Bundesliga
Austria deklassiert Innsbruck mit 5:0
23.11.2013
Grödiger schlagen Wiener Neustadt, Admira holt Remis.
FC Wacker Innsbruck - FK Austria Wien Endstand 0:5 (0:3)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 4.225, SR Dintar.
Tore: 0:1 (20.) Hosiner, 0:2 (27.) Murg, 0:3 (40.) Hosiner, 0:4 (55.) Suttner, 0:5 (73.) Hosiner.
Meister Austria ist in der Fußball-Bundesliga weiter auf dem Vormarsch. Mit einem 5:0 (3:0) bei Wacker Innsbruck feierten die Violetten am Samstag den dritten Sieg in Serie und schossen sich damit für den nächsten Auftritt in der Champions League warm. Gegner FC Porto wird es der Austria am Dienstagabend aber deutlich schwerer machen, als die defensiv sorglos agierenden Tiroler.
Philipp Hosiner (20., 40., 73.) mit seinen Saisontoren sechs bis acht, Thomas Murg (27.) und Markus Suttner (55.) trafen für die Wiener. Die Austria steht damit erstmals seit der 1. Runde auf dem zweiten Tabellenplatz. Wacker verlor hingegen weiter Boden auf die Admira. Trotz ihres Acht-Punkte-Abzugs verkürzte das Schlusslicht den Rückstand auf den Neunten auf sechs Zähler.
5:0-Erfolg für Violette, Hosiner traf dreimal
Austria-Trainer Nenad Bjelica setzte in Tirol auf Roman Kienast als hängende Spitze hinter Philipp Hosiner. Sein Gegenüber Roland Kirchler gab dem beim 4:0 gegen Wr. Neustadt doppelt erfolgreichen Alexander Gründler erneut den Vorzug vor Roman Wallner. Dazu gab der zuletzt verletzte Miroslav Milosevic im Mittelfeld sein Comeback bei den Tirolern, Stammtorhüter Szabolcs Safar fehlte aufgrund seiner Rückenblessur hingegen weiter.
Beide Teams schenkten sich vor 4.225 Zuschauern im Tivoli von Beginn an wenig. Wacker strahlte dabei zunächst etwas mehr Elan aus und attackierte die Gäste früh. Die spielerische Note war hüben wie drüben in der ersten Viertelstunde aber kaum vorhanden. Viele Fehlpässe prägten die Partie. Die Austria kam mit dem ersten Schuss auf das Innsbrucker Tor aber zur Führung.
Nach einem weiten Zuspiel von James Holland entwischte Hosiner der schläfrigen Hintermannschaft der Hausherren und bezwang Safar-Ersatzmann Wolfgang Schober. Fast unmittelbar hätte Wacker bei einer Doppelchance von Alexander Hauser und Christian Schilling (23.) zurückgeschlagen, nur vier Minuten später fingen sich die Tiroler jedoch den nächsten Gegentreffer ein.
Wacker noch sechs Zähler vor Admira
Über Kienast und Hosiner kam der Ball zu Murg, der platziert ins lange Eck abschloss. Der seit kurzem 19-Jährige war zwei Wochen nach seinem Liga-Premierentor gegen den WAC damit erneut zur Stelle. Dem nicht genug, offenbarte die Wacker-Defensive fünf Minuten vor der Pause erneut Schwächen: Nach Pass von Murg bediente Kienast im Fallen Hosiner, der keine Probleme hatte. Ein regulärer Treffer von Daniel Royer wurde wegen Abseits noch dazu nicht anerkannt (44.).
Die Austria zeigte jedenfalls die von Bjelica stets geforderte Effizienz, auch wenn Royer (47.) und Kienast (54.) bei zunehmend stärker einsetzendem Schneeregen Riesenchancen ausließen. Der aufgerückte Suttner besorgte mit einem strammen, aber nicht unhaltbar scheinenden Schuss dann doch den vierten Austria-Treffer. Hosiner vollendete nach Royer-Flanke schließlich seinen Triple-Pack.
