Wiener Derby, die 287. Auflage: Nach dem Koch-Attentat herrscht Angst vor Rache - und vor einem Zwangsumzug ins Happel-Oval.
Der 24. August hat sich eingebrannt ins Gedächtnis: ein Knall, ein Fall, ein Skandal. Das heimtückische Attentat eines 17-jährigen Austria-Fans auf Rapid-Tormann Georg Koch scheint zwar aufgeklärt – doch Koch (Gehörtrauma) leidet noch immer unter den Folgen. Und viele Experten fürchten Rache-Aktionen der Rapid-Fans am Dienstag.
Pyrotechnik-Schmuggler
In den einschlägigen Internet-Foren gibt
es üble Gerüchte. Die Exekutive schickt am Dienstag bis zu 600 Einsatzkräfte
in die Innenstadt und an den Verteilerkreis. Es herrscht – leider –
Alarmstufe Rot! Besorgniserregend waren die mangelhaften Kontrollen vor dem
letzten Spiel im Horr-Stadion. Beim 1:3 gegen Sturm konnten insbesondere die
Gästefans ein Riesen-Arsenal an Rauchbomben, Bengalen und ähnlich
gefährlichem „Pyro-Spielzeug“ auf die Westtribüne schmuggeln.
Marek warnt
Die Verantwortlichen bemühen sich, mäßigend
einzuwirken. Rapids Fanservice-Leiter Andy Marek: „Ich werde oft gefragt, ob
es Rache für den Böllerwurf auf Georg Koch geben könnte. Aber der Szabolcs
Safar kann doch nichts dafür, dass irgendeiner damals einen Böller geworfen
hat.“ Marek warnt die Fans eindringlich vor Gewalt: „Jeder, ob Austrianer
oder Rapidler, muss wissen, dass es bei neuerlichen Ausschreitungen keine
Derbys mehr im Horr- oder im Hanappi-Stadion geben wird. Dann droht uns
allen der Umzug ins Happel-Stadion. Und das will niemand!“
Austria-Manager Markus Kraetschmer verweist darauf, dass die beiden großen Wiener Klubs zwar Gegner, aber keine Feinde sind: „Dass Rapid und Austria zum Beispiel am 3. und 4. Jänner gemeinsam das Wiener Stadthallenturnier veranstalten, zeigt, dass wir auch gemeinsam etwas bewegen können.“