Streit

Beckenbauer ortete "Größenwahn" bei Hoffenheim

02.01.2009

Der Bayern-Präsident holte zum verbalen Rundumschlag aus. Unterdessen sucht sein Verein einen Nachfolger für den scheidenden Uli Hoeneß.

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Pünktlich zum Trainingsstart hat Bayern Münchens Präsident Franz Beckenbauer eine neue Runde im verbalen Schlagabtausch mit Herbstmeister 1899 Hoffenheim eingeläutet. "Bei Hoffenheim verfolge ich mit Sorge den beginnenden Größenwahn", stellte die deutsche Fußball-Legende in der "Bild"-Zeitung (Freitag-Ausgabe) fest. "Einige Aussagen aus dem Club stehen im völligen Gegensatz zur Person Dietmar Hopp, der in seiner Bescheidenheit vorbildlich ist."

Verwunderte Hoffenheimer
Hoffenheim reagierte mit Verwunderung auf die Attacke, hat aber kein Interesse an einer Fortsetzung. "Für das Jahr 2009 soll unser Auftritt weiterhin von Respekt und Bescheidenheit geprägt sein. Gerade im Bezug auf die Bayern wissen wir, dass wir uns mit ihnen überhaupt nicht messen können. Sie sind uns um Jahrzehnte voraus", sagte Manager Jan Schindelmeiser der Zeitung "Die Welt" (Samstag-Ausgabe). Den Verbalangriff des "Kaisers" wollte er nicht überbewerten: "Gerade Franz Beckenbauer hat sich in der Vergangenheit immer ausgesprochen fair und respektvoll uns gegenüber geäußert. So sollte es bleiben."

Bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" am 21. Dezember hatte Schindelmeiser noch gestichelt: "Ich weiß, dass die Bayern gerne Herbstmeister geworden wären. Wir widmen ihnen diesen Titel. Für uns ist er nicht so wichtig." Auf Beckenbauers scharfe Reaktion gemünzt meinte Schindelmeiser, wenn seine damalige Aussage den Eindruck erweckt haben sollte, "wir wären größenwahnsinnig, kann ich mich dafür nur entschuldigen. So war es nicht gemeint".

Hoeneß-Nachfolger gesucht
Sorgen machte sich Beckenbauer um die Nachfolge von Manager Uli Hoeneß, der im November dieses Jahres an seiner Stelle Präsident und Aufsichtsrats-Vorsitzender beim FC Bayern werden soll. "Einer allein kann Uli noch nicht ersetzen. Er hat so viel Verantwortung geschultert, dass man sie in Zukunft möglicherweise auf mehrere Schultern verteilt", meinte Beckenbauer. Der Club will sich schon in der Winterpause Gedanken machen, der immer wieder als Kandidat gehandelte Ex-Kapitän Oliver Kahn steht aber vorerst nicht zur Verfügung. "Also, was ich 2009 alles vorhabe - da ist es schwer vorstellbar", sagte Kahn, der durch seinen Job als ZDF-Experte, ein Fußball-Projekt in Asien und eine TV-Show ausgebucht ist.

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