Trainer Franco Foda will bis zum 31. Mai 2012 weiterarbeiten.
Die Europacup-Saison ist für Österreichs Fußball-Meister Sturm Graz mit einer Enttäuschung zu Ende gegangen. Dafür haben die Grazer ihren öffentlichen Disput um die Zukunft von Meistermacher Franco Foda vorerst beigelegt. Präsident Gerald Stockenhuber und der Trainer, der seinen Ende Mai 2012 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird, demonstrierten am Mittwoch nach der 1:3-Heimniederlage gegen AEK Athen Einigkeit.
Gespräch unter Männern
Am Vorabend habe es laut Foda mit Stockenhuber ein "Gespräch unter Männern" gegeben. "Dabei ist vieles ausgeräumt worden", betonte der Sturm-Coach, dessen Verlängerung beim Meister sich an Vertragsdetails, mutmaßlich einer Ausstiegsklausel, gespießt hatte. Zuletzt war Foda unter anderem mit Hertha BSC Berlin sowie Ligakonkurrent Austria in Verbindung gebracht worden, damit wollte er sich vorerst aber nicht beschäftigen.
"Es war nie die Rede von einem vorzeitigen Abgang", versicherte Foda. "Ich habe nur gesagt, dass ich nicht verlängern werde. Mein Ziel ist es, bis 31. Mai 2012 bei Sturm weiterzuarbeiten, und das erfolgreich." In der Europa League ist sein Team zwar als Gruppenletzter mit drei Punkten ausgeschieden. In der Liga fehlen trotz Tabellenplatz sechs aber nur fünf Punkte auf Herbstmeister Ried. Am Samstag (16.00 Uhr) kommt es in der letzten Runde vor der Winterpause zum direkten Duell.
Erst danach will sich Foda mit seiner Zukunft beschäftigen. "Nach dem Spiel gegen Ried geht es in die Pause und da können wir alles überdenken", erklärte der Deutsche, der sich am Wochenende ausgerechnet nach der 5:1-Gala gegen die Austria mit dem Vorstand angelegt hatte. Präsident Stockenhuber war darum bemüht, die Wogen zu glätten. "Ich werde mit Foda weiter Gespräche führen und mit ihm eine tolle Weihnachtsfeier haben", sagte der Sturm-Chef.
Keine Auswirkungen
Die Leistung seiner Mannschaft sei von den Diskussionen um seine Person nicht beeinflusst worden, meinte Foda. "Die Ereignisse haben keine Auswirkungen auf das Spiel gehabt", versicherte der 45-Jährige. Dabei präsentierte sich Sturm vor allem vor der Pause erschreckend schwach. "Es ist mir unverständlich, wie man so in ein Spiel gehen kann", kritisierte Foda, der in der Kabine so laut geworden sein soll wie schon lange nicht.
Nach Seitenwechsel waren die Grazer zumindest ebenbürtig. "Hätten wir in der ersten Hälfte so gespielt wie in der zweiten, hätten wir gewonnen", meinte Foda. Es reichte allerdings nur zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Florian Kainz (59.). Für den 19-Jährigen war es der zweite Europa-League-Treffer in Folge. Das Ziel, in der Gruppenphase mehr Punkte als 2009 (vier) zu holen, wurde aber nicht erreicht.
Trauriger Abend
"Wir wollten Platz drei verteidigen, das ist leider nicht gelungen", gestand Foda. "Das ist sehr bitter und sehr traurig. Wir haben in allen Gruppenspielen phasenweise sehr gut gespielt." Ausgerechnet in den entscheidenden Phasen sei die Leistung aber unzureichend gewesen. "Das ist der Qualitätsunterschied zwischen Sturm und den anderen Teams", meinte Foda, der dafür auch die anhaltenden Personalprobleme verantwortlich machte.
Neben dem verkühlten ÖFB-Teamspieler Manuel Weber war auch Außenverteidiger Christian Klem (Wadenprellung) nicht einsatzfähig. Dazu fehlten unter anderem die Stützen Imre Szabics, Andreas Hölzl, Jürgen Säumel, Ferdinand Feldhofer und Christian Gratzei. Allerdings war auch AEK, wie Sturm bereits ausgeschieden, mit zahlreichen Reservisten die bessere Mannschaft. "Ich bin mit dem Spiel und der Leistung sehr zufrieden", lobte AEK-Trainer Nikos Kostenoglou seine B-Elf. "Nur bei 2:1 ist das Spiel auf der Kippe gestanden."