Veilchen zogen bei EL-Auslosung angehmstes Los aller ÖFB-Vertreter.
Austria Wien und Aris Saloniki, die am Freitag in Nyon die Auslosung der vierten Runde zur Qualifikation zur Fußball-Europa-League zusammengeführt hat, haben gemeinsam, dass sie sich zuletzt gegen polnische Gegner durchgesetzt haben. Österreichs Vizemeister schafft es gegen Ruch Chorzow mit 3:1 und 3:0 souverän, die Griechen gegen Jagiellonia Bialystok mit mehr Mühe. Der Elfte der polnischen Liga wurde durch ein 2:1 in der Fremde und ein 2:2 daheim eliminiert.
Heimvorteil im zweiten Spiel
"Das wird eine interessante Aufgabe,
bei der wir sicher Chancen besitzen. Aris ist eine Mannschaft, mit der wir
mithalten können", meinte Austria-Trainer Karl Daxbacher, der froh ist, dass
seine Truppe am 26. August im wichtigen zweiten Spiel Heimvorteil hat. Die
Liga in Hellas beginnt erst drei Tage später. "Wir werden uns so rasch wie
möglich über den Gegner DVDs und Informationen besorgen", kündigte der
Niederösterreicher an und hofft diesbezüglich auf einen Austausch mit den
Griechen.
Auch Thomas Partis fiel ein Stein vom Herzen, dass nach dem ersten Treffen (von 19. auf 17. August vorverlegt) das Rückspiel im Horr-Stadion über die Bühne geht. "Die Entscheidung wird in Wien fallen. Es wird nicht einfach für uns, weil der griechische Fußball ein gutes Standing hat. Aber an einem guten Tag ist der Aufstieg möglich, die Chancen stehen 50:50", meinte der Sport-AG-Vorstand, der die Chancen mit 50:50 bewertete. Sein wirtschaftlicher Kollege, Markus Kraetschmer, meint, dass ein Wunsch in Erfüllung gegangen wäre. "Wie gegen Ruch wird es im Rückspiel wieder eine tolle Stimmung geben."
Trainer als Star
Bekanntester Mann der Gelb-Schwarzen aus der
360.000 Einwohner zählenden Hauptstadt des wirtschaftlichen und kulturellen
Zentrums der Region Makedonien ist der Trainer. Sein Name ist jedem
Fußball-Fans vertraut: Hector Raul Cuper. Der Argentinier führte Valencia CF
sowohl 2000 als auch 2001 ins Finale der Champions League, musste sich aber
Real Madrid (0:3) und Bayern München (1:1 n.V., 4:5 Elfer) geschlagen geben.
Der 54-Jährige gewann mit Valencia und RCD Mallorca zweimal den spanischen
Cup.
Nach Inter Mailand, Betis Sevilla, FC Parma und dem georgischen Nationalteam landete Cuper am 3. November 2009 in Saloniki. Mit den Nordgriechen erreichte er vorige Saison das nationale Cup-Endspiel (0:1 gegen Double-Gewinner Panathinaikos Athen) und kam in der Meisterschaft mit 12 Siegen, 10 Remis und 8 Niederlagen (35:38 Tore) auf 46 Punkte, was hinter den Spitzenvereinen Panathinaikos (70) und Olympiakos Piräus (64) sowie dem Stadtrivalen PAK (62) den fünften Tabellenplatz brachte.
In den Reihen der Griechen, die als Finalist erst in der dritten Quali-Runde einstiegen, befinden sich mit Torhüter Michalis Sifakis und Mittelfeldspieler Athanasios Prittas zwei Mitglieder des hellenischen WM-Kaders 2010 in Südafrika. Cuper arbeitet mit insgesamt 16 Legionären, je drei kommen aus Brasilien und Spanien. Austria-Kapitän Roland Linz meinte nach der gemeisterten Hürde Ruch: Es sei nicht leicht, in der vierten Quali-Runde einen schwachen Gegner zu ziehen. Und damit hatte er wohl recht.