Admira gegen Sturm Graz 1:1, Ried gegen Wr. Neustad 1:1
RB Salzburg - SV Grödig Endstand 4:1 (0:1)
Red-Bull-Arena, 16.223, SR Ouschan.
Tore: 0:1 (38.) Elsneg, 1:1 (51.) Hintergger, 2:1 (66.) Ramalho, 3:1 (83.) Berisha, 4:1 (92.) Soriano
Tabellenführer Salzburg ist in der Fußball-Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Schmidt-Elf zeigte beim 4:1 (0:1) im Salzburger-Derby gegen Aufsteiger Grödig allerdings zwei Gesichter. Nach einer sehr schwachen ersten Hälfte, drehten die beiden Innenverteidiger Martin Hinteregger (51.) und Andre Ramalho (65.) sowie Valon Berisha (83.) und Jonatan Soriano (92.) die Partie der vierten Runde zugunsten der Hausherren, die damit auch erfolgreich Frustbewältigung für das unglückliche Aus in der Champions-League-Qualifikation betrieben.
Dieter Elsneg hatte die mutig auftretenen Außenseiter im ersten Salzburger Derby im Fußball-Oberhaus seit 1971/72 in Führung gebracht (38.), ehe sich Soriano und Co. eines besseren besannen und mit einer Leistungssteigerung die erste Bundesliga-Niederlage der Grödiger besiegelten. Der "Dorfclub", der nach Gelb-Rot für Zündel in der letzten Viertelstunde zu zehnt agierte, kassierte erstmals in dieser Saison auch mehr als ein Gegentor.
Mutiger, starker Aufsteiger nach Elsneg-Tor mit Halbzeitführung
Salzburg-Coach Schmidt nahm nur eine Veränderung im Vergleich zum CL-Aus bei Fenerbahce vor, ersetzte im Mittelfeld Meilinger durch Jantscher. Programmgemäß gaben die "Bullen" zu Beginn den Ton an, nur Grödig-Goalie Fend verhinderte mit einer Beinabwehr nach Jantschers Kopfball einen frühen Rückstand des Außenseiters (9.).
Doch die gut eingestellten Gäste nahmen den "Bullen" den Wind bald aus den Segeln. Mit aggressivem Pressing und guter Raumaufteilung unterband man den Spielfluss des Tabellenführers, holte seinerseits zahlreiche Standards und sogar ein Chancenplus heraus.
Erst verpasste Elsneg einen Huspek-Stanglpass nur knapp (15.) und musste Gulacsi bei einem Cabrera-Köpfler (25.) bzw. außerhalb des Sechzehners gegen Elsneg eingreifen (26.). Schließlich war der - zu diesem Zeitpunkt verdiente - Gegentreffer aber nicht mehr zu verhindern: Der ungarische Schlussmann hatte beim Fallrückzieher Elsnegs nach Strobl-Flanke nichts zu bestellen (38.).
Hinteregger und Ramalho brachten Wende
Die Salzburger Reaktion nach dem Seitenwechsel blieb nicht aus - so als hätte man nicht nur die Pfiffe der Fans, sondern auch die erboste Halbzeitpredigt von Sportdirektor Ralf Rangnick auf "Sky" vernommen. "Wir spielen ganz schlecht. So kann man in einem Derby nicht spielen", hatte der Deutsche da gemeint.
Just Hinteregger, der bei Elsnegs-Treffer keine glückliche Figur abgegeben hatte, leitete bald nach Wiederbeginn die Wende ein: Einen Abpraller nahm er sich mit der Brust herunter und drückte aus rund 15 Metern unhaltbar für Fend ab (51.).
Die Gastgeber hatten die spielerische Hoheit zurückerobert, zeigten sich wieder von ihrer lauf- und spielfreudigen Seite. Auch wenn die Gäste durch einen Elsneg-Konter (Gulacsi parierte/53.) noch eine erstklassige Möglichkeit vorfanden.
Auch Berisha und Soriano trafen
Auf der Gegenseite konnte Soriano seine Solochance nicht nutzen, Fend machte sich lang und luchste dem Spanier den Ball noch ab. (58.). Wenig später war die Red-Bull-Welt aber wieder in Ordnung: Ramalho profitierte nach Hierländers Eckball von der schlechten Zuteilung in der Gäste-Abwehr und köpfelte zum 2:1 ein (66.).
