Salzburg mit Mühe 3:2 gegen SVM. Rapid siegt, Austria verliert gegen Sturm.
Zittersieg für Salzburger
Meister Red Bull Salzburg hat nach dem Supergau Düdelingen den ersten Schritt aus der Krise getan. Vier Tage nach der CL-Quali-Schlappe und 303 vor dem der Ende Fußball-Bundesliga, der nun das einzige Sinnen und Trachten der "Bullen" gilt, erarbeitete sich die Truppe von Roger Schmidt gegen Angstgegner Mattersburg einen hart erkämpften 3:2 (2:1)-Heimerfolg.
Aus früher Führung nichts gemacht
Franz Schiemer (14.) und Jonathan Soriano (33.) hatten die "Bullen" plangemäß und verdient in Führung gebracht, Patrick Bürger (45.+1) und Alois Höller (49.) innerhalb nur weniger Minuten aber den Gleich- bzw. Endstand hergestellt. Erst der eingewechselte Gonzalo Zarate erlöste die in der zweiten Hälfte auf allen Linien enttäuschenden Gastgeber mit dem Siegtreffer in der 77. Minute.
Aufseiten der Bullen blieb im Vergleich zum Dienstag vieles beim Alten. Bis auf die Innenverteidigung, in der das Routiniers-Duo Schiemer (nach Kopfblessur) und Ibrahim Sekagya für Martin Hinteregger/Stefan Ilsanker (gesperrt) kam, nahm Trainer Roger Schmidt keine personellen Veränderungen vor - abgesehen vom Angriff, in dem die am Dienstag gesperrte Solospitze Soriano von Stefan Maierhofer übernahm.
Nicht einmal 5.000 Zuschauer
Vor der Trauerkulisse von 4.600 Zuschauern - ein Transparent forderte voller Verzweiflung "Holt Titel und Pokal!" - dominierten die offensiven Hausherren das Spiel von Beginn an und gingen früh in Führung: Nach einem Freistoß verschaffte sich Hierländer an der Strafraumgrenze Raum und bediente den links außen postierten Mendes, dessen Stanglpass Schiemer im Rutschen aus zwei Metern nur noch ins Tor drücken musste.
Mattersburg fand vor dem Seitenwechsel nur selten den Weg über die Mittellinie, hatte die beste Chance durch Malic, der Walkes Kasten aus zwölf Metern klar verfehlte (20.). Eine günstige Situation nach Mendes-Patzer konnten die Burgenländer trotz 5:3-Überzahl nach einer halben Stunde zudem nicht nützen. Salzburg hingegen schloss kurz darauf einen Konter perfekt ab: Mendes bediente nach Doppelpass mit Jantscher Soriano, und der ließ sich sein drittes Saisontor nicht entgehen.
Bürger-Freistoß sorgt für Umschwung
Ein umstrittener Foulpfiff gegen Leitgeb an der Salzburger Strafraumgrenze brachte die Gäste aber kurz vor der Pause zurück ins Spiel: Bürger bugsierte in der ersten Minute der Nachspielzeit den Freistoß über die Mauer gefühlvoll ins rechte Eck und ließ schon bald nach Wiederbeginn erneut per Freistoß das Lattenkreuz erzittern.
Wenig später hatten die beherzt, aber bis dahin recht ungefährlich agierenden Gäste mit einem kuriosen Treffer endgültig die Wende geschafft: Eine weite Flanke von der Mittellinie brachte Höller an der Strafraumgrenze per Kopf ins Tor, Ulmer war zu spät gekommen, Walke zu weit vor dem Gehäuse postiert gewesen.
Zarate erlöst Bullen
Salzburg schien in eine spielerische Schockstarre zu verfallen, brachte eine halbe Stunde lang keine gefährlichen Aktionen mehr zustande - und kam doch noch zum Sieg: Erst machte Walke eine wunderbare Chance von Farkas aus 15 Metern zunichte, fast im Gegenzug sorgte der eingewechselte Zarate mit einem Geniestreich für das 3:2.
Mattersburg hatte kurz vor dem Ende noch zwei gute Chancen auf den neuerlichen Ausgleich - Höllers Heber aus 16 Metern ging aber am Tor vorbei, Potzmanns Weitschuss wurde zur Beute von Walke (beide 90.).
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Rapid feiert glanzlosen Auswärtssieg
Der SK Rapid hat in der zweiten Runde der neuen Fußball-Bundesliga-Saison den zweiten Sieg gefeiert. Die Hütteldorfer setzten sich am Samstag auswärts gegen den SC Wiener Neustadt dank eines Treffers von Sonnleitner (54.) mit 1:0 (0:0) durch und führen damit zumindest bis Sonntag weiterhin die Tabelle an. Im Gegensatz zum 4:0 gegen Wacker Innsbruck vor einer Woche vermochte Rapid diesmal nicht zu glänzen, dennoch stand der Erfolg der Grün-Weißen nie wirklich infrage.
