Stolpert Vastic über seine Sturheit?

Die Austria versinkt immer tiefer in der Krise . Jetzt muss AG-Sportvorstand Thomas Parits eingreifen! Er analysierte gestern Vormittag mit Trainer Ivica Vastic das megapeinliche 0:2 in Mattersburg. Parits im Interview mit ÖSTERREICH: „Ich bin maßlos enttäuscht. Wir haben keine einzige Tormöglichkeit herausgespielt und bei den Gegentreffern mitgeholfen.“

„Es ist unfair, dass sich alle auf Ivo einschießen“
Es brodelt – Alarmstufe Violett! Nach der grottenschlechten Vorstellung im Pappel-Stadion belagerten die erbosten Anhänger den Mannschaftsbus. Und die „Vastic raus!“-Rufe werden immer lauter. Parits: „Die Kritik muss der Trainer aushalten. Ich finde es nur ungerecht, dass sich alle auf ihn einschießen. Das Experiment mit Vastic ist nicht gescheitert. Wir bewahren die Ruhe. Unsere Spieler rufen ihr Potenzial einfach nicht ab. Das ist der Grund für die Misere.“

Klingt nach Durchhalteparolen. Ivo ist jedoch zum Erfolg verdammt. Sein Vertrag läuft bis Ende Mai und wird nur dann verlängert, wenn sich die Austria für einen internationalen Bewerb qualifiziert.

Am Samstag muss gegen Sturm Graz ein Sieg her. Besonders pikant: Meistermacher Franco Foda, der Sturm verlässt, soll bei der Austria im Gespräch sein. Parits: „Ich habe mit Foda nicht gesprochen – das steht tausendprozentig fest.“

„In Mattersburg hätte es auch Linz schwer gehabt“
Die große Frage: Greift Vastic gegen Sturm erstmals in der Rückrunde auf Roland Linz zurück?

ÖSTERREICH-Kolumnist Hans Krankl sagt: „Wenn die Austria den Titel holen will, darf Vastic auf Linz nicht verzichten.“ Parits dazu: „Das ist Krankls Ansicht. Diese Meinung muss man so stehen lassen. Linz hätte in Mattersburg auch wenig ausrichten können, weil kaum Bälle aus dem Mittelfeld gekommen sind.“

Außerdem war Linz verletzt. Vastic: „Ich werde mir alles genau überlegen.“ Ivo ahnt, dass es bereits um seinen Kopf geht!

Vastic-Interview: "Wir kommen da raus"
ÖSTERREICH: Herr Vastic, verstehen Sie den Zorn der Anhänger?
Ivica Vastic: Angenehm ist so etwas nicht, aber andererseits haben wir einen schwarzen Tag erwischt und katastrophale Fehler gemacht.

ÖSTERREICH: Der Druck wächst, oder?
Vastic: Ich bin seit zwanzig Jahren im Profigeschäft, hatte immer Druck. Das ist kein Problem. Man muss versuchen, aus Krisen gestärkt he­rauszukommen. Ich glaube an die Mannschaft – und gehe nicht auf Spieler los, die schon viel für die Austria geleistet haben.

ÖSTERREICH: Roland Linz steht bei Ihnen im Abseits – war es ein Fehler, auf ihn zu verzichten?
Vastic: Nachher sind immer alle klüger. Roland hätte in Mattersburg auch wenig machen können. Ich muss gut über alles nachdenken und schauen, wie’s ihm körperlich geht. Zuletzt ist er angeschlagen gewesen.