2:0 gegen USA
Brasilien zaubert endlich wieder
11.08.2010
Brasiliens Medien jubeln über verjüngtes Nationalteam nach 2:0 gegen USA.
Brasilien feiert nach der Schmach von Südafrika die Wiederauferstehung des Samba-Fußballs. Die neue Kicker-Generation des Rekordweltmeisters präsentierte sich beim 2:0-Sieg gegen die USA am Dienstagabend in East Rutherford in prächtiger Form. Ohne den verletzten Superstar Kaka und mit nur vier der WM-Versager brachte eine "Kindergarten"-Elf Fans und Medien ins Schwärmen.
"Jogo bonito" ist zurück
"Kunstfußball", jubelte
die Zeitung "O Globo" am Mittwoch. Der neue Trainer Mano Menezes habe "Jogo
bonito", schönes Spiel, versprochen und Wort gehalten. "Fußball ist Freude",
schrieb das Sportportal "Globoesporte". Und was sagte der Coach? "Die
Spieler haben im Teamtrikot so gespielt wie in ihren Vereinen: Mit der
gleichen Freude, mit Leichtigkeit", betonte Menezes. Das war in Südafrika
nicht der Fall gewesen.
Vorbild Spanien
Auf dem Weg zum heiß ersehnten "Hexa", zum
sechsten Titelgewinn bei der WM 2014 im eigenen Land, will Menezes
Weltmeister Spanien "kopieren" und wenn möglich sogar übertreffen. Im New
Meadowlands Stadium bekamen die 77.300 Zuschauer eine erste Kostprobe.
Geglänzt hatte vor allem der erst 18-jährige Stürmer Neymar, der zu Hause
als "neuer Pele" gefeiert wird. Der 1,67 m kleine Mann von Cupsieger FC
Santos köpfelte in der 28. Minute nicht nur das Führungstor der "Selecao",
sondern überzeugte mit Dribblings und Kombinationsspiel.
"Kindergarten-Clique"
An der Seite von Neymar, dem der
unbeliebte WM-Coach Dunga trotz heftigsten Medien-Drucks keine Chance
gegeben hatte, wirbelten auch dessen 20-jähriger Clubkollege Paulo Henrique
Ganso und der ebenso junge Pato vom AC Milan die US-Abwehr gehörig
durcheinander. Stark präsentierten sich als Debütanten auch Innenverteidiger
David Luiz von Benfica Lissabon (23) sowie der von Santos zu Dynamo Kiew
gewechselte Stürmer Andre Souza (19).
Nur wenige Routiniers
Die "Alten" im Team waren die WM-Fahrer
Robinho (26), Ramires (23), Dani Alves (27) und Thiago Silva (26). Bei der
Wiederauflage des Confed-Cups-Finales von 2009 (3:2 für Brasilien) hatten
die Südamerikaner nur in der ersten Viertelstunde Probleme, ins Spiel zu
kommen.
"Spielt mit Freude"
Menezes blieb nach dem Erfolg
bescheiden. "Wir konnten nicht viel trainieren, die gute Leistung ist ein
Verdienst der Spieler. Sie haben Persönlichkeit gezeigt", sagte der
48-Jährige. Die Wunderkinder vom Pele-Club Santos lobten den Coach in
höchsten Tönen. "Er hat uns alle Freiheiten gegeben und gesagt: 'Spielt mit
Freude, so wie ihr im Verein spielt!'", verrieten Neymar und Ganso.