Horror-Heimserie beendet
Austria feiert Torfestival gegen LASK
23.10.2010
Mattersburg feiert einen überraschenden Sieg in Ried.
Die Austria kann zu Hause doch noch gewinnen. Die Wiener Violetten setzten sich gegen Nachzügler LASK am Samstagabend im Horr-Stadion völlig verdient 4:1 (3:0) durch und feierten nach vier sieglosen Liga-Partien vor heimischen Kulisse wieder einen vollen Erfolg. Während der Vizemeister den ersten Heimsieg seit über drei Monaten und den Sprung auf Rang drei bejubeln durfte, rutschten die Linzer ans Tabellenende ab.
Jung-Stürmer Dario Tadic war bei seinem zweiten Einsatz für die Profis mit einem Doppelpack (30., 35.) erfolgreich. Die Führung für die Austria hatte Routinier Peter Hlinka (20.) erzielt, den Schlusspunkt setzte ein unglückliches Eigentor von LASK-Keeper Thomas Mandl (85.). Den Ehrentreffer für die klar unterlegenen Oberösterreicher erzielte Thomas Piermayr (47.). Die Mannschaft von Helmut Kraft hält nach der 12. Runde auswärts damit weiter bei nur zwei Zählern.
Die miserable Heimbilanz war vor der Partei Gesprächsthema Nummer eins im violetten Lager. Die Austria ließ aber gegen die wieder auf den zuletzt gesperrten Kapitän Rene Aufhauser zählenden Linzer von Beginn an nichts anbrennen. Die Hausherren ließen wie von Coach Karl Daxbacher gefordert Ball und Gegner laufen, die Linzer kamen nicht in die Zweikämpfe und waren vollauf damit beschäftigt, die Null zu halten.
Bei Schussversuchen des aufgrund einer Rückenblessur von Julian Baumgartlinger in die Start-Elf gerückten Michael Liendl (10., 13.) waren noch Linzer Beine im Weg, bei einem Kopfball von Roland Linz (14.) rettete Lukas Kragl auf der Linie. Fünf Minuten später war den Torbann aber gebrochen. Hlinka bezwang Ex-Austrianer Mandl mit einem platzierten Flachschuss, ehe Tadic bei seinem Heimdebüt für die Profis doppelt erfolgreich war.
Der bereits in Mattersburg aufgebotene 20-Jährige schlug nach einer Leovac-Flanke per Kopf, allerdings knapp aus Abseits, sowie nach einem perfekt abgeschlossenen Konter über Zlatko Junuzovic zu. Dem LASK drohte nun ein Debakel, 17 Torschüsse für die Austria mit Pausenpfiff zeigten die Überlegenheit der groß aufspielenden Daxbacher-Elf.
Eine Unachtsamkeit der Austria, die abseits des Rasens mit Jung-Teamspieler Aleksandar Dragovic verlängern will sowie einen Namenssponsor für das heimische Stadion sucht, nutzten die Stahlstädter zur Resultatskosmetik: Piermayr war nach einem Eckball aus kurzer Distanz zur Stelle. Für die Austria war dies aber nur ein Schönheitsfehler. Sie setzte dort fort, wo sie in der ersten Spielhälfte aufgehört hatte. Lediglich die Chancenauswertung klappte nicht nach Wunsch.
Stankovic (52.), Tadic (60.), zweimal Linz (66./Stange, 69.) und Junuzovic (72.) vergaben Chancen auf einen Kantersieg. Eine Stankovic-Flanke fand via Stange und dem Rücken von Mandl schließlich noch den Weg ins Linzer Gehäuse. Wermutstropfen für die Wiener war der Ausfall von Dragovic, der mit Verdacht auf Seitenbandverletzung im Knie vom Feld musste.
FK Austria Wien - LASK Linz 4:1 (3:0)
Horr-Stadion, 9.365 Zuschauer, SR Krassnitzer.
