Transfer-Krimi
Bayern: "Ribery soll bleiben"
16.06.2009
Bayern-Vorstand Rummenigge spricht Machtwort, will Franzosen behalten.
Im Transferpoker um Franck Ribery will Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auch bei einem noch so lukrativen Angebot für den französischen Fußball-Star nicht schwach werden. "Es wird immer der Eindruck vermittelt, Bayern München würde den Preis hochtreiben und dann bei einer bestimmten Summe bereit sein, Franck abzugeben. Ich sage es noch mal mit klaren Worten: Wir wollen, dass Ribery bleibt", betonte Rummenigge in einem Interview der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe).
"Wollen ihn nicht verkaufen"
Man wolle deshalb mit
Real Madrid nicht über einen Transfer sprechen, "weil wir
überhaupt keine Intention haben, Ribery zu verkaufen", erklärte
der Bayern-Vorstand. Bisher wurde mehrfach kolportiert, dass die Münchner
den bis 2011 gebundenen Mittelfeldspieler bei einer Ablösesumme von
mindestens 60 Millionen plus X ziehen lassen und so einen fetten Gewinn
einstreichen könnten.
Nicht nur "kaufmännisch" denken
"Wenn man
nur kaufmännisch denken würde, wäre es eine Überlegung wert. Aber Fußball
ist nicht nur kaufmännisch, sondern auch emotional zu sehen. Wir haben
Franck ja vor zwei Jahren nicht gekauft, um mit ihm Kasse zu machen.
Sondern, um unsere Mannschaft fußballerisch zu verbessern. Jetzt müssen wir
alles tun, damit er in München bleibt. Dazu bin ich fest entschlossen",
bekräftigte Rummenigge. Der neue Coach Louis van Gaal, der am 1. Juli zum
Trainingsauftakt ruft, "freut sich auf ihn und plant mit ihm".
Im Ringen um den Franzosen hätten sich bisher Manchester United, Barcelona und Chelsea meldet, sagte Rummenigge, der dem Ballack-Club gerne einen Spieler abkaufen würde: Den Portugiesen Jose Bosingwa. "Wir müssen auf der Position des rechten Verteidigers noch was tun. Bosingwa ist ein Kandidat", sagte der Vorstandschef.
Kritik an Real-Politik
Die Transfers der Fußball-Superstars
Cristiano Ronaldo und Kaka für in Summe mehr als 150 Millionen Euro zu Real
Madrid sieht Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld als problematisch für einen fairen
Wettbewerb an. "Man sollte die Investitionen selbst bezahlen können. Ich
finde es sehr fraglich, wenn sich der Verein überschuldet. Real macht ja
wieder mehr Schulden, als sie schon haben. Das finde ich etwas unseriös",
sagte der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft in einem Interview der
"tz" (Dienstag). "Wenn sich Vereine maßlos überschulden können, ist das
Wettbewerbsverzerrung."