Bundesliga

Austria verspielt gegen Admira 2:0-Vorsprung

06.12.2013

Grödig besiegt Ried, Sturm gewinnt in Innsbruck.

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FK Austria Wien – FC Admira Wacker Mödling Endstand 2:2 (2:1)
Wien, Generali Arena, 7.682, SR Muckenhammer.
Tore: 1:0 (11.) Kienast, 2:0 (32.) Ramsebner, 2:1 (42.) R. Schicker, 2:2 (75.) R. Schicker

Die Austria hat am Samstag in der Fußball-Bundesliga ein bereits gewonnen geglaubtes Spiel noch aus der Hand gegeben. Der Titelverteidiger musste sich daheim gegen die Admira trotz 2:0-Führung mit einem 2:2 begnügen und fiel damit auf Rang vier zurück. Schicker ermöglichte dem Schlusslicht per Doppelpack (42., 75.) nach den Toren von Kienast (11.) und Ramsebner (33.) noch den Punktgewinn.

Damit verpatzten die "Veilchen", die nach Rot für Murg (59.) über eine halbe Stunde in Unterzahl agierten, die Generalprobe für die beiden anstehenden Highlights. Am Mittwoch geht es zum Champions-League-Abschluss im Happel-Stadion gegen Zenit St. Petersburg, vier Tage später steigt in Wals-Siezenheim das Duell mit dem überlegenen Spitzenreiter Red Bull Salzburg.

Der Auftritt gegen die Admira machte für diese beiden Spitzenspiele nicht allzu viel Mut. Im spielerischen Bereich blieben die Violetten einiges schuldig, präsentierten sich zunächst aber immerhin effizient vor dem Tor. In der 11. Minute gelangte der Ball von Suttner über Umwege zu Kienast, der mit einem trockenen Schuss auf 1:0 stellte.

Ramsebner erhöhte in der 32. Minute per Kopf nach Freistoß von Murg auf 2:0, wobei sich Hosiner in dieser Szene frei von Goalgetter-Egoismus zeigte. Der Stürmer hätte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie befördern können, überließ den Treffer aber Ramsebner.

Alles schien angerichtet für den fünften Liga-Sieg der Austria in den jüngsten sechs Partien, doch die Admira machte dem Meister einen Strich durch die Rechnung. Schon in der 6. Minute zeigten die Gäste ihre Gefährlichkeit, als Schicker den Ball knapp außerhalb des Strafraums an die Latte schlenzte. In der 31. Minute fabrizierte Schwab aus guter Position einen verunglückten Kopfball.

In der 42. Minute wurde dann die Aufholjagd gestartet. Schicker ließ gleich drei Austria-Verteidiger schlecht aussehen und spitzelte den Ball zum Anschlusstreffer ins Netz. Vier Minuten nach Wiederanpfiff hatte der Stürmer den Ausgleich auf dem Fuß, schoss aber nach Domoraud-Vorlage aus wenigen Metern daneben.

Den endgültigen Umschwung brachte eine fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Muckenhammer in der 59. Minute. Der Referee schloss Murg nach einem Foul an Weber zur Überraschung der über 7.600 Fans in der Generali Arena aus.

Die Austria antwortete mit einem Weitschuss von Holland an die Stange (69.), wurde danach aber immer weiter in die Defensive gedrängt. Logische Folge: Schicker besorgte in der 75. Minute nach optimaler Vorarbeit des eingewechselten Ouedraogo den Ausgleich. Davor hatte die vorerst nur noch vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt liegende Admira schon durch Schicker (71.) und Schwab (72.) gute Chancen aufs 2:2 ausgelassen.

Austria: Lindner – Koch, Ramsebner, Ortlechner, Suttner – Holland, Mader – Royer (75. Leovac), Kienast (57. M. Stankovic), Murg - Hosiner (78. Okotie)
Admira: Kuttin – Auer, Windbichler, Katzer, T. Weber (72. Ouedraogo) – Ebner – Domoraud (70. Sax), Schwab, Thürauer, Schick – R. Schicker

Rote Karte: Murg (59./Foul)
Gelbe Karten: Ramsebner bzw. Domoraud, Auer
Die besten Spieler: Ramsebner, Hosiner bzw. R. Schicker, Windbichler

 

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SV Grödig - SV Ried Endstand 3:0 (0:0)
Grödig, Untersbergarena, 1.146, SR Hameter.
Tore: 1:0 (70.) Trdina, 2:0 (82.) Zulechner, 3:0 (94.) Zulechner

Überraschungsaufsteiger Grödig trotzt in der Fußball-Bundesliga weiter Wettskandal und schweren Personalsorgen. Selbst mit dem "letzten Aufgebot" feierte die Hütter-Elf am Samstag dank Treffern von Tadej Trdina (70.) und Philipp Zulechner (82., 94.) einen 3:0-(0:0)-Heimerfolg über die SV Ried und holte sich zumindest bis zum Sonntag Platz zwei zurück.

Vor schütterer Kulisse von 1.146 Zuschauern in der Untersbergarena war es nicht nur die Effizienz der Gastgeber, sondern auch der Rieder Chancentod, der für das Resultat verantwortlich zeichnete. Für die Oberösterreicher bleibt das 2:0 zuletzt gegen Rapid der einzige Sieg in den jüngsten fünf Runden (4 Punkte).

Tschernegg, Karner und Mario Leitgeb gesperrt, Cabrera, Strobl, Schubert aus gesundheitlichen Gründen absent, Taboga und Zündel im Zuge des Wettskandals aus dem Kader entfernt: Angesichts der vielen Ausfälle hatte man mit einer verwundbaren Grödiger Defensive spekuliert. Doch die Not-Abwehr mit dem erst 17-jährigen Bundesliga-Debütanten Oberst in der Innenverteidigung hielt stand.

Die beiden Teams lieferten einander in einer intensiv geführten, flotten ersten Hälfte einen Kampf auf Augenhöhe. Die beste Chance in der Anfangsphase fand Rieds Walch vor, der nach einem schnellen Vorstoß in die Mitte zog, dessen Schuss aber zur Ecke abgeblockt wurde (19.). Der Corner führte zu einem gefährlichen Trauner-Kopfball, den Stankovic aus Kurzdistanz parierte - im Gegenzug wiederum verpasste Trdina nur knapp das lange Eck.

Grödigs Boller mit einem Flachschuss (24.), sowie neuerlich Trdina (26.) fanden im Rieder Schlussmann Gebauer ihren Meister, der gegen Ende der ersten Hälfte zudem bei einem guten Huspek-Schuss aus rund 14 Metern gefordert war (42.). Auch nach dem Seitenwechsel, Ried-Coach Angerschmid hatte zwei Wechsel vorgenommen, änderte sich wenig am Tempo. Rieds Spielaufbau geriet nun etwas sicherer, die Gäste fanden schon in den ersten 20 Minuten Möglichkeiten durch Hinum (51./vorbei), Walch (53./geblockt), der neu gekommene Vastic (61./Stankovic) und Zulj (64./Stankovic) vor.

Was aber nicht hieß, dass Grödig nicht mehrmals gefährlich vor dem und im gegnerischen Sechzehner auftauchte. Freilich brachte erst ein recht billiger Ballverlust die Rieder auf die Verliererstraße: Tomi jage Trauner am Sechzehner den Ball ab, dieser kam zu Reifeltshammer, der unfreiwillig Trdina bediente, der wiederum Gebauer umkurvte und locker einschoss (70.)

In der Folge klopfte Möschl zwar an der Querlatte an (81.), wenig später machte Zulechner aber den Sack zu: Zehn Minuten nach seiner Einwechslung ließ er Gebauer nach Zuspiel von Tomi keine Chance (82.) und vollendete in der Nachspielzeit zum Endstand (94.).

Grödig: Stankovic - Handle, Oberst, Hayden (90. Pfeilstöcker),
Potzmann - Huspek, Elsneg, Nutz, Boller - Sigurdsson (60. Tomi),
Trdina (71. Zulechner)
Ried: Gebauer - Baumgartner (46. Möschl), Janeczek (82. Aydogdu),
Reifeltshammer, A. Schicker - Hinum, Trauner - Walch, Zulj, Kragl -
Perstaller (46. Vastic)

Gelbe Karten: Potzmann, Sigurdsson, Boller bzw. Baumgartner
Die Besten: Boller, Elsneg, Stankovic bzw. Walch, Hinum, Gebauer

 

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FC Wacker Innsbruck - SK Sturm Graz Endstand 0:1 (0:1)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 3.124, SR Schörgenhofer.
Tor: 0:1 (31.) Schloffer

Sturm Graz ist erfolgreich in die zweite Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga gestartet. Die Grazer feierten am Samstagabend in der 19. Runde bei Wacker Innsbruck einen 1:0-(1:0)-Erfolg und kehrten damit nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge auf die Siegerstraße zurück. Goldtorschütze war mit David Schloffer (31.) ausgerechnet der Ersatzmann des gesperrten Daniel Beichler.

