Letztes Fazit

Brückner: "ÖFB fehlen Top-Spieler"

19.03.2009

In einem tschechischen Interview zieht Ex-ÖFB-Coach Karel Brückner ein letztes Mal Resümee über seine kurze Trainerzeit in Österreich.

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Die Arbeit mit dem österreichischen Fußball-Nationalteam muss nach Ansicht von Ex-Teamchef Karel Brückner eine langfristige sein. "Um in die Strukturen vordringen zu können, bräuchte man vier, fünf Jahre", sagte er in einem zweiteiligen Interview mit der tschechischen Tageszeitung "Sport", das Mittwoch und Donnerstag veröffentlicht wurde. In Tschechien habe der Trainer aus Olmütz (Olomouc) auch mit dem Nachwuchs gearbeitet. In Österreich sei ihm dies aus "Zeit- und Alters-Gründen" nicht möglich gewesen, so der 69-jährige, der seinen Job beim ÖFB aus gesundheitlichen Gründen aufgab.

Keine Top-Spieler
"Fußballer hat Österreich gute, aber es fehlen ihnen die Top-Spieler", meint Brückner weiter, der aber auch an Kritik nicht spart. Es mangle an "außerordentlichen Spielern, die fähig sind, außerordentliche Situationen auf dem Spielfeld zu lösen - und das in großer, fast grenzwertiger Schnelligkeit." Außerdem seien die Österreicher sowohl taktisch als auch mental nicht so stark wie etwa die Tschechen. "Unsere Burschen haben das gut ausgehalten, wenn sie mal einen Schlag bekommen haben." Für die Psyche der österreichischen Spieler dagegen sei das Match gegen die Färöer fatal gewesen. Dass dieses nicht gewonnen wurde, erachtet Brückner auch als eigenen Fehler.

Probleme in der Verständigung
Darüber hinaus sah Brückner Kommunikationsprobleme, die aber seiner Ansicht nach weniger bei ihm lagen: "Falls jemand jemanden nicht verstanden hat, dann waren das die Spieler untereinander. Gegen Serbien haben sie in der Abwehr triviale Fehler gemacht." Gleichzeitig schließt er aber auch Verständnisschwierigkeiten zwischen ihm und den Spielern nicht aus. Und es gab offenbar weitere Auffassungsunterschiede: Österreich war nach dem gewonnenen WM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich "sehr optimistisch", Brückner dagegen blieb "immer mit beiden Beinen am Boden": "Ich habe ihnen immer gesagt, dass ich kein 'Wunderzauberer' bin", ergänzt er.

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