Noch ließ ein weiteres Salzburger Tor auf sich warten, Mane (73.) und Soriano (74.) scheiterten. Der kurz zuvor eingewechselte Berisha wandelte Kampls Vorlage schließlich mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 3:1 um. In der Nachspiel schob dann Soriano nach Meilingers Assist zu seinem sechsten Saisontor in den leeren Kasten ein (92.).
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Grödig hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben eine Hälfte gebraucht, um im Derby anzukommen. Auch deshalb, weil etwas die geistige Frische gefehlt hat. In der Pause haben wir dann einige Dinge angesprochen und einen entscheidenden Wechsel vorgenommen. Danach haben wir ein anderes Gesicht gezeigt."
Adi Hütter (Grödig-Trainer): "Ich bin sehr stolz, wie sich meine Mannschaft heute präsentiert hat. Denn wir haben über weite Strecken Salzburg Paroli geboten. Wir waren mehr als konkurrenzfähig. Die Schlüsselszene war, dass wir das 2:1 nicht gemacht haben. Durch die Gelb-Rote Karte haben wir uns selbst geschwächt. Dann haben die Spieler von Salzburg ihre Klasse gezeigt."
Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Jantscher
(46. Hierländer), Kampl (86. Meilinger), Ilsanker, Mane - Alan (68.
Berisha), Soriano
Grödig: Fend - Zündel, Cabrera, Taboga, Strobl - M. Leitgeb - Boller
(69. Handle), Huspek (63. Zulechner), Nutz, Salamon - Elsneg (79.
Trdina)
Gelb-Rote Karte: Zündel (76./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Hierländer, Berisha bzw. Strobl, Cabrera, Trdina
Die Besten: Gulacsi, Hierländer, Mane bzw. Cabrera, Strobl, Elsneg
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FC Admira Wacker Mödling - SK Sturm Graz Endstand 1:1 (0:1)
Maria Enzersdorf, Trenkwalder-Arena, 3.412 Zuschauer, SR Dintar.
Torfolge: 0:1 ( 5.) F. Kainz, 1:1 (50.) Ouedraogo.
Die Admira hat in der vierten Runde der Fußball-Bundesliga den ersten Zähler erobert. Am Tag nach der Beurlaubung von Trainer Toni Polster erreichte das Schlusslicht unter Neo-Coach Oliver Lederer im Treffen der Krisen-Clubs ein 1:1 (0:1) gegen den Vorletzten Sturm Graz. Die Tore erzielten Issiaka Ouedraogo (50.) bzw. Florian Kainz (5.).
"Wir müssen endlich anschreiben", hatte der bisherige Co-Trainer Lederer vor seinem Debüt als Chef auf der Bank der Südstädter gefordert. Dies gelang mit dem Punktgewinn, aufgrund des klaren Chancenübergewichts wären aber sogar drei Zähler für die Niederösterreicher gegen die ebenfalls noch sieglosen Steirer möglich gewesen.
Beim Debüt von Neo-Coach Oliver Lederer
Die nach den drei Ausschlüssen beim 1:7-Debakel in Grödig und auch noch durch vier verletzte Stammspieler stark ersatzgeschwächte Admira geriet bereits in Minute fünf in Rückstand: Nach perfektem Lochpass von Beric traf Florian Kainz zur frühen 1:0-Führung der Gäste. Nur eine Minute später verhinderte Tormann Leitner das 0:2, als er einen Madl-Kopfball nach einer Freistoßflanke von Florian Kainz gerade noch über die Latte drehte (6.).
Die Niederösterreicher brauchten eine knappe Viertelstunde, um sich von diesem Schock zu erholen, und hätten eigentlich das 1:1 schon in Minute 21 machen müssen: Nach einer Flanke von Admira-Heimkehrer Markus Katzer, der nach neun Jahren für Rapid wieder für die Südstädter auflief, zischte ein Volleyschuss von Schick knapp am langen Eck vorbei.
Beide weiter sieglos
Im Finish der ersten Hälfte folgten Admira-Chancen im Minutentakt, die allesamt vergeben wurden: Sax köpfelte nach Katzer-Flanke in die Hände von Schlussmann Gratzei (43.), Domoraud schoss nach Schick-Flanke daneben (45.), und ein Sax-Schuss wurde gerade noch in den Corner abgefälscht (45.+1).
