Auf Pleiten gegen Kalsdorf & Admira folgte starker CL-Auftritt gegen Zenit-Stars.
Mit einem historischen Punkt im Gepäck ist die Austria in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf dem Flughafen Wien-Schwechat gelandet. Das 0:0 in St. Petersburg
brachte den Wienern den ersten Champions-League-Punkt der Vereinsgeschichte und Österreich das erste Erfolgserlebnis in der Königsklasse seit dem 2:1-Erfolg von Sturm Graz am 20. Februar 2001 in Athen gegen Panathinaikos.
"Unentschieden extrem wichtig"
Dieses Kunststück gelang der Austria nur sieben Tage nach der Cup-Blamage in Kalsdorf und vier Tage nach der Liga-Pleite beim Schlusslicht Admira. "Dieses Unentschieden war aus vielen Gründen extrem wichtig", meinte Austria-Trainer Nenad Bjelica erleichtert. "Österreich musste viele Jahre auf einen Punkt in der Champions League warten und wir haben ihn geholt", wusste auch der Kroate, dass die Nullnummer gegen Zenit von nationaler Bedeutung war.
Bjelica stellt Team perfekt ein
4.606 Tage war der rot-weiß-rote Fußball ohne Punktezuwachs in der Champions League geblieben, zuletzt hatte es für Sturm (2), Rapid (6) und die Austria (1) neun Niederlagen in Serie gesetzt. "Viele haben uns prognostiziert, dass die Champions League für uns ein Debakel wird. Jetzt haben wir sowohl gegen den FC Porto als auch gegen Zenit gut mitgehalten", zog Bjelica, dessen Team zum Auftakt der Gruppe G gegen den FC Porto daheim unglücklich 0:1 verloren hatte, Zwischenbilanz.
"Dass wir gegen zwei solche Gegner nur ein Tor kassiert haben und einen Punkt gemacht haben, darauf können wir wirklich stolz sein", meinte Bjelica, der sich für die Partie im Petrowski-Stadion mit seiner Truppe die richtige Taktik zurecht gelegt und diese dann auch entsprechend umgesetzt hat. "Wir haben gewusst, dass Zenit Probleme hat, wenn man tief steht und auf Konter wartet."
Harter Ausschluss gegen Witsel
Dass mit dem Belgier Aksel Witsel einer der besten Zenit-Akteure kurz vor der Pause mit einer Roten Karte vom Feld musste, hat die Aufgabe der Wiener natürlich entscheidend erleichtert. Über den Ausschluss nach Witsels Foul an Florian Mader meinte Bjelica: "Vielleicht war die Entscheidung des Schiedsrichters etwas übertrieben." Mit dem Remis hat die Austria auf jeden Fall Gruppenplatz drei erfolgreich verteidigt, weiter geht's mit dem Doppelpack gegen Tabellenführer Atletico Madrid (22.10. daheim, 6.11. auswärts).
Einen kleinen Seitenhieb auf den Erzrivalen aus Wien-Hütteldorf, der 2005 alle Gruppenspiele verloren hatte, konnte sich der eine oder andere im violetten Lager nicht verkneifen. "Andere haben es probiert, wir haben es geschafft", frohlockte etwa Club-Präsident Wolfgang Katzian auf dem nächtlichen Heimflug ins Bordmikrofon.
Hoffen auf Trendwende
Aber nicht nur aufgrund des Eintrags in die Geschichtsbücher war die russische Fünf-Millionen-Einwohner-Metropole für die Austria eine Reise wert. "In der vergangenen Woche haben wir uns sehr schlecht präsentiert. Mit diesem Punkt ist jetzt das Selbstvertrauen natürlich wieder zurück", hoffte Bjelica, dass einmal mehr bei seinem in dieser Saison sehr launischen Team eine Trendwende eingeleitet wurde.
Bundesliga-Hit gegen Bullen
"Es ist nicht einfach, so viele Spiele in wenigen Tagen zu bestreiten. Gegen Zenit haben wir eine hervorragende läuferische Arbeit gebracht. Und ich bin voll überzeugt, dass wir mit diesem Selbstvertrauen auch am Sonntag gegen Salzburg auftreten werden", hoffte der 42-Jährige vor dem Liga-Schlager gegen den Tabellenführer. "Wenn wir die Bescheidenheit haben, so weiter zu arbeiten, dann werden wir Erfolg haben."
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