Zukunftspläne
Ballack denkt an Rückkehr in Heimat
10.06.2010
Star möchte aber auf jeden Fall noch 2 Jahre auf höchstem Niveau spielen.
Die schnöde Trennung von Deutschlands verletztem Fußball-Teamkapitän Michael Ballack hat dem englischen Fußball-Meister und Pokalsieger FC Chelsea auch etwas Kritik aus Reihen der britischen Sportpresse eingebracht. Während dem Club "Skrupellosigkeit" angelastet wurde, erklärte Ballack selbst, seine Karriere in Europa fortsetzen zu wollen.
Mehrere Optionen
"Ich will in Europa bleiben", erklärte Ballack
der britischen Tageszeitung "The Times" (Donnerstag). Der 33-Jährige sprach
andeutungsweise von einer Rückkehr in die deutsche Bundesliga. "Ich bin ein
stolzer Deutscher, der immer gern in Deutschland gelebt hat. Ich habe zu
Hause ein paar Optionen." Ein Karriereende sei jedenfalls keine Option. Er
wolle noch mindestens zwei Jahre "auf höchstem Niveau" spielen, um mit
Deutschland an der EM 2012 teilzunehmen. Eine Zukunft als Fußball-"Rentner"
in den Vereinigten Staaten oder einem Golfstaat stehe nicht zur Debatte.
"Habe Chelsea geliebt"
Ballack fällt der Abschied enorm
schwer. "Ich habe diesen Club geliebt. Sie haben mir immer das Gefühl
vermittelt, willkommen zu sein. In der Mannschaft herrschte eine spezielle
Atmosphäre. Chelsea hat nicht die Historie von Liverpool und Manchester,
aber wächst als Verein. Ich wünsche ihnen alles Gute." Er selbst hätte
nichts mehr zu seinem Verbleib beitragen können. "Es lag nicht in meiner
Hand, sondern an Roman Abramowitsch", erklärte Ballack die Weigerung der
Londoner, seinen Vertrag nach vier Saisonen um weitere zwei Jahre zu
verlängern.
Kritik von Englands Presse
In Englands Presse wurde das
Chelsea-Aus für Ballack auch kritisch kommentiert. "Rätselhaft" nannte sie
der Fachkorrespondent der "Times", Matt Hughes. Die Tageszeitung "The
Independent" empfand Chelseas Umgang mit Ballack und dem englischen
Nationalspieler Joe Cole, der am Mittwoch ebenfalls kein neues
Vertragsangebot erhalten hatte, "skrupellos". "Sein Abschied mag von den
Fans nicht beweint werden, aber er wird Chelsea fehlen", sagte Hughes in
einem Beitrag für den "Times"- Internetblog "The Game" voraus.