Wegen Verschiebung
Austria stinksauer wegen Auslosung
10.10.2007
UEFA schmiss fixierte Termine für Gruppenphase um - Austria tobt: vor allem finanzielle Einbußen erwartet.
Zunächst sah alles noch besser aus, hätte man Galatasaray in Wien empfangen. Das hätte ein volles Happel-Stadion gegeben. Austria-Trainer Georg Zellhofer erfuhr von dem Termin-Tausch der UEFA beim Mittagessen in der Therme Laa/Thaya. „Da schmeckt mir gleich das gute Essen nicht mehr. Mir fällt die Lade runter.“
Klima-Regel
Der Grund für das Erstaunen: Weil Helsingborg am
letzten Spieltag, dem 20. Dezember, aus Klimagründen kein Heimspiel
austragen darf, wurde die Gruppe völlig umgedreht. Die Austria ist am ersten
Spieltag spielfrei, steigt gleich mit dem schweren Heimspiel gegen Bordeaux
in das Gruppen-Geschehen ein. Und muss knapp vor Weihnachten zu Galatasaray
nach Istanbul. Ein besonders schwerer Gang, wenn es noch um den Aufstieg
gehen sollte.
Gala auswärts
Zellhofer: „Eine interessante Gruppe, die
durchaus machbar ist. Aber in der ersten Konstellation wäre sie für uns viel
leichter gewesen. Vor allem kann ich auf den ersten spielfreien Termin
pfeifen.“ Yüksel Sariyar freute sich über Galatasaray: „Ich habe schon lange
nicht mehr gegen Türken gespielt. Schade, daheim wäre die Sache mit einem
vollen Stadion noch interessanter gewesen.“
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Einbußen
Vor allem wirtschaftlich verpasste die Änderung des
Terminkalenders den Violetten ein klassisches Veilchen. Denn Galatasaray
daheim in Wien hätte für Rekordeinnahmen gesorgt. Manager Markus Kraetschmer
konnte nur verbissen lächeln: „Ein echter Wermutstropfen.“ Er rechnet
vorerst einmal mit rund 500.000 Euro brutto. Panionios bringt mindestens
20.000 Euro an TV-Geldern, Bordeaux dafür knapp 100.000 Euro. Dazu kommt
noch das Startgeld der UEFA von 105.000 Euro und 260.000 aus den nationalen
TV-Rechten.
Kraetschmer rechnet mit einem möglichen Umsatz-Volumen von bis zu 900.000 Euro. „Dann würden uns rund 400.000 netto übrig bleiben.“ Auch noch besser als ein Stein am Kopf. Wobei noch zwei derzeit Unbekannte für große Einnahmen sorgen können: die Vermarktung der zwei Heimspiele und die Resonanz der Zuschauer. Leider ist nur Bordeaux ein echtes Zugpferd. Dafür gibt es Kombi-Abos.
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ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur Auslosung nach den Änderungen?
Sanel
Kuljic: Das ist doch ein absoluter Wahnsinn, sportlich wie wirtschaftlich.
Was soll diese Regelung? Ich glaube, man hat schon vorher gewusst, dass es
in Schweden im Dezember sehr kalt sein kann.
ÖSTERREICH: Der ursprüngliche Terminplan wäre für die Austria wohl
vielversprechender gewesen?
Kuljic: Natürlich, für uns wäre es so
viel leichter gewesen. Jetzt haben wir das letzte Match in Istanbul gegen
Galatasaray. Wenn es da für beide Teams noch um alles geht, dann wird das
eine verdammt schwere Aufgabe.
ÖSTERREICH: Trauert man dem Heimspiel gegen die Türken wegen der großen
Einnahmen nach?
Kuljic: Bestimmt, das Stadion wäre mit 50.000 Fans
voll gewesen. Außerdem kann man Galatasaray daheim durchaus schlagen. Das
hat schon Sion gezeigt, das nach 30 Minuten 3:0 geführt hatte. Auswärts ist
Gala bei Weitem nicht so stark wie daheim.
ÖSTERREICH: Ist der Aufstieg für die Austria dennoch ein Thema?
Kuljic:
Wir wollen weiter kommen – und das ist auch in dieser Gruppe mit dieser
Auslosung machbar für uns. Aber wie schon gesagt: Alles wird durch diese
Entscheidung für uns schwerer. Ich finde es halt komisch, dass wegen eines
Vereins alles umgedreht wird.
ÖSTERREICH: Ihr Wunsch nach einem spanischen Gegner wurde leider nicht
erfüllt.
Kuljic: Leider, das hätte mir schon sehr gefallen.
Aber es ist auch schön, gegen einen französischen Klub zu spielen. Wichtig
ist, dass die Chance auf den Aufstieg durchaus realistisch ist. Da ist was
möglich.