Nach dem Wechsel ging es in dieser Tonart weiter: Schick scheiterte zunächst an Gratzei (47.), ebenso wie wenig später Sax (49.). Erst Ouedraogo brach den Bann und staubte nach Vorarbeit sowie perfektem Stanglpass von Sax zum 1:1 ab. Es war das erste Saisontor aus dem Spiel für die Admira, für die zuvor bisher nur Schwab zweimal vom Elferpunkt getroffen hatte.
Danach machte Sturm wieder mehr fürs Spiel, präsentierte sich aber so wie die Admira abschlussschwach, womit es beim 1:1 blieb. Die beste Gäste-Chance in Hälfte zwei hatte Beichler in der Nachspielzeit, sein Schuss aufs lange Eck wurde vom fehlerlosen Leitner mit einer Glanzparade entschärft. Die auch bereits in der Europa-League-Qualifikation gescheiterten Steirer haben damit erst 15 Punkte aus 20 Liga-Partien in diesem Kalenderjahr geholt - so wenig wie kein anderes Team der höchsten heimischen Spielklasse.
Sturm-Spieler Todorovski erlitt offenbar Wadenbeinbruch
Sturm-Spieler Aleksandar Todorovski muss wohl eine lange Zwangspause einlegen. Der Innenverteidiger der Grazer wurde laut Club-Angaben nach dem 1:1 im Fußball-Bundesliga-Match bei der Admira mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Der 29-jährige Internationale aus Mazedonien zog sich die Verletzung bei einem Zweikampf mit Stefan Schwab zu und wurde deshalb in Minute 29 ausgewechselt.
Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Durch einen schweren individuellen Fehler sind wir früh in Rückstand geraten. Wir sind aber dann zurückgekommen, darauf bin ich sehr stolz. Bis zum Ausgleich haben wir dann gegen eine starke Sturm-Mannschaft sehr gut Fußball gespielt. Das ist eine Leistung, auf die wir aufbauen können."
Darko Milanic (Sturm-Trainer): "Der Gegner war bis zum Ausgleich sehr stark, vor allem mit seinen schnellen Angriffen. Wir haben aber auch schlecht unsere Führung kontrolliert. Nach dem Ausgleich waren wir besser, haben das Spiel kontrolliert, zum Sieg hat es aber nicht gereicht. Es war aber ein Schritt nach vorne, daher sehe ich das Ganze positiv."
Admira: Leitner - T. Weber, Ebner, Windbichler, Katzer - Schachner, Schwab (85. Thürauer) - Schick (70. Rivera), Sax (63. R. Schicker), Domoraud - Ouedraogo
Sturm: Gratzei - Todorovski (29. Ehrenreich), Madl, Vujadinovic, Klem - Hölzl (81. P. Wolf), T. Kainz, M. Weber, F. Kainz - Beric (73. Szabics), Beichler
Gelbe Karten: Schachner, Schwab bzw. Hölzl, Vujadinovic, Ehrenreich
Die Besten: Ebner, Windbichler, Domoraud, Sax, Leitner bzw. Madl, Vujadinovic, F. Kainz, M. Weber
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SV Ried - SC Wiener Neustadt Endstand 1:1 (1:0)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.600 Zuschauer, SR Kollegger.
Torfolge: 1:0 (32.) Zulj, 1:1 (50.) Hlinka
Die SV Ried hat sich im Heimspiel gegen den SC Wiener Neustadt trotz teils drückender Überlegenheit mit einem 1:1 (1:0) begnügen müssen. Die Innviertler blieben nach der vierten Bundesliga-Runde damit zwar ungeschlagen, liegen nach dem dritten Remis in der Tabelle aber weiter auf Platz fünf. Die Niederösterreicher sind mit nun vier Zählern weiter Siebenter.
Robert Zulj brachte Ried in der 32. Minute verdientermaßen voran, ehe Peter Hlinka in der 50. Minute per Kopf den Ausgleich für die Gäste markierte. Für den Slowaken war es sein zweites Saisontor. Die Neustädter durften sich in der Keine-Sorgen-Arena über einen ungewohnten Punktgewinn freuen. Von den zuvor letzten acht Heimspielen gegen ihren "Lieblingsgegner" hatte Ried sieben Mal gewonnen.