Standardsituation sorgt für Entscheidung
Der entscheidende Treffer resultierte aus einer offenbar einstudierten Eckball-Situation: Hofmann spielte den Ball flach in den Rückraum, Drazan flankte zur zweiten Stange, Trimmel legte per Kopf ab und Sonnleitner verwertete aus kurzer Distanz.
Schon davor hatten die Hütteldorfer drei gute Gelegenheiten auf das erlösende Tor. In der 8. Minute köpfelte Boyd knapp daneben, wenige Sekunden später verfehlte Alar aus sechs Metern das leere Tor, in der 51. Minute wurde ein Hofmann-Schuss vor der Linie abgeblockt.
Wr. Neustadt fehlten die Mittel
Nach dem 1:0 konzentrierte sich Rapid vor allem darauf, den Ball so lange wie möglich in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen. Die Niederösterreicher waren mit ihren bescheidenen Mitteln nicht in der Lage, auch nur eine einzige zwingende Chance herauszuspielen. So bekamen die 6.200 Zuschauer - die meisten davon im Rapid-Lager - nach dem Gold-Tor nur noch einen Höhepunkt zu sehen: In der 61. Minute sah der Wiener Neustädter Lenko wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.
Seine Mannschaft wartet damit bereits seit dem 10. März (1:0 bei Sturm Graz) und 15 Liga-Partien auf einen vollen Erfolg. Der bisher letzte Heimsieg glückte am 19. November des Vorjahres durch ein 3:1 über Sturm. Rapid wiederum steht auswärts seit dem 25. März (1:2 gegen Wacker Innsbruck) ohne Niederlage da und hat die jüngsten sechs Pflichtspiele ohne Gegentor gewonnen.
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Okotie schießt Austria ab
Sturm Graz hat am Samstag den Zweitrunden-Schlager der Fußball-Bundesliga auswärts gegen die Wiener Austria 1:0 (1:0) gewonnen. Die Partie vor 10.125 Zuschauern in der Generali Arena wurde von Ex-Austria-Stürmer Rubin Okotie entschieden, der 25-Jährige traf in der 25. Minute aus spitzem Winkel zum goldenen Tor für die Steirer. Beide Teams trafen durch Thomas Murg (72./Latte) bzw. David Schloffer (83./Stange) jeweils einmal Aluminium. Austria-Verteidiger Georg Margreitter sah in der 89. Minute die Gelb-Rote Karte.
Für Neo-Austria-Trainer Peter Stöger setzte es damit gleich bei der Heimpremiere die erste Niederlage. Sturms neuer Coach Peter Hyballa durfte sich hingegen nicht nur über den ersten Ligasieg freuen, sondern auch über ein eher seltenes Auswärtserfolgserlebnis der Grazer. In der vergangenen Saison hatte Sturm nur eines von 18 Partien in der Fremde gewonnen.
Die Austria tat in ihrer Heimarena mehr fürs Spiel, wurde aber ausgerechnet von einem Ex-"Veilchen" eiskalt erwischt. Jürgen Säumel luchste mit einem sauberen Tackling Tomas Jun den Ball ab, Leonhard Kaufmann bediente mit einem Lochpass Okotie und dieser ließ zunächst Kapitän Manuel Ortlechner sowie dann Tormann Heinz Lindner mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck sehr schlecht aussehen (25.). Okotie verzichtete nach seinem Treffer gegen die Austria, für die er von 2001 bis 2010 spielte, demonstrativ auf einen Jubel.
Lindner, der von Stöger und Goalie-Trainer Franz Gruber den Vorzug gegenüber Pascal Grünwald und Ivan Kardum erhielt, musste mitansehen, dass seine Vorderleute zu einfallslos agierten, um dem Ausgleich nahezukommen. Nach zwei passablen Freistößen von Alexander Gorgon (18., 31.) und einem von Roland Linz verpassten Querpass von Markus Suttner (24.) vergab Suttner bei der besten Austria-Chance aus kurzer Distanz (38.).
Nach der Pause erhöhte die Austria die Schlagzahl und wurde zwingender. Zunächst vergab Gorgon per Kopf aus kurzer Distanz (58.), dann rettete Michael Madl bei einem Schuss von Tomas Simkovic auf der Linie (62.). Madl bekam einen Schuss von Dare Vrsic auf die Hand (69.), der Elferpfiff blieb aber aus. Austria-Angreifer Linz musste nach einer Stunde für Thomas Murg Platz machen. Der 17-Jährige hätte die Austrianer wenig später vor der Niederlage bewahren können bzw. müssen, denn Murg setzte einen Kopfball aus zwei Metern an die Latte (72.).
Hauchdünn an seinem ersten Treffer im Oberhaus schrammte auch Sturms David Schloffer vorbei, der 22-Jährige schoss aus 18 Metern an die linke Stange (83.).