Mit der Aktion "gläserner Verein": Schritt zu mehr Transparenz durch Austria und Rapid.
FK Austria Magna und SK Rapid Wien legten nun ihre Budgets der laufenden Saison offen und folgten damit dem Beispiel von FC Wacker Tirol, der seine Bilanzen schon länger offen legt. Demnach hat die Austria, die auch die Zahlen der vergangenen zwei Saisonen bekannt gab, ein Budget von 20,95 Mio. Euro zur Verfügung, Rapid budgetierte für 2006/07 mit 11,83 Mio. Euro.
"Haben nichts zu verbergen"
Austria und Rapid
reagierten damit auch auf die negativen Meldungen und Ereignisse der
vergangenen Monate mit dem finanziellen Crash von Sturm Graz und den
Anschuldigungen von Tirol-Spieler Dennis Mimm in der Tiroler Zeitung "Neue",
wonach Spieler teilweise drei Verträge hätten. "Denkanstoß
waren die Ereignisse im Herbst, die auf die Fußball-Klubs ein fahles Licht
geworfen haben. Es wird gut gearbeitet, wir haben nichts zu verbergen und
wollen nicht in ein falsches Eck gerückt werden", begründete
Austria-Manager Markus Kraetschmer den Schritt an die Öffentlichkeit.
Die Austria, so der Manager, werde als großer Verein ohnehin genau geprüft. Zudem muss sich der Klub auf dem Weg zur angestrebten AG künftig auch anderen Publizitätsvorschriften unterwerfen. Austria und Rapid würden den ersten Schritt machten und sollten weitere Nachahmer finden. "Wir sehen uns als Lokomotive", so Kraetschmer, der "erwartet und erhofft, dass der Schritt auch zu mehr Transparenz bei den anderen führt. Der Appell ist, dass auch andere Vereine nachziehen, damit das Gemunkel beendet wird". Geheimniskrämerei würde nur die Spekulation fördern.
Wirtschaftsfaktor Fußball
Eine Hoffnung ist, dass die 20
Bundesliga-Klubs "die Liga ermächtigen, alle Zahlen zu veröffentlichen",
denkt Kraetschmer weiter. Das würde auch zeigen, welchen Wirtschaftsfaktor
der Fußball in Österreich darstellen. Die Austria etwa leistet Sozialabgaben
von knapp über 1,5 Millionen Euro.