Austria - Sturm 2:2, LASK - Magna 2:3, Kapfenberg - Red Bull 0:, Ried - Wacker 2:2
Austria Wien - Sturm Graz 2:2 (0:1)
Die Wiener Austria hat ihre Tabellenführung im Schlager der Fußball-Bundesliga am Mittwoch mit einiger Mühe behauptet. Die Wiener erkämpften sich in einer dramatischen Partie gegen Verfolger Sturm Graz nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2 (0:1) und sind damit im Frühjahr weiter ungeschlagen.
Routinier Samir Muratovic (32.) und Youngster Marvin Weinberger (47.) hatten die Grazer in Führung gebracht, ehe Florian Klein aus einem Elfmeter (73.) sowie Manuel Ortlechner per Kopf noch der Ausgleich gelang (79.). Die Austria hat damit nach zuletzt vier Siegen in Folge zwar ihre ersten Gegentreffer im Frühjahr kassiert, liegt aber weiterhin einen Punkt vor den Grazern und Ried an der Tabellenspitze.
Erfolgsformation
Austria-Trainer Karl Daxbacher hatte dieselbe Startformation aufs Feld geschickt wie zuletzt beim 4:0 beim LASK. Die Grazer mussten neben Toptorjäger Roman Kienast auch dessen angeschlagenen Sturmpartner Imre Szabics vorgeben. Franco Foda setzte daher auf Weinberger als Solospitze und dahinter auf Muratovic - mit Erfolg. Muratovic verwertete eine zum Tor gedreht Flanke von Patrick Wolf per Kopf ins kurze Eck, traf damit auch in seinem zweiten Frühjahrsspiel von Beginn an.
Sturms Youngster schlägt wieder zu
Weinberger legte nach einem verlängerten Wolf-Corner mit einem sehenswerten Volley aus der Drehung nach - das zweite Saisontor des 21-Jährigen. Als alles bereits auf einen Auswärtssieg hindeutete, schoss Klein die Austria per Strafstoß ins linke Eck zurück ins Spiel. Andreas Hölzl hatte zuvor den eingewechselten Tomas Jun am Knie getroffen. Den Ausgleich besorgte Ortlechner nach Flanke des ebenfalls eingewechselten Marko Stankovic.
Sturm hatte sich trotz seiner prominenten Ausfälle vor 10.000 Zuschauern in der Generali Arena nicht versteckt. Die Grazer attackierten von Beginn an früh, ließen die hochklassige Offensive der Wiener damit nicht zur Entfaltung kommen. Gefahr ging meist nur von Neo-Stürmer Nacer Barazite aus. Der Niederländer ließ auf engstem Raum mehrere Grazer aussteigen, sein Schuss bereitete Sturm-Goalie Cavlina aber keine Probleme (15.).
Ortlechner vergibt Führungschance
Die größte Austria-Chance vor der Pause hatte Ortlechner noch vergeben. Der von Barazite eingesetzte Verteidiger scheiterte alleine vor Cavlina (29.), der wie schon zuletzt beim 1:0 gegen Ried im Sturm-Tor den an Rückenproblemen laborierenden ÖFB-Teamkeeper Christian Gratzei ersetzte. Kurze Zeit später war es erneut Ortlechner, der beim Kopfball-Treffer von Muratovic zu spät kam. Ein Schuss von Weinberger aus 20 Metern ging zu zentral aufs Tor (45.).
Austria Brechstange wirkt
Nach Seitenwechsel und dem 2:0 für Sturm versuchte es die spielerisch gehemmt wirkende Austria mit der Brechstange. Für den Anschlusstreffer musste aber ein Elfmeter herhalten. Ein Freistoß von Junuzovic wurde zu einer sicheren Beute für Cavlina (75.), nach dem Ausgleich durch Ortlechner vergab Jun in der Nachspielzeit noch den Matchball. Der Tscheche schlenzte den Ball aus aussichtsreicher Position an der linken Stange vorbei (92.).
Die Austria hat damit im Frühjahr aber zehn von möglichen zwölf Punkten geholt, die Grazer deren acht. Die Wiener sind seit sechs Runden ungeschlagen, der Cupsieger aus Graz wartet weiterhin seit dem 20. November (3:0 in Wr. Neustadt) auf einen Auswärtssieg.
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LASK - Wr. Neustadt 2:3 (1:2)
Der Trainereffekt bei Tabellenschlusslicht LASK ist ausgeblieben. Unter dem am Dienstag bestellten Trainer Walter Schachner kassierten die Linzer vor nur 2.300 Zuschauern auf der Gugl gegen Wiener Neustadt trotz Aufholjagd eine 2:3-(1:2)-Niederlage und liegen nach der 23. Runde der Fußball-Bundesliga bereits neun Zähler hinter Abstiegskonkurrent Mattersburg.