Wacker versuchte zwar, das Ehrentor zu erzwingen, Torhüter Heinz Lindner ließ sich aber nicht überwinden. Den Innsbruckern gelang damit zum siebenten Mal in den letzten acht Partien kein Treffer gegen die Austria. Im eigenen Stadion gab es zuletzt Ende Oktober 2007 einen Heimsieg, seitdem holte die Austria im Tivoli in acht Spielen 22 von 24 Zähler.
Roland Kirchler (Wacker-Innsbruck-Trainer): "Ich bleibe dabei, bis zum 3:0 waren wir die bessere Mannschaft. Wir haben gut kombiniert, waren aber vielleicht vor dem Tor zu harmlos. Bei den Gegentreffern waren wir einfach zu grün hinter den Ohren. Nach dem 0:3 braucht man nicht mehr darüber diskutieren."
Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Es war eine seriöse Leistung von uns, wir waren in allen Belangen besser. In der ersten Hälfte haben wir es uns nicht leicht gemacht, weil wir uns nicht getraut haben, Fußball zu spielen, aber ab dem 1:0 ist alles besser gewesen. Unser Lauf derzeit ist in Ordnung. Wir haben drei Spiele hintereinander gewonnen, neun Tore geschossen und keines bekommen. Auswärts so hoch zu gewinnen, gibt natürlich Selbstvertrauen für Dienstag und wir wollen uns natürlich auch in Porto gut präsentieren."
Philipp Hosiner (Austria-Dreifachtorschütze): "Ich habe immer gewusst was ich kann und dass mir irgendwann wieder der Knopf aufgeht. Ich hatte heute auch mit Murg, Royer und Kienast sehr gute Mitspieler, die mich toll bedient haben. Es war ein verdienter Sieg von uns, mit dem wir ein Ausrufezeichen gesetzt haben. Ich hoffe, dass wir jetzt auch aus Porto etwas mitnehmen können."
Wacker: Schober - Bergmann, Vucur, Jaio, Schilling - Jevtic (78. Löffler) - Schütz (72. Wernitznig), Hinterseer, Milosevic, Hauser - Gründler (56. Kofler)
Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Dilaver, Holland - Murg (75. Luxbacher), Kienast (63. Jun), Royer - Hosiner (75. Okotie)
Gelbe Karten: Kofler, Vucur, Schilling bzw. Holland, Suttner
Die besten Spieler: keine bzw. Murg, Hosiner, Royer
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SC Wiener Neustadt - SV Grödig Endstand 0:2 (0:1)
Stadion Wiener Neustadt, 1.700, SR Muckenhammer.
Tore: 0:1 (36.) Zulechner, 0:2 (50.) Zulechner
Der SV Grödig hat sich von dem Skandal um Dominique Taboga nicht beeinflussen lassen. Die Salzburger gewannen im ersten Spiel ohne ihrem mittlerweile entlassenen Ex-Kapitän beim SC Wiener Neustadt verdient mit 2:0 (1:0) und hielten damit in der Tabelle als Vierter mit dem punktegleichen Zweiten Austria Schritt. Die Partie war aufgrund der schlechten Platzverhältnisse am Rande der Regularität.
Mann des Spiels war Philipp Zulechner. Der Grödig-Stürmer, der am Dienstag beim 1:0-Sieg gegen die USA in Wien sein Nationalteam-Debüt gegeben hatte, übernahm mit seinem mittlerweile vierten Saison-Doppelpack (36., 50.) sowie den Toren Nummer 12 und 13 auch die Führung in der Liga-Schützenliste vor Salzburgs verletztem Jonatan Soriano (12).
Keine Beeinflussung durch Taboga-Skandal
Die Grödiger revanchierten sich damit für die 3:6-Niederlage im ersten direkten Saisonduell mit den Niederösterreichern am 31. August und durften sich nach drei sieglosen Runden wieder über einen vollen Erfolg freuen. Die heimschwachen Wiener Neustädter warten hingegen nun schon seit sieben Spielen auf einen Sieg und haben die letzten drei Partien ohne Torerfolg verloren.
