Die Kritik an Karel Brückner wird immer heftiger: Der Teamchef stand auch am Sonntag bei einer TV-Dikussion unter Beschuss.
Brückner (68) im Kreuzfeuer der Kritik: ÖSTERREICH-Kolumnist Hans Krankl schoss am Sonntag bei Premiere in der Sendung „Talk und Tore“ scharf: „Der ÖFB hat Brückner als Wundertrainer verkauft – aber das ist er nicht“, sagte Krankl. „Wenn ich höre, dass René Aufhauser die Eckbälle schießen sollte und wenn ich sehe, dass Jimmy Hoffer als Stürmer rechts im Mittelfeld spielt, dann frage ich mich, was das alles soll. Peter Pacult ist sauer, das verstehe ich.“
Null Einfluss
Krankl warf Brückner auch mieses Spiel mit Andreas
Herzog vor: „Herzog ist nicht sein gleichberechtigter Partner wie Brückner
verkündet hat. Das ist alles ein Schmäh. Ich würde gern wissen, was Herzog
bei der Nationalmannschaft macht. Sein Einfluss ist gleich null.“ Und
Krankl kritisierte die Strukturen des ÖFB: „Dort ist alles eingerostet und
alt. Die Funktionäre halten sich gegenseitig fest. Da gehören viele
ausgewechselt.“
Keine Kommunikation
Brückner weht ein rauer Wind entgegen. Auch
in der Liga schütteln viele nur noch den Kopf über den Tschechen.
Austria-Trainer Karl Daxbacher: „Bisher hat es keine Kommunikation mit ihm
gegeben.“ Admira-Sportchef Heribert Weber: „Der Teamchef muss ganz einfach
im Land sein.“ Und FC-Magna-Manager Peter Svetits: „Brückner hat nicht nur
Rechte, sondern auch Pflichten. Den Vertrag mit ihm muss man hinterfragen –
es kann nicht sein, dass er fast nur in Olmütz ist.“
Abwesend
Brückner war auch in dieser Bundesligarunde wieder der
große Abwesende. Hans Krankl: „Man kann es drehen und wenden, wie man will:
Da passt nichts zusammen. Bei der EURO ist wenigstens das Bemühen deutlich
zu erkennen gewesen. Da hat der Rasen gebrannt. Jetzt brennt nichts mehr.“
Entscheidung
Noch steht der ÖFB zum Teamchef. Doch hinter den
Kulissen wird heftig diskutiert. Die Entscheidung, ob Brückner nach knapp
drei Monaten abgelöst wird, könnte in den nächsten Tagen fallen.