Chaos vor WM-Start

Brasilien: Tränengas gegen Demonstranten

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Auch viele Ureinwohner protestieren gegen Ausgaben für Fußball-WM.

Knapp zwei Wochen vor Beginn der WM versinkt das Gastgeberland Brasilien im Chaos. Die brasilianische Polizei ist am Dienstag in der Hauptstadt Brasilia mit Tränengas gegen eine Demonstration von etwa tausend Menschen gegen die hohen Ausgaben für die Fußballweltmeisterschaft vorgegangen. An der Kundgebung beteiligten sich neben Ureinwohnern zahlreiche Obdachlose, Ältere und Kinder.

Die Demonstranten marschierten zunächst friedlich in Richtung des WM-Stadions, nach dem Beginn des Polizeieinsatzes warfen einige Steine. Zuvor waren etwa 500 Ureinwohner in traditioneller Kleidung auf das Parlamentsgebäude geklettert und hatten auf dem Dach protestiert.

Probleme im ganzen Land
Aber nicht nur die gewalttätigen Proteste in Brasilien sorgen für Beunruhigung im Vorfeld der WM. Im WM-Spielort Manaus wurde wegen Hochwassers der Ausnahmezustand verhängt. Die Notverordnung gilt für 180 Tage. Im Endspielort Rio streiken seit Anfang Mai zum zweiten Mal die Busfahrer. Sie fordern mehr Lohn und lösten mit den Streiks ein Verkehrschaos aus.

Zuletzt kam es in Brasilia bei Protesten von WM-Gegnern zu Ausschreitungen. Aufgrund der Demonstrationen wurde sogar die Auststellung des WM-Pokals aus Sicherheitsgründen unterbrochen.

Bevölkerung gegen WM
WM-Stimmung kommt in Brasilien bislang nicht auf. Wegen der immensen Kosten für die Fußball-WM richtet sich der Zorn vieler Brasilianer gegen die Behörden und das Sportereignis an sich. Immer wieder gab es in den vergangenen Wochen und Monaten teils gewalttätige Proteste. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, viel Geld in Prestigeprojekte zu stecken und wichtige andere Aufgaben zu vernachlässigen. Die WM beginnt am 12. Juni in der Metropole Sao Paulo - auch hier werden von Experten Proteste erwartet

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