Kaiser Franz Beckenbauer wird heute in München beerdigt.
Fünf Tage nach seinem Tod wurde Franz Beckenbauer am heutigen Freitag am Münchner Friedhof Perlacher Forst begraben. Wie die BILD berichtet, wird die Fußball-Legende im Familiengrab beigesetzt, dort wo auch seine Eltern Antonie und Franz ruhen.
Am Münchner Friedhof am Perlacher Forst wird Franz Beckenbauer beerdigt.
Schräg gegenüber liegt sein Sohn Stephan begraben, der 2015 an einen Hirn-Tumor verstarb. Dessen Tod brach dem Kaiser das Herz – von diesem schlimmen Schicksalsschlag konnte sich Beckenbauer nie mehr erholen.
Nun müssen Ehefrau Heidi sowie die Kinder Thomas, Michael, Joel und Francesca Abschied nehmen. Neben der Beerdigung im kleinen Rahmen findet am 19. Jänner auch eine große Trauerfeier in der Allianz Arena statt.
Deutschland diskutiert über gebührendes Andenken
Deutschland diskutiert viele Forderungen und Wünsche, die am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorbene Fußball-Ikone gebührend zu ehren und ihn weiterhin im Gedächtnis zu behalten. Die Ideen reichen von einem neuen Namen für das Münchner Stadion über ein Denkmal vor eben jenem bis zu einer eigenen Straße, einem bayerischen Staatsakt und der Umbenennung des DFB-Pokals.
Aktuell sei aber die Zeit der Trauer, sagte Präsident Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund zunächst. Die Vorschläge wolle er nicht inflationär kommentieren, Maßnahmen wird es aber geben.
Emotional wird es schon am (heutigen) Freitagabend, wenn im ersten Bundesligaspiel des Jahres Beckenbauers Herzensclub FC Bayern auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft. Beide Mannschaften laufen mit Trauerflor auf, dazu wird es eine Gedenkminute geben. Erinnerungen an das Lebenswerk des "Kaisers" werden für gefühlvolle Momente in der mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena sorgen, die nach dem Wunsch des früheren Bayern-Trainers Ottmar Hitzfeld schon bald Franz-Beckenbauer-Arena heißen sollte.
"Die Ausstrahlung des FC Bayern hat er zusammen mit Gerd Müller, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und ein paar anderen mitaufgebaut. Deshalb würde es auch gut passen, wenn man die Allianz Arena in Franz-Beckenbauer-Arena umbenennen würde", sagte der 74-Jährige in einem Interview bei "t-online.de". Rummenigge reagierte zurückhaltend auf den Vorschlag. "Es gibt eine Vereinbarung mit unserem langjährigen, treuen und sehr seriösen Partner Allianz, und die gilt es zu respektieren", sagte der Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters der "Süddeutschen Zeitung". "Nun ist die Zeit der Trauer, und der FC Bayern wird am nächsten Freitag eine würdige Gedenkfeier zu Ehren von Franz ausrichten. Für alles Weitere sollte man sich Zeit nehmen", erklärte der 68-Jährige. Die Gedenkfeier am 19. Jänner wird live in der ARD übertragen.
Tormannlegende Sepp Maier regte an, vor dem Stadion ein Denkmal für Beckenbauer zu errichten. Aus der Politik kam der Vorschlag eines nationalen Gedenktages, einer Beckenbauer-Straße oder eines Beckenbauer-Platzes in München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte zudem an, dass von der bayerischen Staatsregierung geprüft werde, ob die Durchführung eines großen Traueraktes möglich ist. Er könne sich vorstellen, das Leben von Beckenbauer auch von staatlicher Seite nochmals zu ehren, sagte Söder.
Viel Unterstützung fand bereits die Idee von Berti Vogts, Nachfolger Beckenbauers als Bundestrainer, den DFB-Pokal künftig in Franz-Beckenbauer-Pokal umzubenennen. Einen neuen Namen für die DFB-Zentrale brachte Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten ins Spiel. Das sei eine "klasse Idee", sagte Kirsten. Und vielleicht leichter zu realisieren, als einen vermarkteten Stadionnamen zu ändern.