Red Bull Salzburg hat den Hoffnungen des Fußball-Meisters SK Rapid auf eine erfolgreiche Titelverteidigung einen herben Dämpfer versetzt.
Die Mozartstädter feierten am Sonntag vor eigenem Publikum zum Auftakt der Frühjahrsmeisterschaft einen 2:1-(2:1)-Heimsieg gegen die Hütteldorfer und liegen damit sieben, nach Verlustpunkten gerechnet bereits zehn Punkte vor den Grün-Weißen. Tchoyi (11.) und Janko (22./31. Saisontor) trafen für den Spitzenreiter, für Rapid reichte es nur noch zum Ehrentreffer durch Boskovic (34.).
21.000 Karten waren für die Partie der 23. Runde verkauft worden, nur 17.800 Besucher saßen schließlich im Salzburger EM-Stadion - die wegen winterlicher Temperaturen Daheimgebliebenen versäumten ein Spitzenspiel, das diese Bezeichnung verdiente. Beide Teams waren offensiv eingestellt und suchten mit schnellen, flüssig vorgetragenen Kombinationen den Weg nach vorne. Bereits in der 2. Minute zog ein Janko-Volley nach Flanke von Salzburg-Zugang Ulmer nur knapp über die Latte, auf der Gegenseite verfehlte in der 6. Minute ein Weitschuss von Rapids Bundesliga-Debütanten Pehlivan, der im zentralen Mittelfeld über weite Strecken eine starke Leistung bot, nur knapp das Ziel.
Mit Kayhan schenkte Trainer Pacult auch einem weiteren Youngster von Beginn an das Vertrauen, neben dem rechten Abwehrspieler war beim 1:0 der Salzburger aber vor allem die Hütteldorfer Innenverteidigung Eder/Patocka indisponiert. Auf einen Einwurf von Bodnar folgte eine unfreiwillige Verlängerung von Janko auf Tchoyi, und der Kameruner ließ Payer, der sein Pflichtspiel-Comeback nach seiner Venenthrombose gab, aus elf Metern keine Chance (11.). Wenige Sekunden davor hatte Hofmann bei einem Zickler-Kopfball nach Corner von Pitak auf der Linie gerettet.
Rapid zeigte sich von dem frühen Rückstand keineswegs geschockt, Hoffer (15./Schuss vom Sechzehner über die Latte) und Boskovic (17./Kopfball aus kurzer Distanz zu hoch angetragen) ließen allerdings gute Einschussmöglichkeiten aus. Effizienter präsentierten sich in dieser Phase die Salzburger: Nach einer Flanke von Bodnar verschätzte sich Eder, Janko nahm sich den Ball mit der Brust herunter und erzielte aus kurzer Distanz seinen 31. Saisontreffer.
Die darauffolgenden Minuten standen im Zeichen der Gastgeber, die durch Zickler (26./Kopfball aus kurzer Distanz daneben) und Pitak (28./Direktschuss von Payer pariert) eine frühe Vorentscheidung verabsäumten. In der 32. Minute wurde es aber wieder vor dem Salzburg-Gehäuse gefährlich, als Salzburgs neuer Goalie Gustafsson eine Flanke von Kayhan nicht erwischte, der Kopfball von Maierhofer aber neben das Tor ging.
Zwei Minuten später war der Schwede geschlagen - Boskovic sorgte nach Freistoßflanke von Hofmann per Hinterkopf für den Anschlusstreffer der Rapidler, die in der 42. Minute dem Ausgleich nahe waren. Allerdings rettete Gustafsson in letzter Sekunde vor dem alleine aufs Tor stürmenden Hoffer.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo hoch, auch wenn sich nicht mehr derartig viele hochkarätige Möglichkeiten wie in den ersten 45 Minuten ergaben. Die größte Chance ließ Janko in der 56. Minute aus: Nachdem der im kommenden Spiel gegen den LASK gelbgesperrte Goalgetter im Strafraum von Katzer zu Fall gebracht worden war, setzte er den dafür verhängten Elfmeter an die Latte.
Dennoch waren die Salzburger auch nach dem vergebenem Penalty einem Treffer näher als die Hütteldorfer, die lediglich bei einem Fehlschuss von Kayhan aus spitzem Winkel halbwegs Gefährlichkeit ausstrahlten. Dafür scheiterte Janko nach sehenswerter Kombination über Ngwat-Mahop und Tchoyi an Payer (73.), nach dem folgenden Eckball traf der ÖFB-Teamstürmer aus kurzer Distanz nur die Stange. Rapids finalen Bemühungen um den Ausgleich blieb der Erfolg versagt. Bei der besten Chance scheiterte Boskovic in der 92. Minute an Gustafsson.
Torfolge: 1:0 (11.) Tchoyi
2:0 (22.) Janko
2:1 (34.) Boskovic
Salzburg: Gustafsson - Bodnar, Sekagya, Opdam, Ulmer - Pitak,
Tchoyi, Aufhauser, Jezek (89. Vonlanthen) - Janko (82. Nelisse),
Zickler (66. Ngwat-Mahop)
Rapid: Payer - Kayhan (70. Dober), Eder, Patocka, Katzer - Hofmann,
Heikkinen, Pehlivan (79. Drazan), Boskovic - Hoffer (67. Jelavic),
Maierhofer
Gelbe Karten: Pitak, Aufhauser, Janko (im nächsten Spiel gesperrt),
Bodnar, Gustafsson bzw. Eder, Patocka, Heikkinen, Katzer (im nächsten
Spiel gesperrt), Dober
Die Besten: Sekagya, Ulmer, Jezek, Janko, Tchoyi bzw. Pehlivan,
Boskovic, Hofmann