Trotz guter Chancen gelang den Wienern kein Treffer gegen die Burgenländer.
Die Austria hat ihre Negativ-Serie vor eigenem Publikum am Samstag fortgesetzt. Die Wiener kamen in der 17. Runde der Fußball-Bundesliga gegen den Abstiegskandidaten SV Mattersburg nicht über ein 0:0 hinaus und spielten damit schon zum vierten Mal in Folge in der Generali Arena unentschieden, wodurch der Verlust der Tabellenführung drohte.
Wieder einmal schafften es die "Veilchen" nicht, aus einer klaren spielerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Gegen die tief stehenden Burgenländer fand die Daxbacher-Truppe kein Rezept, agierte oft zu umständlich und einfallslos. Und wenn sich dann doch Chancen boten, wurden sie teilweise kläglich vergeben - so etwa in der 30. Minute, als Linz nach idealem Zuspiel von Liendl aus kurzer Distanz volley deutlich über die Latte knallte.
Bereits nach sechs Minuten hatte Linz, der erstmals seit einem Monat wieder in der Startformation stand, außerhalb des Strafraums nur relativ knapp verzogen, zwölf Minuten später fand Suttner aus spitzem Winkel in Borenitsch seinen Meister. Der Mattersburg-Goalie musste auch in der 38. Minute bei einem Schuss von Barazite eingreifen, erlebte aber ansonsten einen ruhigen Abend.
Wirklich geprüft wurde der Burgenländer nur noch in der 69. Minute bei einem Gewaltschuss von Klein aus 30 Metern, 17 Minuten zuvor hatte die Austria nach einer Attacke von Mravac an Jun vergeblich einen Elfmeter gefordert. Am Schiedsrichter lag es allerdings nicht, dass die Austria sieglos blieb, sondern vielmehr an der fehlenden Kreativität, die möglicherweise auch eine Folge der anstrengenden englischen Wochen war.
Mit ein bisschen Pech hätten die Violetten sogar als Verlierer vom Platz gehen können. Nach einem Corner von Naumoski köpfelte Ilsanker aus fünf Metern völlig freistehend über das Tor (52.). Trotz einer enttäuschenden Darbietung hätte es noch fast ein Happy-End für den Titelkandidaten gegeben, doch Gorgon traf in der 89. Minute nur die Stange.
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Ich bin enttäuscht, dass wir aus einer eklatanten Überlegenheit keinen Sieg errungen haben. Wir haben aber auch nicht viele Chancen herausgearbeitet. Ich hätte mir gewünscht, dass eine so destruktive Spielweise wie die der Mattersburger von uns bestraft wird. Ich habe schon das Gefühl, dass ein Kräfteverschleiß da ist. Bei einigen Spielern war die Spritzigkeit nicht so vorhanden. Ich kann meinen Spielern aber nichts vorwerfen."
Roland Linz (Austria-Stürmer): "Wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft, aber hatten nicht wirklich zwingende Chancen. Ein Unentschieden daheim gegen Mattersburg ist zu wenig. Bei meiner Chance in der 30. Minute habe ich den Ball nicht mehr runterdrücken können. Wir lassen leider zu viele Punkte gegen vermeintlich kleine Teams liegen. Wir müssen hoffen, dass uns die am Ende nicht abgehen."
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Wir haben versucht, der Austria das Leben schwer zu machen, und das ist uns gut gelungen. Ilsanker war bei seiner Chance wahrscheinlich selbst überrascht, dass er zum Ball gekommen ist. Hier bei der Austria einen Punkt zu machen, ist nicht alltäglich. Die Mannschaft ist in einer guten körperlichen und mentalen Verfassung, sodass wir vor den letzten Spielen des Jahres optimistisch sein können."
Anmerkung: Georg Margreitter musste im letzten Liga-Heimspiel der Austria in diesem Jahr wegen einer Bauchmuskelverletzung zur Pause ausgetauscht werden und ist damit nach Manuel Ortlechner und Kaja Rogulj der dritte verletzte Innenverteidiger der "Veilchen".
FK Austria Wien - SV Mattersburg 0:0
Generali Arena, 8.167, Schüttengruber.
Austria: Lindner - Klein, M. Wallner, Margreitter (46. Dilaver), Suttner - Mader (75. A. Grünwald), Liendl - Barazite, Jun (64. Gorgon), Junuzovic - Linz
Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Malic, Mravac, Rath - Höller (75. Mörz), Ilsanker (90. Parlov), Steiner, Seidl (83. Röcher) - Naumoski, Bürger
Gelbe Karten: Mader, Barazite bzw. Seidl, Naumoski, Mravac