Anders als beim 3:3 gegen die Austria in der Vorwoche mussten sich die Rieder am Ende über mangelnde Chancenverwertung ärgern. Zwar verbuchten die Neustädter durch Matthias Koch nach wenigen Minuten den ersten Torschuss, spätestens nach einer Viertelstunde war die Partie aber eine klare Sache für die Angerschmid-Elf. Die früh attackierenden Rieder waren immer einen Schritt schneller als die nach dem 2:1 gegen den WAC in der Vorwoche unveränderten Neustädter und bei hohen Bällen gewohnt stark.
Thomas Reifeltshammer konnte einen leicht abgefälschten Freistoß aber nicht verarbeiten (20.), bei einer Rieder Doppelchance in der 27. Minute war SC-Keeper Jörg Siebenhandl gleich zweifacher Sieger gegen Patrick Möschl sowie den allein auf ihn zustürmenden Rene Gartler. Eine Co-Produktion zweier von Teamchef Marcel Koller auf Abruf ins ÖFB-Team nominierter Spieler bescherte Ried schließlich die fällige Führung: Eine Hereingabe von Thomas Hinum drückte Zulj am langen Eck per Kopf über die Linie.
Neustadts Coach Heimo Pfeifenberger reagierte auf die matte Offensivleistung seines Teams zur Pause mit der Hereinnahme von Thomas Fröschl. Fünf Minuten später durften seine Blauweißen auch plötzlich jubeln: Der im Sommer von Ried umworbene Routinier Hlinka stieg nach einem Dobras-Eckball am höchsten. Ein Treffer, der bei den Niederösterreichern neue Kräfte mobilisierte.
Wiener Neustadt konnte die Partie nun etwas offener gestalten und schlug durch Thomas Pichlmann (62.) fast ein weiteres Mal zu. Jedoch hatte der als Abstiegskandidat gehandelte SC bei einem Lattenschuss von Gartler nur drei Minuten nach dem 1:1 auch das Glück auf seiner Seite. Im Finish stürmte Ried vehement Richtung Siebenhandl, der aufgerückte Jan-Marc Riegler bugsierte den Ball in der Nachspielzeit aber über das Gehäuse.
Michael Angerschmid (Trainer Ried): "Wir haben das ganze Spiel eine Chance nach der anderen gehabt. Den einzigen Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann ist, dass sie zu wenig Tore erzielt hat. Wir sind zunächst schwer ins Spiel gekommen, haben es dann aber dominiert. Das war die stärkste Leistung, die ich in dieser Saison von meiner Mannschaft gesehen habe."
Rene Gartler (Stürmer Ried): "Wir haben alles probiert, doch es war wie verhext. Das sind natürlich zwei verlorene Punkte, doch es gibt solche Spiele."
Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "In Ried einen Punkt zu holen, ist für uns etwas Besonderes. In der ersten Spielhälfte waren wir ab der 20. Minute nicht mehr vorhanden, in der zweiten sind wir mehr Risiko gegangen. Peter Hlinka ist bei Standards sehr gefährlich, er hat heute das richtige Näschen gehabt. Für uns ist jeder Punkt wichtig. Wir sind jetzt eine echte Mannschaft, die fightet, und dann hast du auch das nötige Glück."
Peter Hlinka (Torschütze Wr. Neustadt): "Wir haben sehr viel Glück gehabt, Ried hat gut kombiniert. Wir haben in der ersten Spielhälfte schlecht ausgesehen, haben uns dann in der Pause viel vorgenommen. Das ist uns auch gelungen. Ried hat andere Ansprüche, deshalb müssen wir zufrieden sein."
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Kragl - Ziegl, Wieser - Walch, Zulj (82. Aydogdu), Möschl (63. Sandro) - Gartler
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Berger, M. Wallner, Sereinig, Martschinko - Hlinka - Pollhammer, M. Koch, Dobras (60. Rauter), Stangl (46. Fröschl) - Pichlmann (91. Maderner)
Gelbe Karten: Gartler bzw. Koch
Die Besten: Ziegl, Gartler bzw. Siebenhandl, Hlinka