Nach 1:0 über HF

Austria sucht noch nach Meisterform

31.07.2013

Austria trauert besserer Ausgangsposition in der CL-Quali nach.

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Die Pflicht erfüllt, aber die Kür ausgelassen. Meister Austria hält nach einem 1:0-Heimsieg gegen den isländischen Außenseiter Hafnarfjördur in der Champions-League-Qualifikation den Kurs. Überschwängliche Freude kam nach dem Drittrunden-Hinspiel gegen einen biederen Gegner am Dienstagabend in der Generali Arena aber nicht auf.

"Grundsätzlich okay"
"Es wäre toll gewesen, eine bessere Basis zu schaffen. Aber es ist grundsätzlich okay", lautete der treffende Kommentar von Austria-Kapitän Manuel Ortlechner nach dem Erreichen des Minimalziels. Der durch einen Treffer von Daniel Royer (25.) sichergestellte Sieg "zu Null" beschert den Wienern im Rückspiel am 7. August auf Island immerhin eine vielversprechende Ausgangslage.

"Werden von Spiel zu Spiel besser"
Bis dahin soll auch das eintreffen, was Trainer Nenad Bjelica gebetsmühlenartig wiederholt: "Wir werden uns steigern. Diese Mannschaft wird von Spiel zu Spiel besser." Die Meisterform sucht man bei der Austria nämlich noch vergeblich. Die in der vergangenen Saison gestiegenen Ansprüche an die Violetten sorgten gegen den isländischen Champion für Kopfschütteln auf den Rängen.

Nach dem Schlusspfiff wussten selbst die Austria-Kicker nicht so recht, ob sie sich freuen sollten. Hafnarfjördur präsentierte sich als defensiv solide, aber offensiv limitierte Mannschaft. Trotzdem hätte die Austria bei der einzig echten Möglichkeit der Gäste fast einen kapitalen Fehlstart produziert. Torhüter Heinz Lindner war in der vierten Minute im Duell mit Atli Gudnason rettend auf dem Posten.

Spielerisch klar überlegen, aber...
Spielerisch war die an vier Positionen veränderte Austria klar überlegen. Mit teils unerklärlichen Fehlpässe, einem langsamen Spielaufbau und "katastrophalen" (Bjelica) Standardsituationen beraubten sich die Favoritner aber selbst ihrer Stärken. Dazu kam im Abschluss mangelnde Effizienz und bei einem Lattenschuss von Tomas Jun auch ein wenig Pech. Die Torfabrik der Austria kommt aktuell nicht auf Touren.

"Das hat mit Effektivität zu tun und vielleicht auch der letzten Entschlossenheit. Das war auch in Salzburg so, auch wenn der Gegner heute ein anderer war", meinte Ortlechner. "Wir wissen, dass unser Potenzial größer ist", sagte auch Torschütze Royer nach seiner geglückten Startelf-Premiere. Der Flügelspieler sorgte in Vertretung des verletzten Alexander Gorgon für Elan an der rechten Flanke, ließ aber die Chance auf das befreiende 2:0 aus.

Noch nicht vorbei
So muss die Austria auch in einer Woche höchst konzentriert an die Sache herangehen. Als Fragezeichen bleibt, wie sich Hafnarfjördur vor heimischer Kulisse präsentiert. Islands in Wien auf Zeit spielender Tabellenführer ist nun immerhin zum Handeln gezwungen.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch einmal so defensiv agieren werden. Das könnte uns in die Karten spielen", meinte Ortlechner, während sein Nebenmann Markus Suttner ("Ich erwarte sie eher so wie heute") anderer Meinung war. Klar scheint, dass die Austria gegen einen offensiv ausgerichteten Gegner eher Räume für den möglicherweise entscheidenden Auswärtstreffer vorfinden könnte.

"Spielen auch auswärts auf Sieg"
Abwartend soll Österreichs Meister auf der Atlantikinsel aber nicht auftreten. "Wir werden auch auf Island auf Sieg spielen", kündigte Bjelica an. Der Kroate will sich ersten Widerständen zum Trotz von seinem Weg nicht abbringen lassen. Dies hatte der ehemalige WAC-Coach bereits vor dem Hinspiel durchblicken lassen: "Ich mache mir selbst viel Druck, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Ich brauche keinen Mediendruck, um gewinnen zu müssen. Ich und meine Mannschaft haben einen Weg und diese Linie werden wir verfolgen."

 

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