Torfolge: 1:0 (20.) Hlinka, 2:0 (30.) Tadic, 3:0 (35.) Tadic, 3:1 (47.) Piermayr, 4:1 (85.) Mandl (Eigentor)
Austria: Almer - Klein, Margreitter, Dragovic (67. Ortlechner), Leovac - Stankovic (87. Salomon), Hlinka, Junuzovic, Liendl - Linz, Tadic (77. Vorisek)
LASK: Mandl - Bubenik, Piermayr, Chinchilla-Vega, Schellander - Kragl (77. Krammer), Majabvi, Aufhauser (72. Höltschl), Hart (31. Sobkova) - Zickler, Mayrleb
Gelbe Karten: Stankovic bzw. Hart, Piermayr
Die Besten: Junuzovic, Tadic, Hlinka bzw. keine
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Die SV Ried hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Die Oberösterreicher mussten sich zu Hause dem SV Mattersburg mit 1:3 (1:2) geschlagen geben, womit die Burgenländer den letzten Platz an den LASK abgaben. Drei Standardsituationen brachten Mattersburg drei Punkte ein: Bürger verwertete einen Freistoß souverän zur Führung (9.), nach einer völlig missglückten Eckball-Variante der Rieder verwertete Spuller den Konter zum 2:1 (39.) und nach einem Freistoß erzielte Bürger per Kopf seinen sechsten Saisontreffer (60.).
Mattersburg war mit einer ernüchternden Bilanz ins Innviertel gereist. In zehn Partien gab es lediglich einen Sieg (2:1 am 11. Juli 2007), doch entmutigt trat das Schlusslicht keineswegs auf. In einem auf beiden Seiten hart geführten Spiel hielten die Gäste sehr gut dagegen und verwerteten ihre zwei großen Chancen der ersten Hälfte.
Schon in der 9. Minute ließ Bürger mit einem Freistoß aus gut 20 m Torhüter Hesl keine Chance. Bürger hatte den Freistoß selbst herausgeholt, ein Foul von Ried-Kapitän Glasner war allerdings nicht zu sehen. Ried tat sich in der Folge schwer, das Spiel zu machen und vor allem für Gefahr vor dem Tor der Mattersburger zu sorgen. In der 28. Minute gelang Hadzic dennoch der Ausgleich.
Doch noch vor der Pause gerieten die Rieder neuerlich in Rückstand, eingeleitet ausgerechnet durch ihren ersten eigenen Eckball. Die Variante mit dem kurzen Abspiel ging im wahrsten Sinn des Wortes nach hinten los. Ried verlor den Ball, Farkas leitete den Konter ein und schickte Spuller, der auf und davon zog, den aus dem Strafraum geeilten Hesl überspielte und im Fallen zum 2:1 einschoss (39.).
Ried hatte noch vor der Pause die große Ausgleichschance, als Brenner eine Hereingabe verfehlte (43.), und übernahm nach der Pause immer mehr das Kommando, blieb aber vor dem Tor zu harmlos. Die effizienten Mattersburger standen defensiv gut und schlugen durch Bürger nach einer Stunde ein drittes Mal zu. Nach einem kurz abgespielten Freistoß war der 23-Jährige im zweiten Versuch schneller auf den Beinen und köpfelte zum 3:1 ein. Die Rieder konnten auch aus dem Überzahlspiel nach der Gelb-Roten Karte für Höller (68.) kein Kapital mehr schlagen. Ein Zulj-Kopfball landete nur auf der Querlatte (89.), Guillem verzog (92.).
SV Josko Ried - SV Mattersburg 1:3 (1:2)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 5.500, SR Schörgenhofer.
Tore: 0:1 ( 9.) Bürger (Freistoß), 1:1 (28.) Hadzic, 1:2 (39.) Spuller, 1:3 (60.) Bürger
Ried: Hesl - Stocklasa, Glasner, Prettenthaler (75. Zulj) - Brenner, Mader (58. Carril), Schrammel - Royer (61. Hammerer), Hadzic, Nacho - Guillem
Mattersburg: Borenitsch - Höller, Malic, Chrappan, Pöllhuber - Spuller, Farkas, Mörz, Doleschal (54. Salamon) - Naumoski (74. Steiner), Bürger (89. Pauschenwein)
Gelbe Karten: Hadzic bzw. Pöllhuber, Bürger, Salamon
Gelb-Rot: Höller (68./Foulspiel)
Die Besten: Hadzic bzw. Bürger, Spuller, Pöllhuber