Die starken Regenfälle vor der Partie hatten den Platz in der Giltschwertgasse stark in Mitleidenschaft gezogen, Schiedsrichter Dieter Muckenhammer sprach sich allerdings für eine Austragung aus. Die 1.700 Zuschauer im Stadion bekamen allerdings alles andere als einen sportlichen Leckerbissen geboten. Die gastgebenden Niederösterreicher agierten abwartend, machten gar nichts fürs Spiel und wurden vor der Pause nur durch einen Pichlmann-Kopfball (23.) gefährlich.
Doppeltorschütze Zulechner
Die Salzburger waren spielbestimmend, fanden über lange Zeit aber auch nur zwei Halbchancen vor. Nach der besten Aktion gingen sie in der Schlussphase der ersten Hälfte aber doch in Führung, Zulechner verwertete eine Tomi-Hereingabe direkt (36.). Der Topstürmer der Gäste war es auch, der gleich nach Wiederbeginn den Sack zumachte. Eine Kombination über Philipp Huspek und Tomi schloss der 23-Jährige mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck ab (50.).
Die Niederösterreicher konnten sich nicht entscheidend steigern, blieben vorerst nur durch Zufall gefährlich. So landete eine abgerissene Pollhammer-Flanke an der Oberkante der Latte (53.), Grödig-Goalie Cican Stankovic wäre aber ohnehin da gewesen. Zweimal kamen sie einem Torerfolg aber doch noch aus dem Spiel heraus nahe. Stankovic war allerdings bei einem Säumel-Abschluss (66.) genauso am Posten wie bei einem gut angetragenen Sereinig-Schuss (69.) aus rund zwölf Metern.
Die Grödiger gingen es deutlich geruhsamer an, blieben aber im Konter stets brandgefährlich. Thomas Vollnhofer verhinderte einen Triplepack von Zulechner (81.). Auf der anderen Seite ließ Thomas Pichlmann eine hundertprozentige Chance auf den Anschlusstreffer (90.) noch ungenützt. Der fünfte Saisonauswärtssieg der Gäste kam damit nicht mehr in Gefahr.
Heimo Pfeifenberger (Trainer Wiener Neustadt): "Die erste Spielhälfte von uns war sehr schlecht. Da ist nichts gegangen, wir haben ängstlich gespielt und waren auch zu passiv. Die Grödiger Führung war verdient. In der zweiten Spielhälfte war es dann besser von uns, auch durch die Einwechslung von Säumel. Da haben wir auch ein paar Chancen vorgefunden, aber leider vergeben."
Adi Hütter (Trainer Grödig): "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die die richtige sportliche Antwort auf die Ereignisse der letzten 14 Tage gegeben hat. Diese drei Punkte haben wir uns absolut verdient. Auch spielerisch war es eine sehr gute Vorstellung. Ich habe keinen schwachen Punkt gesehen. Die Revanche für das 3:6 ist damit ebenfalls geglückt."
Wiener Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer (79. Schöpf), Mally, Sereinig, Stangl - Mimm, Hlinka (61. Dobras) - Rauter, Witteveen (46. Säumel), Martschinko - Pichlmann
Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Cabrera (46. Nutz), Karner, Zündel - Tschernegg, M. Leitgeb - Huspek, Tomi (87. Elsneg), Boller (78. Salamon) - Zulechner
Gelbe Karten: Hlinka bzw. Cabrera
Die Besten: Vollnhofer, Säumel bzw. Zulechner, Tomi, Tschernegg
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SV Ried - Admira Wacker Endstand 2:2 (1:1)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.800, SR Kollegger.
Torfolge: 0:1 ( 7.) R. Schicker, 1:1 (42.) Kragl, 1:2 (61.) Schick, 2:2 (81.) Zulj
Die Admira hat sich noch lange nicht aufgegeben. Im ersten Bundesliga-Spiel nach der Bestätigung des Acht-Punkte-Abzugs erreichten die Niederösterreicher in der 16. Runde ein hoch verdientes 2:2-(1:1)-Auswärtsremis gegen die SV Ried. Die Treffer erzielten Oliver Kragl (42.) und Robert Zulj (81.) bzw. Rene Schicker (7.) und Thorsten Schick (61.).
