Bundesliga

Austria schlittert gegen WAC in 0:4-Debakel

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Neo-Innenverteidiger Sikov sah bei Debüt nach sechs Minuten Rot.

Die Wiener Austria muss auch nach der zweiten Runde auf den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga warten. Die Favoritner schlitterten am Samstag beim WAC in ein 0:4-Debakel und haben damit unter Neo-Coach Gerald Baumgartner erst einen von sechs möglichen Zählern geholt. Die in Spiel eins mit 4:1 bei der Admira siegreich gebliebenen Wolfsberger halten demgegenüber beim Punktemaximum.

Gegen Grödig hatten sich die Wiener in der Nachspielzeit mit dem 1:1 noch einen Punkt erkämpft. Diesmal gelang nicht mehr die Wende, wohl auch aufgrund der numerischen Unterlegenheit über fast die gesamte Partie. Austrias mazedonischer Neo-Innenverteidiger Vance Sikov sah nach einem Ellbogencheck gegen Boris Hüttenbrenner gleich zu Beginn (6.) Rot. Christopher Wernitznig (15.), Nemanja Rnic (48.), Jacobo (68./Elfmeter) und Silvio (91.) sorgten in der Folge für den klaren Sieg der Gastgeber, die am Mittwoch Chelsea in einem Testspiel ein 1:1 abgetrotzt hatten.

Baumgartner stellte seine Truppe gegenüber dem Auftaktspiel an zwei Positionen um. Ola Kamara, der im Grödig-Spiel zum Last-Minute-Torschützen geworden war, agierte für Roman Kienast an vorderster Front. Kienast stand nach zuletzt schwacher Leistung nicht einmal im Kader. Sikov durfte sich anstelle von Christian Ramsebner erstmals in der Liga im Abwehrzentrum präsentieren.

Der Auftritt des 29-Jährigen dauerte aber gerade einmal sechs Minuten. Nach einem Gerangel mit Hüttenbrenner bei einer Corner-Situation schlug Sikov vor den Augen von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer zu und wurde völlig zurecht des Platzes verwiesen. Hüttenbrenner sah Gelb. Mario Leitgeb rückte nur kurzzeitig auf die Innenverteidiger-Position zurück, Baumgartner brachte schon nach 14 Minuten Ramsebner für den offensiven Alexander Grünwald.

Der musste aber gleich das 0:1 hautnah miterleben. Heinz Lindner konnte einen Jacobo-Corner wegfausten, der für Rene Seebacher in die Startformation gerückte Wernitznig richtete sich den Ball aber aus spitzem Winkel her und traf volley wuchtig und hoch ins kurze Eck (15.). Für ihn war es im zweiten Spiel bereits der dritte Treffer für seinen neuen Club. Drei Minuten zuvor hatte der Ex-Tiroler nach toller Kombination eine bessere Möglichkeit ausgelassen, aus 13 Metern knapp danebengeschossen.

Mit der Führung im Rücken schalteten die Wolfsberger einen Gang zurück, und nahmen das Tempo heraus. Das Spiel plätscherte bis zur Pause dahin, die Wiener wirkten geschockt und konnten sich mit Ausnahme eines De-Paula-Schusses (37./drüber) nicht in Szene setzen. Bei nun starkem Regen kamen die Gäste motiviert aus der Kabine, mussten aber schnell den nächsten Rückschlag hinnehmen. Nach kurz abgespielter Ecke und Zulj-Flanke köpfelte der aufgerückte Rnic zum 2:0 ein (48.).

Die Vorentscheidung war damit gefallen, doch die Kärntner gaben sich nicht damit zufrieden. Tadej Trdina, Jacobo und Hüttenbrenner ließen eine Triplechance (60.) ungenützt, das 3:0 war damit aber nur aufgeschoben. Lindner legte Joachim Standfest im Strafraum, kam aber ohne Karte davon. Den etwas umstrittenen Elfmeter verwertete Jacobo souverän (68.).

In der Nachspielzeit nutzte der kurz zuvor eingewechselte Silvio noch einen Konter zum 4:0 (91.). Die Vorarbeit hatte mit Attila Simon auch ein Joker geleistet. Die beiden NHL-Profis Michael Grabner und Michael Raffl, die den Ehrenankick vorgenommen hatten, scheinen den Wolfsbergern also Glück gebracht zu haben. Die Wiener blieben über die gesamte Spielzeit völlig blass und stehen nun am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Aufsteiger Altach schon sehr stark unter Druck.
 

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