8 mal lag Austria im EC 0:1 nach Hinspiel zurück: nur einmal gelang Aufstieg.
Der FK Austria Wien hat im Fußball-Europacup in acht Versuchen erst ein einziges Mal nach einem 0:1 im Hinspiel den Aufstieg geschafft. Das war 31. Juli 2008 gegen Tobol Kostanai. Wie damals unter dem neuen Trainer Karl Daxbacher gegen die Kasachen muss auch gegen Aris Saloniki am Donnerstag im Horr-Stadion (19.00 Uhr) ein 2:0 her, damit Österreichs Vizemeister in die Gruppenphase der Europa League einzieht.
Mehr Effektivität vorm Tor
"Wir müssen Vollgas geben, Druck
machen und das Glück erzwingen", forderte Daxbacher von seiner zuletzt in
der Liga mit dem 0:1 gegen SV Ried und dem 1:1 in Kapfenberg ins Wanken
geratenen Truppe, die mehr Effektivität zeigen müsse. Daher ließ der
Niederösterreicher im Training das Spiel nach vorne und den Pass in die
Tiefe üben. "In Tornähe müssen wir mehr Risiko nehmen", lautet sein Auftrag.
Die spielerische Leistung in Saloniki gibt ihm und seinen Schützlingen für das Rückspiel Zuversicht. "Da hat wirklich nur das Tor gefehlt. In der Liga kennen uns alle besser, da wird gut verteidigt und wir sind auf Konter anfällig", nannte Daxbacher den Unterschied zwischen nationalen und internationalen Spielen. "Alle vier ÖFB-Vereine haben es schwer, wir haben realistisch gesehen noch die besten Chancen, auch spielen wir als einzige daheim."
Auch drei Tore sind machbar
Natürlich sei das 0:1 eine
Gratwanderung. "Einerseits dürfen wir keinen Treffer kassieren und müssen
andererseits das Spiel machen und Tore erzielen. Ein Gegentreffer wäre
fatal, doch wenn uns alles aufgeht, sind drei Tore von uns auch nicht
unmöglich", glaubt Daxbacher, der sich für seine Aufstellungen noch zwei,
drei Varianten überlegt.
Acimovic fällt weiter aus
Weiterhin sicher kein Thema sind
Acimovic, der wieder in Slowenien zur Behandlung war und ab Mittwoch in Wien
ins Training einsteigen soll, und Junuzovic, der nach seinem Muskelfaserriss
im Oberschenkel vielleicht nach der Länderspiel-Pause wieder einsatzfähig
sein könnte. Tomas Jun, der in Kapfenberg einen Schlag in die Beuge des
operierten Knies abbekommen hat, dürfte fit werden. Eine CT-Untersuchung hat
keine Verletzung ergeben.
Ortlechner fraglich
Skeptisch ist Daxbacher bei Ortlechner, der
wie Acimovic und Junuzovic schon in Saloniki gefehlt hat. "Er probiert
alles, ist aber noch vorsichtig. Ich habe meine Zweifel, dass es sich
ausgeht", meinte der Trainer, der zu "Ersatzmann" Magreitter volles
Vertrauen hat. "Er hat in Saloniki sehr gut gespielt und in Kapfenberg nach
der allgemeinen Verunsicherung zu Beginn souverän agiert. Er kann uns auch
bei Standards immer helfen." Eine Überlegung ist, Klein für Vorisek
zurückzuziehen und Stankovic im Mittelfeld zu bringen.
Ausverkauftes Stadion
Sicher scheint nur, dass die Arena am
Verteilerkreis am Donnerstag mit 11.000 Besuchern ausverkauft sein wird. Am
Dienstag gab es nur noch rund 700 Karten für die Osttribüne. Aus
Nordgriechenland werden rund 1.000 Fans, die größtenteils per Bus nach Wien
reisen werden, erwartet.