In Lissabon dreht Portugal-Coach Scolari durch; beim "Freundschaftsspiel" Venezuela - Panama treten sich die Spieler gegenseitig nieder. Die Bilder hier.
Mit einer heftigen Rauferei ist am Mittwoch ein "freundschaftliches" Fußball-Länderspiel zwischen Venezuela und Panama in Puerto La Cruz zu Ende gegangen. Nachdem Maldonado dem Heimteam mit einem Elfmeter in der 96. Minute den 1:1-Ausgleich beschert hatte, erhitzten sich die Gemüter auf beiden Seiten.
Venezuelas Cichero geriet beim Versuch, den Ball aus dem Netz zu fischen, mit Panama-Torhüter Penedo aneinander. Spieler beider Teams eilten jeweils ihrem Mannschaftskollegen daraufhin zur Hilfe, laut Medienberichten - und wie auf Fotos zu sehen ist - wurden Faustschläge und Karate-Kicks ausgeteilt. Laut panamesischen Berichten soll Penado mit Schwindelgefühlen ins Spital eingeliefert worden sein, Verteidiger Baloy erlitt eine Wunde am Mund.
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Dieser Ausraster von Weltmeister-Trainer Luiz Felipe Scolari kann den Portugiesen noch teuer zu stehen kommen. Dem heißblütigen brasilianischen Trainer Portugals gingen nach dem zweiten Remis in Serie die Nerven durch. Gegen Serbien waren die Hausherren bis zur 86. Minute durch einen Treffer von Simao in Führung gelegen, dann schlug Ivanovic zu und erzielte den viel umjubelten Ausgleichstreffer für die Serben.
Aufs Spielfeld gestürmt
Mit Schlusspfiff ging die Stimmung
so richtig hoch: Scolari stürmte aufs Spielfeld - Betreuer und Spieler
beider Seiten gerieten aneinander. Im Mittelpunkt: Scolari, der sich
Verteidiger Ivica Dragutinovic verknöpfen wollte. Im Nachhinein erklärte
Scolari, dass er den Serben lediglich "am Haar berührt"
hätte. Scolari: "Ich habe Dragutinovic nicht berührt. Es gibt nichts, wofür
ich belangt werden könnte." Die Fotos zeigen aber einen eindeutigen
Faustschlag Scolaris. Zu dessem Glück konnte Dragutinovic den Kopf noch
rechtzeitig wegziehen - bei einem k.o.-Schlag wäre Scolaris Karriere wohl
vorbei gewesen.
UEFA untersucht
Die Europäische Fußball-Union UEFA kündigte am
Donnerstag an, die Vorfälle in Lissabon zu untersuchen. Serbiens
Nationalcoach Javier Clemente forderte Scolari sogar zum Rücktritt auf und
bat die UEFA, gegen den Brasilianer vorzugehen. "Es ist nicht hinnehmbar,
dass ein Weltmeister sich so verhält. Er muss seinen Job aufgeben, denn er
ist kein gutes Beispiel", meinte der Spanier.