Champions League

Austria zittert sich in nächste Quali-Runde

07.08.2013

0:0 gegen FH Hafnarfjördur reichte den Austrianern.

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FH Hafnarfjördur - FK Austria Wien Endstand 0:0.
Hafnarfjördur, Kaplakrikavöllur, 2.647 Zuschauer, SR Jordanow/BUL. Hinspiel: 0:1. Austria steht mit Gesamtscore von 1:0 im Champions-League-Play-off, Auslosung am Freitag in Nyon.

Trotz einer schwachen Vorstellung in Island darf die Wiener Austria weiter vom erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der Fußball-Champions-League träumen. Österreichs Meister reichte am Mittwoch im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde beim isländischen Vertreter FH Hafnarfjördur ein 0:0, das nach dem 1:0 im Heimspiel in der Vorwoche den Einzug ins Play-off bedeutete.

Gegen die Außenseiter fanden Manuel Ortlechner und Co. zu keiner Phase richtig ins Spiel. In einer offenen Partie auf äußerst bescheidenem Niveau musste man spätestens ab dem Ausschluss von Markus Suttner nach gut einer Stunde (63.) sogar noch um das Remis bangen.

Nun aber haben die Wiener die große Chance, als erste österreichische Mannschaft seit Rapid 2005/06 den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse zu schaffen. Salzburg war schon am Dienstag an Fenerbahce Istanbul gescheitert. Ein Platz in der Gruppenphase der Europa League ist den Favoritnern zudem schon jetzt sicher. Spieltermine für das CL-Quali-Play-off sind der 20./21. und 27./28. August, die Auslosung geht am Freitag zu Mittag in Nyon über die Bühne.

Vor 150 mitgereisten "Veilchen"-Fans und insgesamt 2.647 Zuschauern im Stadion Kaplakrikavöllur nahm Austria-Coach Nenad Bjelica im Vergleich zum Hinspiel zwei Änderungen vor. In der Innenverteidigung ersetzte Kaja Rogul Lukas Rotpuller, im Mittelfeld kam James Holland für Alexander Grünwald.

"Wir wollen uns nicht verstecken und abwarten", hatte Bjelica angekündigt, seine Mannschaft hielt sich daran. Was aber nicht heißt, dass die Wiener bei einer Temperatur von 13 Grad Celsius drückend überlegen waren. Vielmehr mühte man sich gegen die neuerlich extrem defensiv eingestellten Hausherren nur zu wenigen Chancen, im langsamen, ideenlosen Spielaufbau, fehlte überdies oft die Präzision.

Ein Schlenzer von Florian Mader (15.), ein abgeblockter Schuss von Marko Stankovic nach Mader-Flanke (31.) und ein harmloser Kopfball von Daniel Royer (36.) blieben die einzigen Austria-Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Die Gastgeber sorgten hingegen mit schnellen Vorstößen in die freien Räume mehrmals für Gefahr, hatten freilich nur eine echte Einschussmöglichkeit. Gudnasons Köpfler ging in der 36. Minute aber klar über Lindners Kasten.

In den zweiten 45 Minuten änderte sich nichts am Charakter der Partie. Bald nach Wiederbeginn brachte Gudmundsson die violette Defensive in schwerste Bedrängnis, ließ zwei Austrianer stehen und konnte nach einem Schuss aus spitzem Winkel nur mehr von Goalie Lindner bezwungen werden. (53.). Und wenig später brannte es im Strafraum der Wiener nach einem unnötigen Freistoß lichterloh (60.).

Die Verunsicherung bei der Austria wuchs. Sichtbar wurde das auch bei Linksverteidiger Suttner, der nur sechs Minuten nach seiner ersten Gelbe Karte neuerlich verwarnt wurde und vom Platz flog - wegen eines Gerangels um den Ball mit einem Isländer an der Seitenlinie. Kleinlich vom bulgarischen Schiedsrichter Jordanow, aber auch Zeichen für die schwachen Nerven der Wiener.

Dilaver kam für Holland und rückte auf Suttners Position, kurz davor war Rubin Okotie für den kaum ins Spiel eingebundenen Philipp Hosiner eingewechselt worden. Mit Rogulj war es aber ein Innenverteidiger, der nach Mader-Flanke für die größte Chance der Austria sorgte, sein Kopfball ging knapp über das Tor (67.).

Im Finish brachten die Hausherren einen weiteren Stürmer, versuchten mit aller Macht den für sie so notwendigen Treffer zu erzielen. Mehr als einige Standards und ein Schuss Gudnassons neben das Tor (78.) schaute bei den Bemühungen Hafnarfjördurs aber nicht mehr heraus. Die Austria wiederum tauchte in einem hitzigen Finish kaum mehr vom dem gegnerischen Kasten auf, Juns zu schwacher Schuss wurde Beute von Goalie Oskarsson (84.).

Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Die Freude, dass wir weiter sind, überwiegt. Aber der Ärger ist groß, dass wir heute nicht die nötige Leistung gebracht haben. Wir haben nie richtig ins Spiel gefunden, haben nicht den Fußball angeboten, den wir anbieten können. Aber wir sind insgesamt verdient weiter. Nach dem Ausschluss von Suttner hat die Mannsschaft gut verteidigt. Das (Ausschluss, Anm.) darf nicht passieren bei einem Spieler, der erfahren ist, der Nationalspieler ist. Die Nerven sind heute blank gelegen. Vielleicht war etwas zu viel Druck auf der Mannschaft. Mit der Gruppenphase der Europa League haben wir aber schon etwas Großartiges erreicht."

Manuel Ortlechner (Austria-Kapitän): "Das war kein fußballerischer Leckerbissen. Die Nerven haben uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir das aber trotzdem schwer erklären."

Hafnarfjördur: R. Oskarsson - Jonsson, Thorisson, Bjarnason, Tillen - B. Gudmundsson, Sverrisson - Snorrason (76. I. Oskarsson), Palsson (68. Björnsson), Gudnason - Emilsson
Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland (67. Dilaver) - Royer, Stankovic, Mader, Jun - Hosiner (62. Okotie)

Gelb-Rote Karte: Suttner (63./Foul bzw. Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Sverrisson, Snorrason, Gudmundsson, Emilsson, Thorisson bzw. Holland, Lindner, Stankovic

   Die Besten: Bjarnason, Gudnason bzw. Jun, Holland

 

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