Am 6. April 2005 hat Red Bull die damals sportlich und wirtschaftlich marode Salzburger Austria übernommen
Genau fünf Jahre später sind die "Bullen" die Nummer eins Österreichs, das große Ziel Champions League blieb für die Truppe von Energy-Drink-Milliardär Dietrich Mateschitz bisher jedoch unerreicht. Die größten Erfolge sind die beiden Meistertitel 2007 und 2009 sowie die eindrucksvolle Bilanz in der Gruppenphase der Europa League 2009/10 mit sechs Siegen in sechs Spielen.
Große Trainernamen
Klangvoll liest sich vor allem die Liste
der bisherigen Trainer des Mateschitz-Clubs.
Den Anfang machte Kurt Jara, die Zusammenarbeit endete jedoch aufgrund des
Vorwurfs von Ungereimtheiten bei Transfers vor Gericht. Jaras Nachfolge trat
2006 mit Giovanni Trapattoni einer der namhaftesten Fußball-Trainer der Welt
an, als Co-Betreuer des Italieners arbeitete mit Lothar Matthäus einer der
besten deutschen Kicker aller Zeiten. Matthäus musste bereits 2007 wieder
gehen, Trapattoni ein Jahr später.
Ära der Holländer
Dann begann die niederländische Ära
in der Mozartstadt, mit Co Adriaanse übernahm 2008 ein Offensivapostel das
Ruder. Trotz Meistertitel musste Adriaanse 2009 seinem Landsmann Huub
Stevens Platz machen. Mit Stevens ist Salzburg aktuell auf Kurs Richtung
Meistertitel, die Folge der Ausrutscher im heimischen Cup setzte sich aber
auch unter ihm fort. Sollte Stevens bis Vertragsende 2012 bleiben, wäre er
der bisher am längsten dienende Red-Bull-Coach. Konstanz will man auch auf
dem Posten des Sportdirektors mit Dietmar Beiersdorfer als Langzeitlösung.
Höhen und Tiefen
Die größten Enttäuschungen für Red Bull
setzte es mit dem knappen Out in der dritten und letzten Qualifikationsrunde
zur Champions League 2007/08 in der Ukraine gegen Schachtjor Donezk sowie am
Ostersonntag 2008 mit dem 0:7-Heimdebakel im Liga-Gipfel gegen Rapid, durch
das der Titel schlussendlich an die Hütteldorfer ging. Eher ein großes
Missverständnis war die Verpflichtung von Andreas Ivanschitz im Jänner 2006.
Der Transfer des damaligen ÖFB-Teamkapitäns und Rapid-Führungsspielers hatte
vor allem in Wien sehr hohe Wellen ausgelöst, sportlich war der Schachzug
trotzdem ein Flop. Bereits im Sommer 2006 hatte sich Ivanschitz Richtung
Griechenland verabschiedet.
Austria Salzburg wieder im Kommen
Von der alten Salzburger
Austria war nach der Übernahme nichts mehr übriggeblieben, sehr zum Unmut
der eingefleischten "Violetten" war auch die frühere Club-Farbe völlig von
der Bildfläche verschwunden. 2006 wurde der Verein deshalb im Salzburger
Unterhaus neu gegründet, mittlerweile steht die Austria vor dem Meistertitel
in der 1. Landesliga und dem Aufstieg in die Regionalliga.