Für eine Bundesliga-Lizenz bräuchte der Klub 800.000 Euro.
Nach nur knapp drei Jahren scheint das Kapitel SK Austria Kärnten wieder zu Ende zu gehen. Der Fußball-Bundesligist - er wurde im Frühjahr 2007 von Pasching an den Wörthersee verlegt - wird in der kommenden Woche den Gang zum Konkursrichter antreten. Das hat zumindest Vereinspräsident Mario Canori Freitagabend nach dem Scheitern von Verhandlungen über ein Darlehen von 800.000 Euro mit der Landeshauptstadt Klagenfurt angekündigt. Die Kreditzusage wäre auch Bedingung gewesen, um eine Bundesligalizenz für die kommende Saison zu erhalten.
Kredit nur unter Bedingungen
Die Stadt Klagenfurt hatte die
Gewährung des überlebenswichtigen Darlehens zwar schon vor Wochen in
Aussicht gestellt. Die Politik wollte den Kredit aber an Bedingungen
knüpfen, die wiederum Präsident Canori nicht akzeptieren wollte. Selbst ein
Zwölf-Stunden-Verhandlungsmarathon am Freitag brachte kein Ergebnis.
Canori: "Konnte ich nicht akzeptieren"
"Die Stadt
Klagenfurt hat eine Vereinbarung vorgelegt, die ich aus vereinsrechtlichen
Gründen nicht akzeptieren kann", sagte Canori. Der Klagenfurter Stadtsenat
forderte etwa die Installierung eines Aufsichtsrates und die Öffnung des
Vereins auch für "einfache" Fans. Um das zu akzeptieren bedürfe es einer
Generalversammlung, die jedoch nicht ohne weiteres einberufen werden könne,
sagte Canori. Da er nun die Zusage für die 800.000 Euro nicht habe und
deshalb am 1. Mai keine Gehälter ausbezahlen könne, bleibe ihm nur mehr der
Weg zum Konkursrichter, so der Präsident.
Stadt wollte langfristige Sanierung
"Wir müssen sicherstellen,
dass Steuergeld ordnungsgemäß verwendet wird, für die Jugend und den
Nachwuchs", erklärte Bürgermeister Christian Scheider (FPK) die Position des
Stadtsenates. Der Stadt ginge es vor allem um die langfristige Sanierung des
Vereins, die Sicherung des Fußballes in Klagenfurt und die Öffnung des
Vereins.
Nachfrist
Das letzte Wort ist für den Bürgermeister in der Causa
allerdings noch nicht gesprochen. "Unser Angebot steht, es gibt eine
Nachfrist", sagte Scheider. "Ich hoffe, dass das letzte Wort noch nicht
gesprochen ist." Wenn es in Zukunft in Klagenfurt zwar ein großes
Fußballstadion aber keinen Spitzenclub und keine Lizenz mehr geben sollte,
sei das zwar bedauerlich. "Wir haben aber bis zum Schluss alles versucht",
hieß es von mehreren Stadtsenatsmitgliedern.