Wechsel zu Inter

Bayern von Knasmüllner enttäuscht

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Bayern-Nachwuchschef über ÖFB-Jungstar: "Weglaufen keine Lösung".

Anlässlich eines Wien-Aufenthaltes hat Bayerns Nachwuchschef Werner Kern den bevorstehenden Abgang des ÖFB-U19-Teamspielers Christoph Knasmüllner vom deutschen Fußball-Rekordmeister mit kritischen Worten kommentiert. "Man kann nicht schmollen, wenn es Probleme gibt, oder davor weglaufen", sagte der 64-Jährige über Knasmüllner, der unmittelbar vor einem Wechsel zu Inter Mailand steht. "Das erste Inter-Angebot haben wir abgelehnt, das zweite akzeptiert. Ich gehe davon aus, dass der Transfer demnächst fix ist."

Zweifel an Knasmüllners Zukunft
Knasmüllner, der es im Herbst einige Male in den Profi-Kader der Bayern geschafft hatte, fühlte sich von Amateure-Trainer Herrmann Gerland unfair behandelt, weil er nicht genügend Freiheiten bekommen hatte. Dass es für den 18-Jährigen beim italienischen Meister einfacher wird, bezweifelt Kern. "Dort wird er erstmal weiterverliehen, und dann muss er sich in der Provinz seine Sporen verdienen."

Sonderlob für Alaba
Im Gegensatz zu David Alaba fehle es Knasmüllner an mentaler Stärke. "Von der Qualität her ist er um nichts schlechter. Aber er hat nicht diese Beißer-Qualitäten, wie sie David hat", sagte Kern. Für Alaba, der bis Sommer an Hoffenheim verliehen wurde, ist der Deutsche voll des Lobes. "Von allen Österreichern, die bei uns sind, vereint er Talent und Einsatz am besten. Er hat eine unglaubliche Besessenheit."

Deflinger noch besser als Alaba?
Ginge es rein nach dem Potenzial, wäre Alaba aber nicht der beste österreichische Bayern-Spieler. "Christian Derflinger hat vom lieben Gott noch mehr Talent mitbekommen. Er ist begnadet, auch ein guter Schüler, doch er muss noch brutal viel lernen, wissen, dass man auch Durchsetzungsvermögen braucht, und den Übergang vom Nachwuchs- in den Profi-Fußball schaffen." Der 16-jährige Wiener Derflinger spielt in Bayerns U17, genauso wie der gleichaltrige Tiroler Alessandro Schöpf, dem Kern nahezu die gleichen Qualitäten, aber auch die gleichen Mängel attestierte.

Österreicher-Horde im Nachwuchs
Beim in der U19-Auswahl spielenden Kevin Friesenbichler ortet Kern noch Eingewöhnungsprobleme, dessen Alterskollegen Dominik Traunmüller und Dominik Burusic seien zuletzt oft verletzt gewesen. Der ebenso in der U19 engagierte Ylli Sallahi besticht laut Kern "durch seine Schnelligkeit und seinen präzisen Schuss". Weniger gut sieht es offenbar für Deniz Mujic bei den Amateuren aus. "Er hat es nicht zum Stammspieler geschafft", meinte Kern, der am Dienstag den Salzburger Marcel Holzmann von der zweiten Bayern-Mannschaft zum FC Lustenau hatte ziehen lassen.

Bayern hoffen auf starke "Nachwuchs-Ösis"
Den meisten der bei den Bayern verbliebenen Österreicher inklusive Alaba traut Kern zu, sich auf Dauer einen Platz in der ersten Mannschaft sichern zu können. "Es würde für den Verein nichts Schöneres geben als einen Österreicher in der Mannschaft zu haben, auch marketingtechnisch." Dass sich die Bayern intensiv um österreichische Talente umschauen, liegt für den 64-Jährigen auf der Hand. "Das bietet sich an, weil wir die gleiche Sprache und Kultur haben und daher die Eingewöhnungsphase wegfällt."

Wegbereiter für Maierhofer
Kern lotste nicht nur Alaba und Co. an die Isar, sondern war auch maßgeblich an der Verpflichtung eines Spielers beteiligt, der ihm bis heute lebhaft in Erinnerung geblieben ist. "Wir waren in großer Not, hatten viel zu wenig Spieler, da hat uns ein Manager Stefan Maierhofer angeboten. Gerland hat nach den ersten Trainings gesagt, den kann ich nicht nehmen. Aber Maierhofer hat mit unglaublichem Biss trainiert und auch in einem Testmatch gut gespielt. Dann habe ich Gerland angerufen und gesagt: 'Nimm' ihn, den brauchen wir'", erzählte Kern.

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