Matchwinner

Brasilien feiert Lucio

29.06.2009

Bayern-Verteidiger heulte nach Siegtreffer bei Confed-Cup-Finale wie ein Schlosshund.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Die ersten Tränen hat Lucio mit seinem gelben Trikot noch weggewischt, dann heulte Brasiliens Kapitän wie ein Schlosshund. Und als die Profis des fünfmaligen Weltmeisters nach ihrem Triumph im achten Turnier um den "FIFA Konföderationen Cup" auf dem Rasen einen Kreis bildeten und auf die Knie sanken, betete der Profi des FC Bayern München mit erhobenen Händen so inbrünstig wie vielleicht noch nie in seinem Fußballer-Leben.

Abrechnung
Nach seinem Siegtor in der 84. Minute zum 3:2 (0:2) gegen die fabelhaften US-Boys in Johannesburg rechnete der 31-Jährige mit seinen Kritikern in Deutschland ab: "In den vergangenen Tagen habe ich einige unangenehme Überraschungen erlebt. Als man mir gesagt hat, dass der FC Bayern nicht mehr mit mir plant, war das ein Schock für mich. Aber jetzt bin ich glücklich."

Die Berichte, wonach Lucio bei Münchens neuem Coach Luis van Gaal trotz seines bis 2010 laufenden Vertrags auf der Streichliste stünde, haben den Abwehrspieler tief getroffen. "Es war eine harte Saison. Nur Gott weiß, was ich durchgemacht habe", erklärte der aufgewühlte Lucio im Ellis Park-Stadion. "Ich danke meiner Mannschaft und meiner Frau Dione, die mich immer wieder aufgebaut haben." An dem kantigen Kicker prallen eben nur die Gegenspieler ab wie von einem Rammbock.

Dank an Gott
"Gott ist der einzige, der mir Kraft gibt. Er kennt die Momente, wenn man traurig ist und alleine auf seinem Zimmer weint", meinte der religiöse Profi. Seit 2004 ist Lucio bei den Bayern und nach seinen Confed-Cup-Auftritten hat sich der Stellvertreter von Kapitän Mark van Bommel für noch höhere Aufgaben bei seinem Arbeitgeber empfohlen. "Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht", sagte er jedoch.

Anfeuerung
"Wir können es noch schaffen! Wir können! Wir können!" - mit diesen Parolen hatte Lucio immer wieder "diese wunderbare Truppe" angefeuert. Und gegen Ende war es er selbst, der für das Happy End sorgte. Und der Innenverteidigte schwenke nicht nur die Trophäe für den Turniersieg, sondern auch den Fairplay-Preis.

Brasilo-Stars räumen ab
Luis Fabiano, der in dem fulminanten Finale per Doppelschlag den 0:2-Pausenrückstand wettgemacht hatte, streckte den "Goldenen Schuh" begeistert in die Höhe, den er als Torschützenkönig (5 Treffer) erhalten hatte. Und Superstar Kaka zeigte den "Goldenen Ball" als Top-Akteur in die Kameras. Vor 52.291 Zuschauern feierten die Spieler der "Selecao", als ob sie schon zum sechsten Mal Weltmeister wären.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel