Superstar Frank Ribery behielt in der letzten Minute der Verlängerung die Nerven und verwandelte cool. Auch Wolfsburg ist im Halbfinale.
Der FC Bayern München hat sich nach Borussia Dortmund, dem VfL Wolfsburg und Zweitligist Carl Zeiss Jena am Mittwochabend als viertes Team für das deutsche Fußball-Cup-Halbfinale qualifiziert. Die Elf von Coach Ottmar Hitzfeld musste allerdings im 204. Münchner-Derby gegen 1860 bis zur Schlussminute der Verlängerung zittern, ehe der zur Pause für Altintop eingewechselte Franck Ribery, der für frischen Schwung sorgte, mit einem im zweiten Anlauf verwandelten umstrittenen Foulelfmeter den 1:0-Zittersieg sicherstellte.
Krawalle nach dem Spiel
Randalierende Fußball-Fans haben vor dem
Derby im Viertelfinale des deutschen Cups zwischen dem FC Bayern und 1860
München am Mittwochabend drei U-Bahnen demoliert. Die Züge hätten nicht mehr
weiterfahren können, nachdem die Scheiben eingeschlagen worden seien, teilte
die Polizei am Donnerstag mit. Zahlreiche Fans hätten deswegen zu Fuß zum
Stadion gehen müssen.
Baumgartlinger bleibt auf der Bank
In der mit 69.000 Zuschauern
ausverkauften Allianz-Arena enttäuschten die Bayern auf ganzer Linie, der
Zweitligist, bei dem Österreichs Nachwuchsteamspieler Julian Baumgartlinger
120 Minuten auf der Bank saß, hielt mit Kampfgeist und guter
Defensivleistung dagegen, war allerdings in der Offensive ebenfalls harmlos.
Auch nach dem Ausschluss von Luca Toni (84./Gelb-Rot) schafften es die
Sechziger nicht gefährlich in den Bayern-Strafraum zu kommen. Ganz im
Gegenteil hatte auch der Bundesliga-Tabellenführer in der Verlängerung die
besseren Chancen.
Unberechtigter Elfmeter
Als alle schon mit dem Elfmeterschießen
rechneten, sorgte Ribery doch noch für die vorzeitige Entscheidung.
Pagenburg foulte Bayern-Stürmer Miroslav Klose, allerdings knapp vor der
Strafraumgrenze, trotzdem gab es Elfmeter. Im ersten Anlauf verwertete der
Franzose zum vermeintlichen Siegestreffer, doch Schiedsrichter Peter
Gagelmann ließ den Strafstoß wiederholen, da ein Spieler vor dem Pfiff in
den Strafraum gelaufen war. Ribery zeigte sich davon aber unbeeindruckt und
schupfte den Ball im zweiten Versuch in "Panenka-Manier" genau in
die Mitte. Tschauner, der in der 34. Minute für den verletzten Stammgoalie
Michael Hofmann eingewechselt worden war, war dabei chancenlos.
Danach sah auch noch Markus Thorandt (124./1860) die Ampelkarte. "So ein Spiel in der 120. Minute zu verlieren, tut unheimlich weh", sagte 1860-Abwehrspieler Torben Hoffmann.
Auch Wolfsburg im Halbfinale
Die Bayern zogen damit zum 20. Mal
ins Cup-Halbfinale ein. In der Münchner Derby-Bilanz haben die Bayern 105
Siege, 50 Remis und 49 Niederlagen aufzuweisen. Bereits zuvor hatte der VfL
Wolfsburg zum vierten Mal das Halbfinale erreicht. Die Niedersachsen
gewannen mit 2:1 (1:1,1:0) nach Verlängerung gegen den Hamburger SV. Die
Brasilianer Grafite (17./Foulelfmeter) und Marcelinho (109.) trafen vor
29.086 Zuschauern für das Team von Trainer Felix Magath, Rafael van der
Vaart war in der 70. Minute der Ausgleich für den HSV gelungen.