Frank Stronach ist derzeit in Kanada. ÖSTERREICH erreichte den Milliardär in Toronto. Er bestätigt seinen Ausstieg bei der Austria.
Seit Tagen wird bei der Austria über eine Exklusiv-Meldung in ÖSTERREICH diskutiert: Frank Stronach steigt als Hauptsponsor aus. Im Interview bestätigt er seinen endgültigen Abgang.
ÖSTERREICH: Warum machen Sie bei der Austria Ernst?
Frank
Stronach: Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Beim Klub weiß man seit
einem Jahr, dass ich nach dieser Saison aussteigen werde.
ÖSTERREICH: Aber bei der Austria will man es noch immer nicht glauben,
man hofft nach wie vor auf Ihre Millionen…
Stronach: Ich
werde definitiv nicht mehr als Hauptsponsor auftreten.
ÖSTERREICH: Heißt das auch: Für Sie ist das Kapitel Austria beendet?
Stronach:
Ich werde in der ersten Februar-Woche rüberkommen und mit allen reden. Aber
Hauptsponsor mache ich nicht mehr.
ÖSTERREICH: Dann schaut es für die Violetten aber nicht mehr rosig aus…
Stronach:
Ich werde versuchen, eine konstruktive Lösung zu finden. Ich will aber nicht
mehr alle Lasten auf meinen Schultern haben. Nochmals: Diese Hauptbeträge
werde ich nicht mehr zahlen.
ÖSTERREICH: Sie zahlen noch die Gehälter von Thomas Parits, Georg
Zellhofer und haben die Transferrechte für zwölf Austria-Stars. Was passiert
mit denen?
Stronach: Darüber müssen wir nach meiner Rückkehr
noch mit allen Beteiligten sprechen. Ich weiß es noch nicht.
ÖSTERREICH: Warum sind Sie so sauer auf die Austria?
Stronach:
Im Stadionprojekt Rothneusiedl hat sich nichts bewegt. Mehr will ich dazu
nicht sagen.
ÖSTERREICH: Verlassen Sie die Austria, um gar in Kärnten einzusteigen?
Stronach:
Da ist gar nichts dran. Auch habe ich nicht die Absicht, dort einzusteigen.
Kein Interesse.
ÖSTERREICH: Das heißt: Sie forcieren das Projekt mit dem
Regionalligaverein Wienerberg und Schwanenstadt?
Stronach: Ja.
Ich will mich ab sofort mehr auf den Jugendfußball konzentrieren, wir
brauchen Teams, wo meine Talente von der Akademie in Hollabrunn spielen
können. Ich werde dem Fußball konstruktiv helfen.
Interview: Wolfgang Ruiner/ÖSTERREICH