Hooligans
Berlusconi gegen Stadionsperre für Napoli
05.09.2008
Weil "Napoli keine Schuld treffe", spricht sich der italienische Ministerpräsident gegen eine Sperre aus. Der Trainer will sogar zurücktretten.
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich gegen eine Stadionsperre für den SSC Napoli ausgesprochen. "Den Club trifft keine Schuld an den Geschehnissen vom vergangenen Sonntag", sagte Berlusconi nach einem Bericht der "La Gazzetta dello Sport". Der Club könne nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass einige hundert Randalierer unter den Neapel-Fans auf dem Weg zum Auswärtsspiel am ersten Spieltag bei der AS Roma einen Zug und 20 Linienbusse demoliert haben.
Trainer droht mit Rücktritt
Der SSC Napoli und zahlreiche
Fußballfunktionäre sind ebenfalls gegen ein Spiel unter Ausschluss des
Publikums in Neapel. "Wenn sie das Stadion schließen, gehe ich nach Hause",
drohte Napoli-Trainer Edy Reja. Die lokalen Fanclubs kündigten unterdessen
an, für den entstandenen Schaden an dem demolierten Zug aufkommen zu wollen.
"Zum Wohle des SSC Napoli sind wir zu diesem Opfer bereit", erklärten die
Fans der Presse. Die bisher genannte Schadenssumme von 500.000 Euro
erscheine ihnen allerdings überzogen.
Mitreiseverbot soll bleiben
Während eine Stadionsperre gegen den
SSC Napoli immer unwahrscheinlicher wird, hält die Regierung in Rom am
Mitreiseverbot für Fans des Clubs zu Auswärtsspielen für die gesamte Saison
fest. "Dies ist der richtige Weg", betonte Berlusconi. Im Kampf gegen
Randale rund um die Fußballspiele solle sich Italien England zum Vorbild
nehmen. "Wir könnten einige Maßnahmen übernehmen, die gegen die Hooligans
ergriffen wurden. In den englischen Stadien ist das Problem definitiv
gelöst", sagte der Besitzer des AC Milan.