Die Steirer stießen auf Rang sechs vor und dürfen sich nach dem erst zweiten vollen Erfolg in den jüngsten sieben Runden eher wieder nach vorne orientieren. Der Abstand auf Schlusslicht Admira Wacker Mödling beträgt schon elf Zähler. Die Tiroler, die nach dem 5:3 gegen Grödig am Mittwoch wieder einen Rückschlag hinnehmen mussten und deutlich schwächer als zuletzt agierten, haben hingegen als Achte jetzt nur mehr fünf Punkte Luft auf das Tabellenende und das vor dem Aufeinandertreffen mit Schlusslicht Admira am kommenden Samstag in der Südstadt.

Die Grazer wollten nach den jüngsten beiden 2:3-Niederlagen gegen Wiener Neustadt und die Wiener Austria unbedingt zurück auf die Siegerstraße und traten dementsprechend auf. Mit Anel Hadzic (für Michael Madl/gesperrt) in der Innenverteidigung sowie Schloffer (für Daniel Beichler/gesperrt) und Philipp Hütter (für den zuletzt schwachen Martin Ehrenreich) in der Anfangsformation hatte die Truppe von Chefcoach Darko Milanic die Partie vor der Pause klar unter Kontrolle, war viel aggressiver und auch torgefährlicher. Nur das eigene Pech verhinderte die schnelle Führung.

Schloffer zog auf der Seite an Alexander Hauser vorbei, sein Heber über den wieder fitten Wacker-Goalie Szabolcs Safar landete an der Stange (11.). Vier Minuten später klatschte ein Vujadinovic-Kopfball nach einem Corner ans Aluminiumgehäuse (15.). Der Führungstreffer fiel aber doch und da hatten die Steirer etwas Glück. Patrick Wolf spielte per Kopf ideal in den freien Raum für Schloffer, der leicht im Abseits stand und Safar mit einem Linksschuss keine Chance ließ (31.).

Die Tiroler wurden wie schon beim 5:3 gegen Grödig ausgerechnet nach dem Führungstreffer etwas aktiver und besser. Stipe Vucur kam aus kurzer Distanz nicht richtig zum Abschluss (34.) und Sturm-Goalie Benedikt Pliquett drehte einen Wallner-Dropkick mit einem tollen Reflex über die Latte (41.).

Nach dem Seitenwechsel bekamen die 3.124 Fans im Tivoli Stadion Tirol eine ziemlich ausgeglichene Partie geboten. Die Gäste blieben allerdings gefährlicher. Robert Beric verfehlte das Tor mit Kopfbällen (52., 78.) genauso wie Wolf mit einem Schuss (57.). Die Tiroler erarbeiteten sich zwar insgesamt mehr als ein Dutzend Eckbälle, konnten allerdings Pliquett nicht ernsthaft gefährden und blieben daher doch einiges schuldig. Die bereits fünfte Saisonheimniederlage von Wacker war deshalb auch durchaus gerecht.

Die Grazer, bei denen Christian Klem zum 100. Mal in der Bundesliga zum Zug kam, sind damit in der laufenden Saison nach dem 2:2 in Tirol und dem 1:0 in Graz weiterhin im direkten Duell ungeschlagen, von den jüngsten neun Liga-Matches gegen Innsbruck ging zudem nur eines verloren.

Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller (76. Brauneis), Vucur, Schilling - Nitzlnader (53. Kofler), Hauser - Schütz, Hinterseer, Wernitznig (53. Jevtic) - R. Wallner
Sturm: Pliquett - Hütter, Hadzic, Vujadinovic, Klem - P. Wolf, Offenbacher, M. Weber, F. Kainz (71. Schmerböck) - Beric, Schloffer (85. C. Kröpfl)

Gelbe Karten: Keine
Die besten Spieler: Hauser bzw. Vujadinovic, F. Kainz, Schloffer

 


 

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