Was nun, Klinsi?
Bayern nach 2:5-Watsch'n in Katerstimmung
21.09.2008
Nach der 2:5-Watsch’n der Bremer herrscht Katerstimmung bei Bayern München. Kommt jetzt Oliver Kahn zurück, um die Bayern zu retten?
"Muss Kahn zurück zu den Chaos-Bayern?“, titelte am Sonntag die Bild-Zeitung. Nach der peinlichen 2:5-Watsch’n von Werder Bremen ist die Stimmung trotz Münchner Oktober-Fest im Keller.
24 Stunden zuvor: Karl-Heinz Rummenigge ging mit versteinerter Miene, Uli Hoeneß folgte wortlos mit hochrotem Kopf und Franz Beckenbauer gab gut gemeinte Ratschläge nach dieser Demütigung: "Ich beneide dich nicht. Trink doch einfach ein paar Wiesn-Maß. Das ist die einzige Möglichkeit“, meinte der "Kaiser“ in Richtung Bayern-Chefcoach Jürgen Klinsmann.
Kater
Doch auch ohne Beckenbauers Ratschlag zu befolgen, hat
Klinsi einen Kater. Noch nie zuvor in der hundertjährigen Geschichte des
Vereins wurde den Bayern so kräftig eingeschenkt. Klinsmann hatte mit
ansehen müssen, wie seine Chaos.Bayern nach dem 1:0-Duselsieg in der
Champions League bei Steaua Bukarest nun in der Meisterschaft zerlegt
wurden. Die Klinsi-Katastrophe war perfekt. Und Uli Hoeneß’ Gesichtsfarbe
ließ nichts Gutes vermuten. Der Bayern-Macher schlich sich an den Reportern
vorbei, um die Schmach nicht auch noch mit einem Wutausbruch vor laufenden
Kameras zu krönen.
System „Klinsmann“
ARD-Experte Günther Netzer
erklärt die Demontage mit dem System „Klinsmann“. Die Spieler hätten sich
noch nicht umgestellt und Probleme mit der Umsetzung. Der Chef-Trainer sieht
das freilich anders: „Die Mannschaft hat von der taktischen Auffassung
absolut gut gestanden, ob das die Dreierkette war oder später die
Viererkette!“
Tim Borowski, der mit seinen beiden Toren (71./85.) das Debakel zumindest abschwächte, gibt sich prophetisch: "Wir müssen uns bei jedem Fan entschuldigen. Es wird jetzt heftige Kritik geben, aber die ist auch angebracht und die müssen wir uns gefallen lassen. Das werden sicherlich keine angenehmen Tage.“
Kommt Kahn?
Sicher nicht. Besonders für Torhüter Michael
Rensing. Stimmen nach Oliver Kahns Rückkehr werden immer lauter.
Bezeichnend: Daniel van Buyten stauchte den Torwart auf dem Spielfeld
lautstark zusammen. Kaum vorstellbar, dass sich Van Buyten das auch bei Kahn
getraut hätte. Klinsmann nimmt den 24-Jährigen in Schutz: „Nach dem Olli die
Karriere zu starten, ist alles andere als einfach, aber er nimmt das super
an, er entwickelt sich toll und wenn mal einer danebengeht, geht er
daneben.“
Dennoch: Kahn ist frei. Als aktueller ZDF-Experte und vereinsloser Spieler kann er, laut Statuten, jederzeit verpflichtet werden. Auch nur, wenn es darum geht, Rensing den Rücken frei zu halten...