FIFA knallhart

Barcelona: Transferverbot bleibt bestehen

20.08.2014

Berufungskommission wies Einsprich ab. Barca zieht vor CAS.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Nach der 143-Millionen-Offensive in diesem Sommer darf der FC Barcelona für ein Jahr keine neuen Spieler verpflichten. Die FIFA bestätigte am Mittwoch das spektakuläre Transferverbot für den spanischen Spitzenclub. Die Katalanen waren im April vom Fußball-Weltverband wegen des Transfers von Minderjährigen zu der drastischen Strafe verurteilt worden. Barca wird das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne anfechten und sieht sein Ausbildungszentrum La Masia zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Die Berufungskommission der FIFA wies die Einsprüche von Verein und spanischem Verband RFEF ab. Das Verbot gilt damit erstmals in der kommenden Wechselperiode Anfang 2015, weil die FIFA der Berufung des Vereins aufschiebende Wirkung gewährte.

143 Millionen Euro

Dadurch konnte Barca in diesem Sommer noch für insgesamt 143 Millionen Euro den deutschen Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen, den chilenischen Keeper Claudio Bravo, den früheren Schalker Ivan Rakitic, den nach seinem WM-Beißskandal noch gesperrten uruguayischen Starstürmer Luis Suarez und Abwehrmann Jeremy Mathieu verpflichten. Bis Anfang September könnte der Club seinen Luxuskader noch weiter veredeln, dann sind ein Jahr lang keine Neuverpflichtungen erlaubt.

Man sei mit der Strafe "überhaupt nicht einverstanden", teilten die Katalanen mit. Zur Rechtfertigung des Protests vor dem CAS betonte Barcelona in einem Kommunique, das Ausbildungszentrum des Vereins (La Masia) sei "ein Vorbild an akademischer, menschlicher und sportlicher Ausbildung". Die Strafe verletzte "den Geist von La Masia", heißt es.

Die FIFA forderte den spanischen Verband auf, "innerhalb eines Jahres sein Regelwerk und das bestehende System bezüglich der internationalen Transfers von Minderjährigen im Fußball" zu "legalisieren", wie es in einer schriftlichen Mitteilung hieß. Zudem muss Barcelona 450.000 Schweizer Franken (371.777 Euro) zahlen. Der RFEF wurde zu einer Geldstrafe von 500.000 Schweizer Franken (413.086 Euro) verurteilt.

Viel Aufsehen
Das Urteil hatte vor viereinhalb Monaten für viel Aufsehen gesorgt. Die FIFA wirft Barcelona Verstöße gegen Artikel 19 des "Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern" vor. Der Strafe gingen Untersuchungen der FIFA Transfer Matching System GmbH und der FIFA-Disziplinarkommission voraus.

Barca hatte zuvor die Verpflichtung des 17-jährigen Kroaten Alen Halilovic von Dinamo Zagreb bekannt gegeben. Für Debatten sorgte auch der Transfer eines 16-jährigen Südkoreaners nach Spanien. Die Ermittlungen betrafen mehrere minderjährige Spieler, die zwischen 2009 und 2013 für Barcelona spielten. Insgesamt soll es sich um die unerlaubten Transfers von zehn Spielern handeln.

Am vergangenen Donnerstag hatte der CAS bereits in einem anderen Fall eine vorausgegangene FIFA-Sanktion weitgehend bestätigt und den Einspruch gegen die viermonatige Sperre für Suarez abgewiesen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel