Red Bull Salzburg feiert gegen Lüttich den vierten Sieg im vierten Spiel.
Red Bull Salzburg hat sich vorzeitig für das Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League qualifiziert. Nach dem 2:1-Heimerfolg vor zwei Wochen hielten die "Bullen" am Donnerstag auch auswärts sowie ohne den angeschlagenen Goalgetter Soriano und Flügelwirbler Mane den belgischen Tabellenführer Standard Lüttich in Schach, siegten 3:1 (2:0) und buchten dank ihrer makellosen Bilanz schon zwei Spiele vor dem Ende der Gruppenphase ihr Ticket für die K.o.-Phase.
Salzburger prolongieren Serie
Dass sich die Salzburger ihrer perfekten Vorstellung in der EL-Saison 2009/10 (6 Siege in 6 Spielen der Gruppenphase) nähern, war auf dem tiefen Boden des Stade Maurice Dufrasne Treffern von Dusan Svento (42.), Kevin Kampl (45.+1) und einen sehenswerten Fallrückzieher Alans (58.) zu verdanken.
Für die Elf von Roger Schmidt, die nunmehr schon 19 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen ist, geht es damit in den abschließenden Spielen bei Schlusslicht Elfsborg (28. November) und gegen den einzig verbliebenen Verfolger Esbjerg (12. Dezember) um Platz eins in Gruppe C - Esbjerg, das im Parallelspiel gegen Elfsborg 1:0 gewann, hält bei 9 Zählern.
Kampl und Alan mit Traumtoren
Kampl, der die erste Hälfte mit einer tollen Aktion, bei der Goalie Thuram klärte, eröffnete (1.), beendete sie auch mit einem Paukenschlag. Das 2:0 in der ersten Minute der Nachspielzeit entsprang dabei einem "Doppelfersler": Erst überspielte der Slowene seinen Gegenspieler mit einem Fersler, dann legte der angespielte Svento mit einem ebensolchen zurück auf Kampl, der sich die Chance auf seinen ersten Treffer in der Gruppenphase nicht mehr entgehen ließ. Die 50 aus Solingen mitgereisten Freunde des in Deutschland geborenen 23-Jährigen, die quasi das halbe Fankontingent der Salzburger stellten, hatten allen Grund zum Jubel.
Kurz davor hatte bereits Svento gejubelt, nachdem er einen Stanglpass von Alan, den Thuram nicht bändigen konnte, aus Kurzdistanz verwertet hatte (42.). Für den Slowaken, der erst durch die Sperre von Mane wieder seinen Weg zurück ins Team gefunden hatte, das erste Europacuptor seit fast zwei Jahren (1. Dezember 2011).
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Davor hatte Salzburg auf dem wassergetränkten Geläuf kaum zu seinem gewohnten Spiel gefunden, reguläre Pässe waren an manchen Stellen nur schwer möglich. Die Belgier verzeichneten in einer ausgeglichenen Partie vorerst sogar die besseren Chancen: Zweimal rettete aber Gulacsi (gegen Ezekiel/5. und Batshuayi/27.), einmal die Außenstange (Batshuayi/6.).
Lüttich enttäuscht
Erst nach dem Seitenwechsel gelang den Gastgebern im nur mäßig gefüllten Stadion (12.395) dann doch ein Tor. Der Anschlusstreffer zum 1:2 fiel infolge eines Freistoßes, nachdem Mpoku erst scheiterte, im Nachschuss aber erfolgreich war - dass Ramalho noch seinen Fuß im Spiel hatte, tat nichts zur Sache (55.).
Alan sorgt für endgültige Entscheidung
Das Tor änderte auch nichts mehr am Spielausgang. Nur drei Minuten später segelte Alan bei der ersten guten Chance der Salzburger in der zweiten Hälfte nach Berisha-Flanke durch die Luft und ließ Thuram - dem Cousin des ehemaligen französischen Internationalen - mit einem perfekten Seitfallzieher keine Chance.
Das vor der Beginn der Gruppenphase als wesentlich stärker eingeschätzte Standard bemühte sich in der letzten halben Stunde zwar um einen weiteren Treffer, hatte dabei aber kein Glück mehr. Einmal war Gulacsi bei einem Cisse-Fernschuss am Posten (78.) dann kam Ezekiel direkt vor dem Tor nicht mehr in ideale Schussposition (85.). Leitgeb hatte in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf das 4:1 (91.).
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Die Stimmen zum Spiel
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Eine großartige Leistung meiner Mannschaft, so macht es auch als Trainer Spaß. Man hat von Beginn an gesehen, dass Lüttich die letzte Chance wahrnehmen möchte. Doch wir haben unsere Qualität eingebracht und letztendlich als bessere Mannschaft verdient gewonnen. Der vorzeitige Aufstieg ist natürlich eine tolle Sache."
Guy Luzon (Lüttich-Trainer): "Wir haben gut angefangen, unsere Chancen aber nicht genutzt. Salzburg war viel effizienter, das hat sie schon in der ganzen Europa League ausgezeichnet. Salzburg hat wirklich sehr gut gespielt. Das ist ohne Zweifel die beste Mannschaft, gegen die wir heuer gespielt haben. Sie haben die Qualität, dass sie in diesem Wettbewerb sehr weit kommen."
Christian Schwegler (Salzburg-Kapitän): "Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir haben gekämpft wie die Löwen. Es ist wichtig, dass wir den Aufstieg schon jetzt erreicht haben. Das haben wir uns vorgenommen. Dass es gegen einen so starken Gegner gelungen ist, ist umso höher einzustufen."
Alan (Salzburg-Torschütze mit Fallrückzieher): "So ein Tor schießt man nicht in jedem Spiel. Es war ein schönes Tor, aber wichtiger ist der Sieg. Es läuft wirklich gut im Moment. Wir haben eine gute Mannschaft. Der Trainer hat uns gesagt, das Spiel ist wie eines in einer K.o.-Phase."
Kevin Kampl (Salzburg-Torschütze): "Wir wissen, dass wir dieses Jahr Großes erreichen können. Auch in der EL müssen wir uns mit dieser Spielweise vor niemandem verstecken. Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, egal, wer da noch kommt, wir werden alles versuchen."