Die Admiraner haben in den jüngsten vier Partien nur einmal verloren, der Rückstand auf den Vorletzten Wacker Innsbruck beträgt "nur" noch sechs Zähler. Gegen die Rieder sind sie allerdings weiterhin seit 29. Mai 2003 bzw. 14 Begegnungen ohne Sieg.
Hoch verdientes 2:2 in Ried
Zehn Tage nach dem ernüchternden Urteil des Protestkomitees begann die Admira couragiert und ging früh in Führung. Nach Pass von Stefan Schwab auf Rene Schicker schloss der Admira-Stürmer kaltschnäuzig zum 1:0 ab (7.). Für Schicker, der allerdings in abseitsverdächtiger Position stand, war es der vierte Treffer in den jüngsten drei Partien.
Die Admira blieb am Drücker und fand innerhalb weniger Minuten eine Vielzahl an Möglichkeiten vor, die besten vergaben Schick (14.), Schicker (19.) und Schwab (26.). Die Rieder hatten Glück, dass die Admira nicht früh vorentscheidend davonzog.
Und für die Admira rächte sich die schwache Chancenauswertung noch vor der Pause. Denn den Riedern, die an diesem Abend viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau boten, genügte eine kurze Drangphase, um auszugleichen. Kragl bezwang Admira-Goalie Manuel Kuttin aus halblinker Position mit einem leicht abgefälschten Schuss zum schmeichelhaften 1:1 (42.).
Rückstand auf Wacker auf sechs Punkte verkürzt
Doch die Admira ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und spielte auch nach dem Seitenwechsel frisch drauf los. Schick näherte sich seinem Treffer langsam an, verfehlte zunächst knapp das Tor (54.) und traf dann per Weitschuss die Latte (59.). Nach Pass von Rene Schicker stellte Schick dann im dritten Anlauf auf 2:1 (61.).
Trotz der verdienten Admira-Führung "roch" es auch beim zweiten Admira-Treffer nach Abseits. Doch Ried kam noch einmal zurück. Rene Gartler (61.) und Kragl (68.) vergaben noch, doch ein direkter Zulj-Freistoß bedeutete das 2:2 (81.). Plötzlich drängten die Rieder sogar noch auf den Sieg, Toni Vastic (83.) und Gartler (85.) verhauten aber die Matchbälle.
Was die Fans der Rieder vom "Fall Sanel Kuljic" halten, teilten sie übrigens per Spruchband mit. Die Anhänger stehen ihrem einstigen Publikumsliebling weiter treu zur Seite und ließen wissen: "Gott betrügt nicht - Freiheit für Kuljic".
Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Die Admira stand in der Defensive kompakt und hat gut gekontert. Wir sind vor der Pause nicht ins Spiel gekommen, auch unser Zweikampfverhalten hat nicht gepasst. Ebenso wenig hat die Ordnung in der Defensive gepasst. In der Offensive sind wir nie dorthin gekommen, wo wir hin wollten. Zudem haben wir zu viele Abspielfehler gemacht. Wir müssen uns steigern."
Walter Knaller (Admira-Trainer): "Wir haben über weite Strecken guten Fußball gespielt. Was fehlt ist die Chancenverwertung. Da arbeiten wir schon seit Wochen dran. Wir hätten das Spiel schon in der ersten Spielhälfte entscheiden müssen. Doch da waren wir zu fahrlässig mit unseren Chancen. Doch letztendlich sind wir mit einem Punkt zufrieden, denn wir hätten am Schluss auch noch mit leeren Händen dastehen können. Es bleibt ein positives Erlebnis, denn in Ried muss man erst einmal punkten."
Ried: Gebauer - Hinum, Janecek, Reifeltshammer, A. Schicker - Trauner, Kragl - Möschl (72. Baumgartner), Zulj, Sandro (72. Vastic) - Gartler
Admira: Kuttin - Weber, Windbichler, Schösswendter, Auer - Schwab, Toth - Schick (89. Posch), Thürauer (46. Rusek), Domoraud - R. Schicker (62. Ouedraogo)
Gelbe Karten: Hinum, Vastic bzw. Windbichler, Rusek
Die besten Spieler: Kragl, Hinum bzw. Schick, Schwab