klaren Umschwung: Der aus Norwegen zurückkehrte Stürmer sah erst Gelb und dann Gelb-Rot wegen Kritik.
Für Admira-Coach Walter Knaller war das "die Wende", er konnte seinen Ärger über die Undiszipliniertheit nicht verhehlen. "Das war ein Blödsinn und darf nicht passieren. Mit einem Mann weniger ist man gegen diese Mannschaft schlussendlich chancenlos", erklärte er. Auch für Bullen-Stürmer Robert Zulj war das die Zäsur: "Nach dem Ausschluss ist es gut gelaufen", meinte der Ex-Rieder, der in der 59. Minute erstmals im Bullen-Dress traf. "Letztendlich war es nach dem Ausschluss vorbei", betonte auch Admiras Defensiv-Routinier Markus Katzer.
Tormaschine auf Hochtouren
Nachdem zu Beginn also "ein wenig die Linie gefehlt" hatte, wie Schmidt konstatierte, lief Salzburgs Tormaschine in der Folge wieder auf Hochtouren. Fünf Treffer kassierte die Admira noch - Salzburg hält nach drei Frühjahrsspielen in der Liga bei einem Torverhältnis von 16:2. Der Fallrückzieher des Dreifachtorschützen Alan, der mit 21 Treffern die Torschützenliste souverän vor seinem einmal erfolgreichen Teamkollegen Soriano (18) anführt, setzte in der Nachspielzeit einen sehenswerten Schlusspunkt. "Jeder kämpft für jeden, wir spielen ein unglaubliches Pressing und haben einen unglaublichen Trainer", schwärmte der Brasilianer.
Schmidt, der dem Heim-Rückspiel gegen Ajax
am Donnerstag ohnehin schon gelassen entgegenblicken durfte, wird nach diesem Abend wohl noch besser geschlafen haben. "Gefreut hat mich, dass ich viele neue Spieler bringen konnte und die auch die Spielweise umsetzen konnten", sagte der Deutsche. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft extrem intakt ist und eine super Mentalität hat."