Zum Mann des Abends wurde Mirnel Sadovic mit zwei Treffern. Dem LASK half auch eine vermeintliche Trendwende nach 0:2-Rückstand (33.) nichts mehr. Kapitän Rene Aufhausers zwei Tore, eines aus Elfmeter, stellten nur den zwischenzeitlichen Ausgleich her. Sadovic schoss die Linzer in der Schlussphase k.o. (81.).
Dabei begann der LASK im Vergleich zu den vorangegangenen Partien ambitioniert. Die Hausherren drängten nach vorne, brachten sogar ein schüchternes spielerisches Element in die Partie - wenngleich kaum Chancen erarbeitet wurden. Die Tore machten vorerst die Gäste, die bis dahin unr selten in Erscheinung getreten waren. LASK-Defensivspieler Lopez bereite mit einem unbedrängten Schuss ins Out den ersten Treffer vor, Sadovic schloss den schnell ausgeführten Einwurf nach Thonhofer-Vorlage mit einem Halbvolley aus zehn Metern ab (26.).
Die Schöttel-Elf setzte wenig später nach, durfte sich neuerlich bei der indisponierten Linzer Abwehr bedanken. Diese ließ sich von einem unspektakulären Kolousek-Freistoß aus der Balance bringen, Kostal verlängerte per Kopf, Grünwald vollendete mit selbigem zum 2:0 (33.).
Der LASK zeigte sich unbeeindruckt, gab die ideale Antwort: Nur zwei Minuten später machte Aufhauser den Anschlusstreffer perfekt, nachdem Fornezzi einen scharf angetragenen Tenesor-Freistoß etwas unglücklich hatte abprallen lassen (35.). Solcherart moralisch gestärkt, suchten die Oberösterreicher auch in der zweiten Hälfte den Torerfolg.
Da war erst aber Wr. Neustadt gefährlicher, die größte Chance fanden nach Mandl-Patzer Sadovic und Aigner unmittelbar hintereinander vor (58.). Dann wieder der LASK: Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Kaufmann wurde von Thonhofer im Strafraum zu Fall gebracht, Aufhauser vollendete vom Elferpunkt zum Ausgleich (67.).
Doch der Einsatz blieb unbelohnt: Einen Konter über Simkovic schloss nach dessen Flanke neuerlich der von der Defensive vernachlässigte Sadovic per Kopf zum 3:2-Sieg ab.
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SV Ried - Wacker Innsbruck 2:2 (0:1)
Die Innviertler Festung wankte, aber sie fiel nicht. Die SV Ried erkämpfte sich am Mittwoch in der 23. Runde der Fußball-Bundesliga gegen Wacker Innsbruck nach zweimaligem Rückstand ein 2:2 und ist damit weiter seit 23. Oktober in Heimspielen ungeschlagen. Kapitän Oliver Glasner verhinderte in der 92. Minute mit seinem Schuss aus 18 Metern das Ende der Rieder Heimserie.
Fünf Siege in Folge mit 8:1-Toren hatten die Fans der Wikinger seit Oktober im eigenen Stadion bejubeln dürfen, am Mittwoch schien der Lauf zu reißen. Marcel Schreter mit einem Elfmeter (13.) und Merino (74.) hatten Wacker zweimal in Führung gebracht, Guillem (57.) und schließlich Glasner retteten dem Winterkönig aber doch einen Punkt und damit die beeindruckende Serie.
In der Partie auf schwierigem, weil teils gefrorenen Rasen taten sich beide Mannschaften schwer. Chancen blieben eine Halbzeit lang Mangelware. Gleich die erste aber nützten die Gäste. Ried-Torhüter Thomas Gebauer, der erstmals nach einer sechsmonatigen Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses wieder im Liga-Einsatz war, kam nach einem weiten Einwurf und einer Kopfball-Verlängerung gegen Miran Burgic zu spät und brachte die Innsbrucker Solo-Spitze zu Fall. Schiedsrichter Eisner entschied zurecht auf Elfmeter, den Marcel Schreter souverän zum 1:0 verwertete (13.).
Kurz darauf hatte Ried die einzige wirklich gute Möglichkeit der ersten Hälfte. Robert Zulj, der erstmals in der Startelf stand, brachte den Ball an Torhüter Grünwald aber nicht vorbei (18.). Bis zur 56. Minute war der der 19-Jährige im Einsatz, ehe Ried-Coach Paul Gludovatz seinen Standard-Stürmer Guillem brachte. Eine goldrichtige Entscheidung, denn nur gut eine Minute später war der Spanier nach Fehlern von Svejnoha und Bilgen zur Stelle und traf zum 1:1 (57.).
