Durststrecke beendet

Austria endlich wieder Spitze

20.08.2007

Wiener nach 1:0 in Mattersburg erstmals seit Meistersaison 2005/06 wieder Tabellenführer. Zellhofer zufrieden.

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© APA/Diener/Leena Manhart
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Gerade einmal acht Monate ist es her, dass die Wiener Austria mit der Roten Laterne des Tabellen-Letzten in die Winterpause ging, nachdem sie acht Monate zuvor die Meisterschale 2005/06 nach Favoriten geholt hatte. Am Sonntag erreichte die "Tal- und Bergfahrt" der Violetten mit dem 1:0 in Mattersburg und der Tabellenführung nun wieder einen vorläufigen Höhepunkt. Als Draufgabe folgt unmittelbar hinter der Austria der Erzrivale Rapid, eine Konstellation, wie es sie zuletzt im August 2005 gegeben hat.

"Lohn für gute Arbeit"
Für den bekannt zurückhaltenden Austria-Trainer Georg Zellhofer ist der Platz an der Sonne zwar "nur eine Momentaufnahme", gleichzeitig betonte der Oberösterreicher nach dem von ihm selbst als "glücklich" bezeichneten Arbeitssieg im Pappel-Stadion aber auch: "Der erste Tabellen-Rang ist der Lohn für die gute Arbeit im gesamten Club." Und das alles vor den Augen von "Big Spender" Frank Stronach, der im Burgenland über das ganze Gesicht strahlte.

Offener Schlagabtausch
Zellhofer war nicht nur vom Ausgang, sondern auch der Intensität der Partie angetan: "Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir einen offenen Schlagabtausch gesehen. Mattersburg hat mit Leidenschaft gespielt und wir haben mitgefightet." Abwehrschnitzer wie in der UEFA-Cup-Qualifikation gegen Jablonec blieben dem Austria-Coach erspart bzw. wurden von den Burgenländern nicht so hart bestraft wie von den Tschechen. "Wir sind in der Defensive gut gestanden und haben sowohl läuferisch als auch kämpferisch überzeugt", lobte Zellhofer seine Truppe.



Auch Parits zufrieden
Eine Einschätzung, die General-Manager Thomas Parits teilte: "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben gewusst, dass die Trauben in Mattersburg sehr hoch hängen und verdient gewonnen." Der tschechische Offensivmann Lafata, der für Sulimani (Zerrung) auf der rechten Außenbahn spielte, und der Ex-Paschinger Sariyar, der Spielmacher Acimovic (Achillessehnen-Reizung) ersetzte, erhielten von Parits ein Sonderlob: "Man hat gesehen, dass jene Spieler, die länger nicht dabei waren, gut gespielt haben."

Sieg in Mattersburg "etwas Besonderes"
Einig waren sich alle Austrianer über die Wertigkeit des Sieges. "In Mattersburg zu gewinnen, ist nie leicht und immer etwas Besonderes", lautete der allgemeine Tenor aus dem violetten Lager. Ein Kompliment, mit dem SVM-Trainer Franz Lederer naturgemäß nicht viel anfangen konnte. Er ärgerte sich vielmehr über "drei verlorene Punkte" und resümierte: "Wir haben es nicht geschafft, wie sonst in unseren Heimspielen üblich, Druck aufzubauen. Die Austria hat sich nach dem 1:0 hinten reingestellt und wir haben ihr in die Karten gespielt."

Mattersburg gegen Menschenmauer
Lederer, der auf die vor der Partie geführten und medial ausgeschlachteten Diskussionen über die angeblich überharte Spielweise der Mattersburger gereizt reagierte, wusste: "Wir haben uns in den Eins-gegen-eins-Situationen nicht durchsetzen können. Die Austria hat die Räume eng gemacht und wir sind gegen eine Menschenmenge angerannt."

Eine von Lederer wohl im ersten "Grant" geäußerte Vermutung, wonach sich einen Tabellenführer Austria "eh mehr Leute gewünscht haben" als einen Spitzenreiter Mattersburg (nun Dritter), wird zumindest von den Zuschauerzahlen keinesfalls bestätigt. Das Pappel-Stadion war mit 10.700 Zuschauern wieder einmal sehr gut besucht, was man ja vom Horr-Stadion nicht gerade oft behaupten kann.

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