Gorgon fehlt länger

Austria hinkt in Liga weiter hinterher

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Knie-OP bei Flügelspieler - Offensive bei 1:1 in Ried erneut harmlos.

Die Austria hinkt in der Liga weiter hinterher. In den jüngsten sechs Runden ging der Meister nur einmal als Sieger vom Platz. Nach dem 1:1 in Ried am Samstag ist das ohnedies nur noch stiefmütterlich behandelte Thema Titelverteidigung wohl endgültig abgehakt. Drei Tage vor dem dritten Auftritt in der Champions League gegen Spaniens Topclub Atletico Madrid präsentierte sich im Innviertel vor allem die Offensive als violette Baustelle.

Weiter im Mittelfeld der Liga rangierend, weist die Austria nach dem ersten Meisterschaftsdrittel bereits zwölf Zähler Rückstand auf den groß aufspielenden Spitzenreiter Salzburg auf. Auf den von den Riedern eingenommenen dritten Rang fehlen vier Zähler. Mit Blick auf die Europacup-Plätze sollte der Titelverteidiger demnach wieder einmal voll anschreiben. Am kommenden Sonntag wartet der prestigeträchtige Vergleich mit Tabellennachbar Rapid.

Bundesliga-Alltag
Das Derby schien mit Blick auf Atletico aber vorerst nur eine Randnotiz, obwohl Trainer Nenad Bjelica erneut die Bedeutung der Meisterschaft hervorzustreichen versuchte. "Wir werden dieses 'Zuckerl' gegen Atletico wieder genießen, doch der Alltag ist die Bundesliga", betonte der Kroate, dem die Leistung seiner Elf im Innviertel wenig geschmeckt haben dürfte.

Obwohl der eingewechselte Roman Kienast mit einem Stangenschuss im Finish Pech hatte, war der Punkt für die Wiener in Anbetracht der Rieder Überlegenheit vor allem vor der Pause schmeichelhaft. "Wenn man das ganze Spiel betrachtet, hätten wir nicht mehr als einen Punkt mitnehmen dürfen", meinte auch der Ex-Rieder Daniel Royer.

Offene Partie
20 Mal schossen die Oberösterreicher insgesamt Richtung Austria-Tor, die Gäste brachten ihrerseits nur sechs Versuche an. Dass zum Treffer von Philipp Hosiner (16.) mit Thomas Hinum ein Rieder die Vorlage lieferte, war bezeichnend. In der Offensive fand die Bjelica-Elf fast überhaupt nicht ins Spiel, der bemühte Hosiner wirkte isoliert. Royer wurde von den Hausherren aus dem Spiel genommen, Tomas Simkovic und Marin Leovac konnten kaum Akzente setzen.

Augenscheinlich ist, dass der Austria die in der Vorsaison so effektive Flügelzange mit Tomas Jun und Alexander Gorgon abgeht. Während der zuletzt an einer Angina laborierende Tscheche wie auch Marko Stankovic für Dienstag ein Thema ist, fällt Gorgon noch den gesamten Herbst aus. Der 24-Jährige wird in Heidelberg am Knie operiert, nachdem eine Mitte August zugezogene Verrenkung des Waden-und Schienbeins für Probleme im Kniegelenk sorgt. Länger fehlt auch noch Alexander Grünwald aufgrund eines Kreuzbandrisses.

Tore fehlen
"Uns fehlen die Tore eines Grünwald oder Gorgon. Aber wir wollen nicht jammern", meinte Bjelica, der mit seiner Elf in der Champions League noch auf einen Torerfolg wartet. Dieser soll sich nun ausgerechnet gegen Spaniens Zweiten einstellen. Dass die Aufgabe trotz Atleticos erstem Ausrutscher in der Liga - gegen Espanyol setzte es am Samstag ein 0:1 - schwer ist, bleibt offensichtlich. "Wir treffen auf den Gruppenfavoriten, die Mannschaft der Stunde in Spanien. Wir brauchen eine Topleistung", betonte Kapitän Manuel Ortlechner.

Ried konnte mit dem Punkt nach dem Ausgleich von Julius Perstaller (19.) ebenso leben. Wegen Verletzungen und einer Grippewelle musste Trainer Michael Angerschmid einige Positionen neu besetzen. "In Anbetracht der Umstellungen haben wir hervorragend gespielt gegen den immerhin amtierenden Meister", lobte Torhüter Thomas Gebauer seine Vorderleute. Dass Platz zwei an Grödig verloren ging, schmerzte nicht wirklich. Schon bald könnte sich der Spieß nämlich wieder umdrehen: Während der Aufsteiger im Salzburger Duell die Bullen empfängt, ist Ried kommende Woche in Wiener Neustadt im Einsatz.



 

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