Das Spiel gewann durch den Ausgleich an Fahrt. Der Innsbrucker Ildiz mit einem Knaller ans Lattenkreuz (61.) und Royer auf der Gegenseite alleine vor dem Tor (63.), vergaben jeweils die Chance auf die Führung. Danach bewies auch Wacker-Trainer Walter Kogler ein glückliches Händchen. Vier Minuten nach seiner Einwechslung erzielte der im Winter verpflichtete Merino per Kopf sein erstes Tor für Innsbruck (74.), doch Glasner verdarb den Innsbruckern noch die Siegesfeier.
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Kapfenberger SV - Red Bull Salzburg 0:1 (0:1)
Meister Salzburg hat am Mittwochabend in der 23. Bundesliga-Runde einen überaus glücklichen 1:0-(1:0)-Erfolg in Kapfenberg und damit den ersten Sieg im Jahr 2011 gefeiert. Dank eines Elfertors von Roman Wallner in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schafften die "Bullen" erstmals seit 13. März des Vorjahres (1:0-Heimsieg) wieder einen vollen Erfolg und ein Tor gegen die Mannschaft von Werner Gregoritsch. Allerdings hätte dieser Strafstoß gar nicht gegeben werden dürfen.
Salzburg ist damit weiter Tabellenvierter, dem Titelverteidiger fehlen aber nun nur noch vier Punkte auf die Spitze, da Tabellenführer Austria Wien im Schlager gegen Sturm Graz 2:2 spielte. Die im Frühjahr noch immer punkt- und torlosen Kapfenberger blieben Achter, haben jedoch weiter 13 Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht LASK Linz, das im Heimspiel beim Trainerdebüt von Walter Schachner 2:3 gegen Wiener Neustadt verlor.
Salzburg-Coach Huub Stevens war nach seiner Grippe-Erkrankung wieder so weit genesen, dass er auf der Trainerbank Platz nahm. Und im Tor der Gäste gab Eddie Gustafsson sein Comeback. Der 34-jährige Schwede hatte seit 18. April 2010, als er bei einem Foul von LASK-Stürmer Lukas Kragl einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Unterschenkel erlitten hatte, kein Pflichtspiel mehr für die "Bullen" bestritten.
Die Stevens-Elf war die ersten 35 Minuten klar spielbestimmend. Vor allem Alan (5., 14. und 33.) war ein ständiger Gefahrenherd, dazu landete noch ein leicht abgefälschter Wallner-Weitschuss an der Latte (17.). Erst im Finish von Hälfte eins kamen die Steirer etwas auf, auch weil Gustafsson Unsicherheiten zeigte. Zuerst flog der Goalie im Strafraum bei einem Kocin-Corner vorbei. Nur wenig später agierte er erneut zu zögerlich, hatte aber wiederum Glück, weil Hüttenbrenner den Ball nicht richtig traf (beide 40.).
Unmittelbar vor dem Halbzeit-Ende wurde es dann hektisch. Zunächst verbannte Schiedsrichter Harald Lechner Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch wegen Kritik auf die Tribüne (45.) und verhängte unmittelbar danach einen Foulelfer, der gar keiner war. Die Zeitlupe zeigte nämlich deutlich, dass nicht Hüttenbrenner Salzburg-Angreifer Alan zurückgerissen hatte, sondern es genau umgekehrt gewesen war. Wallner ließ sich dieses "Geschenk" jedenfalls nicht entgehen und traf in der Nachspielzeit zum 1:0.
Es war der erste Salzburger Treffer gegen Kapfenberg nach 390 Minuten. Und knapp nach dem Wechsel hätte es beinahe schon 2:0 geheißen, doch Alan hatte Pech und traf die Latte (48.). Aber auch auf der Gegenseite war das Torgebälk im Weg: Zunächst scheiterte Sencar mit seinem Kopfball nach einem Kocin-Corner an der Latte, die auch Fukal per Kopf traf, während Trainer-Sohn Michael Gregoritsch mit seinem Kopfball an Cziommer scheiterte.
Auch in der Folge wurden hüben wie drüben Topchancen vernebelt: Zunächst vergab Jantscher den Matchball für die Gäste (72.), die Gustafsson mit einem tollen Reflex bei einem Hüttenbrenner-Ferserl nach Stanglpass von Elsneg vor dem Ausgleich bewahrte. Im Finish zischte noch ein Taboga-Kopfball knapp am langen Eck vorbei (82.) und Elsneg traf nach einem gefährlichen sowie von Gustafsson nur kurz abgewehrten Kocin-Freistoß Salzburg-Verteidiger Afolabi (86.).