Bundesliga

Austria euphorisch - Salzburg bleibt dran

05.05.2013

Bei Austria wächst Meister-Euphorie - Mattersburg Sieger im "Keller".

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© gepa
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In Wien-Favoriten nähert sich die Meistereuphorie langsam, aber sicher ihrem Höhepunkt. Die Austria feierte am Samstagabend mit 11.000 Fans in der Generali-Arena ausgelassen den 3:1-Heimerfolg gegen Ried, der die Violetten dem 24. Meisterstück der Club-Geschichte wieder einen Schritt näherbrachte. Fast wäre in Runde 32 sogar schon eine Vorentscheidung gefallen, doch Titelverteidiger Salzburg verwandelte zu Hause gegen die Admira einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg.

"Wir wissen, dass noch harte Arbeit vor uns liegt. Aber wir wissen auch, dass wir uns nur noch selbst aufhalten können", sagte Austrias Mittelfeld-Motor Alexander Grünwald, der sich derzeit in bestechender Form befindet. "Wenn wir auch die restlichen Spiele so bestreiten, dann werden wir Meister", meinte auch der gefeierte Doppeltorschütze Philipp Hosiner. Vier Runden vor Schluss weisen Hosiner und Co. weiter sechs Punkte mehr als die Salzburger auf.

Hosiner beendete Torflaute
Der Burgenländer hat mit seinen ersten beiden Liga-Treffern seit 17. März (Doppelpack gegen Mattersburg) auch die Führung in der Schützenliste auf Salzburgs Jonatan Soriano wieder auf vier Tore ausgebaut. "Ich habe gewusst, dass der Ball wieder ins Tor gehen wird", versicherte Hosiner, dass er auch in den vergangenen Wochen stets an seine Qualitäten geglaubt hat. Seit Donnerstag wurde Hosiner von einem TV-Team von "FIFA Futbol Mundial" begleitet, der Sender arbeitet an einer Dokumentation über Stürmer.

Gegen Ried hat die Austria bis auf Weiteres alle Zweifel vom Tisch gewischt, dass ihr im Titelkampf die Nerven einen Streich spielen könnten. Die markante Aussage von Trainer Peter Stöger vor der Ried-Partie ("Wir werden Meister. Aus.") hat offensichtlich genau die richtige Wirkung gezeigt. "Unser Trainer hat Erfahrung und geht voran. Er weiß, wie man Titel gewinnt und was er zu sagen hat", meinte Grünwald. "Diese Aussage war richtig und wichtig", merkte auch Stöger selbst an.

Stöger fand die richtigen Worte
Mit dem Erfolg gegen Ried, wo man am Mittwoch im Cup-Halbfinale gastiert, hat die Austria 30 Prozent ihres Zehn-Punkte-Plans erfüllt. Solle man aus den kommenden drei Partien gegen Innsbruck (a), Wr. Neustadt (h) und Mattersburg (h) weitere sieben Zähler einfahren, wäre die Austria bereits vor dem letzten Match in Salzburg fix Meister. "Schade, dass man heuer 80 Punkte für den Meistertitel braucht. Aber wir haben große Möglichkeiten, und wir werden diese auch nützen", zeigte sich Stöger weiter felsenfest überzeugt.

Ähnlich klangen auch die Worte von Präsident Wolfgang Katzian im Sky-Interview: "Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass die Mannschaft das schafft, mit diesen Fans im Rücken und mit diesem Spirit." Geht es nach Katzian, dann soll die Mannschaft im Sommer zusammengehalten werden. "Das ist eine tolle Truppe und wir wollen schauen, dass wir mit dieser Truppe nicht nur Meister werden, sondern auch ein gutes Bild in den internationalen Bewerben abgeben."

 

 

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Titelverteidiger Red Bull Salzburg hat sich einmal mehr schwergetan, aber dennoch den Sichtkontakt zu Tabellenführer Austria Wien gewahrt. Beim 2:1-Heimerfolg am Samstagabend gegen die Admira verwandelten die Mozartstädter bereits zum vierten Mal in Serie einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg. "Anscheinend brauchen wir einen Weckruf. Es war sicherlich kein Fußballfest, aber auch dafür gibt es drei Punkte", bilanzierte Salzburg-Coach Roger Schmidt.

Laut Schmidt wolle man zwar "keinen Weltrekord im Spieledrehen aufstellen", der Deutsche sieht die kuriose Serie aber als Beweis für die gute Moral in seiner Truppe. "Die Mannschaft hat über den Kampf und die Geschlossenheit das Spiel gedreht", sagte Schmidt. Ähnlich sah es auch Mittelfeldspieler Kevin Kampl: "Wieder 0:1 in Rückstand geraten ist schon nervig, aber es zeigt dann auch unseren Teamgeist. In der Meisterschaft hat die Austria vorgelegt und wir haben wieder nachgelegt. Es ist noch alles offen."

Salzburg machte auch gegen Admira 0:1-Rückstand wett
Auch Teamkollege Valon Berisha hat noch lange nicht aufgegeben: "Ab jetzt wird jedes Spiel ein Endspiel." Das gilt auch für die Admira, die als einziger der vier Abstiegskandidaten nicht punktete und vier Runden vor Schluss das Tabellenende ziert. "Schade, dass wir ohne Punkt wegfahren. Ich bin auf die Mannschaft trotzdem stolz", meinte Admira-Trainer Dietmar Kühbauer, für den beide Salzburger Treffer wegen foulreifen Aktionen von Sadio Mane zumindest umstritten waren.

"Wenn wir weiter solche Leistungen zeigen, dann steigen wir nicht ab", machte Admiras Daniel Drescher sich und seinen Kollegen Mut. Wr. Neustadt und Wacker Innsbruck konnten mit dem 2:2-Remis im Kellerduell jeweils ganz gut leben. "Das Ergebnis ist gerecht. Die Spannung wird bis zur letzten Runde andauern", glaubte Wr. Neustadt-Trainer Heimo Pfeifenberger, der über den ersten Liga-Doppelpack von Thomas Fröschl jubelte.

Alle vier Abstiegskandidaten fassten neuen Mut
Auch Wacker-Coach Roland Kirchler sieht sein Team nach dem 2:1-Erfolg in Mattersburg und nun dem 2:2 beim nächsten direkten Konkurrenten auf einem guten Weg: "Natürlich wollten wir die 2:1-Führung drüberbringen, aber die Mannschaft darf sich auch über den Punkt freuen. Wir haben aus zwei Auswärtsspielen vier Punkte geholt, das kann sich sehen lassen."

Für etwas Erleichterung in Mattersburg sorgte der 3:1-Heimsieg gegen den Wolfsberger AC. "Wir haben von der ersten Minute das gemacht, was man zuhause machen muss und von Beginn an gefightet. Spielerisch wird es auch immer besser", freute sich Angreifer Ilco Naumoski. "Wir hatten einfach einen Traumstart. Ich kann nur das höchste Lob an die Mannschaft aussprechen", meinte Trainer Franz Lederer nach dem Sprung vom zehnten auf den siebenten Platz.

 

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